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Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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Fahnder haben Karin Zeil am Marienplatz verloren«, schrie Leipold zurück.
    Augenblicklich verfinsterte sich Demirbileks Gesicht. Er wollte es nicht wahrhaben. Ein zweites Mal war sie ihnen entwischt. Von Dietl ganz zu schweigen. Von ihm fehlte seit der Übergabe des Porsches an den verunglückten Vester jede Spur. Ohne daran zu denken, wer in der Leitung war, schmetterte er aus Wut und Verzweiflung das Handy zu Boden. Die rückseitige Schale landete einige Meter entfernt, der herausgefallene Akku purzelte in die entgegengesetzte Richtung.
    »Reg dich nicht auf, Zeki. Ist Scheiße, klar. Aber wir wissen doch, dass sie nach Antalya will. Ich ruf am Flughafen an«, versuchte Leipold, ihn zu beruhigen.
    Demirbilek schüttelte den Kopf und machte sich daran, die Bestandteile seines Handys zu suchen. Er ahnte, dass es nicht so einfach sein würde, wie sein Kollege glaubte. Als er die Teile gefunden und zusammengesetzt hatte, kam ihm ein Gedanke. Dabei vergaß er, Selma zurückzurufen.
    »Hatte Jochen Vester eigentlich ein Handy?«
    Leipold prustete über die Frage. »Natürlich.«
    »Kümmerst du dich darum?«
    »Um was? Zeki, du musst mal lernen, in ganzen Sätzen auszusprechen, was du denkst.«
    »Wenn Dietl sein Baby aus der Hand gibt, wird er sich bestimmt erkundigen, ob mit der Überführung alles glatt verläuft.«
    »Du meinst, er ruft Vester wegen des Porsches an?«
    »Bereite eine Fangschaltung vor. Am besten geht jemand an den Apparat … nein, warte. Such eine Kollegin, jung, die Stimme zumindest, sie soll vorgeben, Vester im Zug kennengelernt zu haben. Lass sie ihn hinhalten, bis wir ihn geortet haben.«
    »Wie bitte soll ich auf die Schnelle einen Beschluss dafür auftreiben?«
    »Darum kümmere ich mich«, versprach Demirbilek.
    Während er und Leipold weitere Details klärten, schreckte Vierkant plötzlich auf. Die langwierigen Telefonate wegen der Mälzerei hatten sie vollkommen beansprucht; sie hatte vergessen, das von Zeil notierte Hotel zu überprüfen. Sie nannte Stern, der mit einem Tablet zur Besprechung gekommen war, den Namen des Hotels in Antalya. Der Begrüßungsfilm auf der Internetseite warb in Hochglanzaufnahmen für ein 5 -Sterne-Ressort.
    »Wow«, schrie Stern, begeistert über die vorgestellte Anlage, auf.
    Demirbilek stand mittlerweile neben ihnen. Mit zusammengekniffenen Augen folgte er den Werbebildern.
    »Hast du die Buchung überprüft?«, fragte er Vierkant.
    »Ich mach das sofort«, antwortete sie und tippte die Nummer des Ressorts in ihr Handy.
    »Gib dich als ihre Schwester aus«, empfahl Demirbilek.
    »Das kann ich nicht machen«, antwortete Vierkant postwendend.
    Demirbilek hatte nicht an ihre unerschütterliche Wahrheitsliebe gedacht. Das achte Gebot nahm sie wie alle anderen Gebote sehr ernst. »Ich erledige das.«
    Er übernahm ihr Telefon und gab sich als Zeils Bruder aus, der als Überraschungsgast zum Geburtstag seiner Schwester kommen wollte. Das Gespräch fiel kurz aus.
    »Sie hat in dem Ressort keine Buchung. Auf Dietl ist auch nichts gebucht.«
    »Mein Gott, wir haben uns verarschen lassen«, brachte Vierkant hervor.
    »Sie muss vorbereitet gewesen sein. Niemand ruft eine solche Unterkunft einfach aus dem Gedächtnis hervor«, sagte Demirbilek.
    »Die ganze Vernehmung war eine Verarsche«, konstatierte Leipold.
    Demirbilek nickte. »Ich frage mich, ob Dietl sie nicht doch begleitet«, teilte er dieses Mal seine Gedanken laut mit.
    »Klar, die zwei stecken unter einer Decke. Die alte Schachtel ist doch froh, wenn ein Jungspund sie glücklich macht. Die tut alles für den«, fasste Leipold auf seine handfeste Art die Situation zusammen.
    »Könnte sie auch einen Mord begehen?«, fragte Demirbilek in die Runde.
    »Wenn Leipold recht hat, dann ja«, meinte Vierkant spontan.
    Demirbilek sah sie fragend an. Das restliche Team rückte näher.
    »Mag sein, ihr Männer habt das beim Verhör nicht gemerkt. Ich bin sicher, sie hängt an ihm«, schob Vierkant ihre Beobachtung hinterher.
    »Dass Zeil Manuela Weigl getötet hat, meinetwegen, aus Liebe oder Eifersucht. Aber Bayrak, warum ihn? Selbst wenn Zeil in der Betrugsmasche mit drinsteckt …«, überlegte Demirbilek.
    Leipold unterbrach ihn. »Angenommen, die Alte hat Weigl auf dem Gewissen wegen der Liebe, und der Junge hat Bayrak auf dem Gewissen wegen dem Geschäft?« Leipold präsentierte seine Hypothese, als wäre Mord etwas Alltägliches.
    »Wir haben noch einen dritten Toten, den dürfen wir nicht vergessen, Herr

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