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Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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öffnete. Aber nur einen Spalt.
    Selma schüttelte den Kopf, bevor sie ausholte, weil sie ihn lange genug kannte, um zu wissen, was er von ihr erwartete: »Also gut! Ich entschuldige mich in aller Form dafür, nichts gesagt zu haben.«
    »Was nicht gesagt zu haben?«, fragte Zeki wie ein Oberlehrer.
    »Dass ich in München bin.«
    Daraufhin öffnete er die Tür und nahm sie in den Arm. Selma an seinem Körper zu spüren, war für ihn der unumstößliche Beweis für die Existenz von Engeln.
    Nach einem Stück Käse, ein paar Oliven und viel zu viel Scheiben Weißbrot fühlte sich Zeki besser. Der
çay,
den er aufgesetzt hatte, musste noch ein paar Minuten ziehen.
    »Ich dachte, ich lasse mich lieber blicken, bevor du im Hotel Radau machst«, sagte sie sachlich.
    Sie musterte ihren Ex-Mann, den sie seit ihrem zwölften Lebensjahr kannte. Heimlich hatten sie sich auf Istanbuls Straßen geküsst und sich als Kinder ewige Liebe geschworen. In seinem zufriedenen Lächeln spiegelte sich all das Schöne und Innige, was sie gemeinsam erlebt hatten. Er sah immer noch gut aus, fand sie. Der Haarschnitt allerdings gefiel ihr nicht. Zu kurz. Wahrscheinlich, sagte sie sich, war er wieder bei seinem befreundeten
kuaför
gewesen, der ihrer Meinung nach wie ein Hinterwäldler Haare schnitt.
    »Was verschlägt dich nach München?«, fragte Zeki.
    »Hast du das nicht herausgefunden?«
    »Ich weiß, in welchem Hotel du bist.«
    »Mehr nicht?«
    »Doch. Du bist nicht allein dort.«
    »Soso«, war Selmas Kommentar. »Und das war es schon?«
    »Ja.«
    »Bist du etwa eifersüchtig?«, fragte Selma neckisch und biss von einem Stück Weißbrot ab. Sie hatte vor zwei Stunden zu Abend gegessen, sie war weder gläubig, noch fastete sie.
    »Und wenn?«, antwortete Zeki.
    Er holte das dritte Taschentuch für den Tag hervor, um sich den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen. Er hatte zu schnell gegessen.
    »Das habe ich dir geschenkt«, freute sich Selma.
    Zeki hatte keine Erinnerung mehr daran. Er schaute das Taschentuch an. Weiß mit Stickereien. Eines der schönen und besonderen Stücke aus seiner Sammlung. »Das weiß ich gar nicht mehr. Woher ist es?«
    »Aus Antalya.«
    Jetzt erinnerte sich Zeki an die Woche Urlaub am türkischen Mittelmeer. »Du hattest einen furchtbaren Sonnenbrand, weißt du noch?«
    »Vom Segeln, ja«, trug Selma zur gemeinsamen Erinnerung bei. »Unser erster Urlaub ohne Kinder.«
    Sie hatten Özlem und Aydin bei Zekis Eltern in Istanbul untergebracht. Da waren die Zwillinge acht oder neun Jahre, rechneten beide für sich nach.
    »Sollten wir wieder mal machen«, meinte Zeki ganz nebenbei.
    Selma lächelte und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Ich bin auf einem Symposium in meinem ehemaligen Institut. Es geht morgen zu Ende. Am Abend fliege ich wieder zurück.«
    »Bleib doch ein paar Tage«, schlug Zeki vor. »Wir könnten zusammen
Bayram
feiern.«
    »Nur weil wir in letzter Zeit öfter telefoniert haben, heißt das nicht, dass alles wieder in Ordnung ist, Zeki«, erklärte sie mit bitterem Ton.
    »Aber es ist doch ein Anfang, oder?«, fragte er unsicher.
    »Meinst du?«
    »Was ist es dann?«
    »Sag du es mir.«
    »Wir sollten miteinander reden. Es ist viel schiefgelaufen zwischen uns.«
    Sie nickte.
    Auch Zeki nickte. Dann stand er auf und reichte ihr seine Hand. Selma zögerte.
    »Lass uns damit anfangen. Wir gehen was trinken und reden. Aydin und Jale kommen bestimmt gleich. Die beiden können wir später sehen.«
    »Wie wird sich Jale entscheiden? Was glaubst du?«, fragte sie besorgt, ohne Anstalten zu machen, aufzustehen.
    »Sie wird das Kind bekommen«, erwiderte er zuversichtlich. »In neun Monaten sind wir die jüngsten und besten Großeltern, die man sich nur wünschen kann.«
    Als Selma endlich seine Hand nahm, hörten sie gleichzeitig den Schlüssel an der Wohnungstür und das Klingeln seines Mobiltelefons.
    »Geh ruhig ran, ich begrüße die beiden«, sagte Selma.
    Am liebsten hätte er sie geküsst, ihr gezeigt, wie sehr er sie immer noch liebte. Sie spürte seinen Wunsch und berührte mit ihrer Handfläche seine Wange. Zeki musste schlucken über das Glück, das er empfand. Nach der zärtlichen Geste verließ sie die Küche. Zeki sah ihr wehmütig hinterher. Dann nahm er den Anruf an.
    »Ja, Pius, seid ihr fertig?«
    »Besser, du kommst. Ist schlimm.«

55
    D er Kommissar blieb in einiger Entfernung stehen und versuchte, sich auf den Unfallort zu konzentrieren. Seine Überlegungen waren wirr.

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