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Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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paar Tage später ging ihre Reise weiter nach Dubai.
    Im flauschigen Bademantel kehrte sie an das Bett zurück. Sie setzte sich an den Rand und schwelgte in seinem spitzbübischen Lächeln, das durch die blau funkelnden Kontaktlinsen unterstrichen wurde. Er sollte so viel Sex bekommen, wie er wollte, hatte sie entschieden. Schließlich war er jung, mit einer schier unersättlichen Manneskraft. Aus dem Grunde, hatte sie festgestellt, war er hinter Manuela Weigl her gewesen. Konnte sie ihm die kurze Affäre verdenken? Sie hätte ihn an dem Abend auf dem Bierfestival nicht mit ihr allein lassen dürfen. Für den sträflichen Fehler, den sie begangen hatte, hatte Manuela mit ihrem Leben bezahlt.
    Da glitt seine Hand unter ihren Bademantel. Er streichelte sanft über ihre leicht faltige Haut an den Innenseiten der Oberschenkel. Sie ergötzte sich an dem Anblick seiner gepflegten Hände und Fingernägel. Ihm war sein Äußeres fast genauso wichtig wie ihr. Sie waren wie füreinander geschaffen, schwärmte sie und wusste im selben Atemzug, dass sie sich belog.
    »Wir machen es, wie besprochen«, flüsterte er.
    »Aber ja, Florian, natürlich. Du meldest dich morgen bei der Polizei. Ich packe und hole im Reisebüro die Unterlagen.«
    »Hast du deine Wohnung gekündigt?«, erkundigte er sich sanft.
    Wie ein Faustschlag ins Gesicht traf sie die Frage. Hatte sie das Schreiben abgeschickt? Sie konnte sich nicht erinnern. Um ihre Unsicherheit zu verbergen, bejahte sie hastig seine Frage. Dann beugte sie sich zu ihm und öffnete den Gürtel des Bademantels. Sogleich spürte sie seine weichen Hände auf ihren Brüsten. Etwas zu forsch, wie sie fand, aber nicht unangenehm. Sie gab ihm einen Kuss auf den Mund. Dann ließ sie ihn gewähren.
    Um die Flüge würde sie sich kümmern. Und sie würde alles tun, bis sie in Sicherheit war und für den Rest ihres Lebens ausgesorgt hatte. Sie würde es schaffen, an sein Geld zu kommen, ganz gleich wie.

42
    D ie Eifersucht hatte Zeki keine Ruhe gelassen. Nach dem
tavla
bei Robert hatte er einen nächtlichen Spaziergang zum Hotel gemacht und nach Selma gefragt. Da er sie nicht angetroffen hatte, wartete er seit einer geschlagenen Stunde auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wo bleibst du?, fragte er sich. Was treibst du nur die ganze Nacht? Es war schließlich bereits kurz vor Mitternacht. Da läutete sein Telefon. Aydin. Er wollte nicht rangehen. Tat es dann doch.
    »Wo bist du?«, fragte Aydin argwöhnisch.
    »Ich arbeite.«
    »Wie lange noch?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Jale und ich wollten mit dir reden.«
    »Morgen«, kam es über Zekis Lippen, dann legte er auf. Er beobachtete, wie ein Taxi zum Hoteleingang vorfuhr.
    Selma stieg aufgeregt aus und ging schnurstracks in das Gebäude. Oder rannte sie? Zeki war sich nicht sicher, wie er das schnelle Tempo deuten sollte.
    »Mist«, sagte er laut zu sich. »Was mache ich jetzt?«
    Sollte er ihr ins Hotel folgen, sie ansprechen? Er ließ seine Hände in den Hosentaschen verschwinden und beobachtete weiter, wie ein Mann mit Sommerhut aus demselben Taxi ausstieg. Der etwa Vierzigjährige plärrte in Richtung Eingang. Zeki konnte ihn nicht verstehen. Wahrscheinlich rief er nach ihr, rief »Selma«, rief
seiner
Selma hinterher, wütete es in seinem Kopf. Mit schnellen Schritten betrat nun auch der Mann das Hotel.
    Zeki war unentschlossen, wie er mit der Situation umgehen sollte, als er bemerkte, wie sich seine Beine wie von selbst in Bewegung setzten. Er spurtete über die Straße zum Taxi, das auf neue Fahrgäste wartete, und riss die hintere Tür auf. Als Ziel gab er die Adresse seiner Wohnung in der Weilerstraße an. Kurzstrecke, maximale Fahrtzeit mit ein, zwei roten Ampeln sechs Minuten. Kein Wunder, dass der Taxifahrer eine Grimasse schnitt.
    »Könnte sich trotzdem lohnen.« Er hielt einen 20 -Euro-Schein in die Höhe.
    Interessiert blickte der Fahrer in den Rückspiegel, mehr nicht.
    »Um was geht es?«, fragte er und setzte den Blinker.
    »Nur eine Auskunft.«
    »Aha. Und was für eine Art Auskunft ist einen Zwanziger wert?«
    »Die Frau, die eben ausgestiegen ist …«
    »Mit Scheidung will ich nichts zu tun haben. Vergiss es«, unterbrach der Taxifahrer resolut.
    »Geschieden bin ich schon von ihr, keine Sorge. Ich will nur wissen, wo du die beiden abgeholt hast.«
    »Abgeholt?«
    »Oder wo sie eingestiegen sind.«
    »Sonst nichts?«
    Zeki witterte eine Chance. Er zauberte einen zweiten Zwanziger hervor. Vielleicht würde er sogar

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