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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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Ihre Rolle erklärt werden, aber Sie selbst müssen sie auch effektiv führen. Trauen Sie sich das zu, Herr Tauscheck?«
    Er nickte und drehte an seinem Indianerring. Vielleicht sein Glücksbringer. Solveigh speicherte seine Handynummer in ihrem Telefon und gab ihm sowohl ihre eigene als auch Eddys Durchwahl.
    »Eddy Rames wird sich bei Ihnen melden, wenn er das Team zusammenhat, in Ordnung?« Sie gab ihm die Hand und warf ihm einen letzten prüfenden Blick zu. Er würde sie nicht enttäuschen, der Tauscheck. Zumindest hoffte sie das. Aber ihr blieb keine Zeit, sie musste nach Tromsø, um die Halland mit dem Russen abzufangen. »Viel Glück, Herr Tauscheck. Sie werden es brauchen.«
    Das werden wir alle brauchen, fügte sie in Gedanken hinzu.

KAPITEL 52
    Chooz, Frankreich
05. Februar 2013, 11.08 Uhr (vier Stunden später)
    Dominique Lagrand gehörte zur Abordnung für die französischen AKWs. Obwohl sie immer noch nicht wussten, wie es dem Virus gelungen war, die Explosion auszulösen und tatsächlich eine anscheinend beträchtliche Menge Radioaktivität freizusetzen, hatten sie mittlerweile zumindest eine Idee davon, wo es als Nächstes zuschlagen könnte. Wenn man, wie Dominique und Dr. Gladki, davon ausging, dass es sich auf bestimmte Steuerungscomputer konzentrierte. Die Abordnungen waren dann Wills Idee gewesen, um wenigstens den »kleinen Strohhalm, der sich uns darbietet, zu ergreifen.« Er hatte zu den wichtigsten Kraftwerken jeweils einen Agent der ECSB geschickt, der versuchen sollte, die Betreiber zum Abschalten zu bewegen, zumindest bis sie wussten, wie das Virus genau funktionierte und wie es die Explosionen auslöste. Auf der politischen Ebene waren bisher alle Initiativen ins Leere gelaufen. Niemand wollte gerade einmal zwei Tage nach einem Störfall entscheiden, die Stromversorgung in Europa zu gefährden. In den Parlamenten wurde über die möglichen Folgen eines Stromausfalls ebenso heftig diskutiert wie über eine mögliche atomare Katastrophe, und bisher hatte sich auch die deutsche Kanzlerin noch nicht dazu durchgerungen, die terroristische Natur des Anschlags öffentlich zu machen. Nach wie vor war die Bevölkerung im Glauben, es habe sich in Neckarwestheim um eine technische Panne gehandelt. Die Regierungschefs der europäischen Kernkraft-nationen wussten zwar mittlerweile Bescheid, aber es war den Betreibern fast überall gelungen, die Politiker davon zu überzeugen, dass der Betrieb sicher und ein Virus in ihren Kraftwerken vollkommen unmöglich war. Und nachdem die radioaktive Wolke über der verhältnismäßig dürftig besiedelten Oberpfalz und nicht etwa über München abgeregnet hatte und zudem die Strahlungswerte am unteren Rand der Prognosen blieben, hatte sich die Panik auch in der Bevölkerung etwas beruhigt. Die Dörfer in den betroffenen Gebieten konnten mithilfe der Poli-zei und der Feuerwehr zügig evakuiert werden. Das brachte zwar die Atomkraftgegner auf die Straße, aber noch lange nicht die Parlamentarier dazu, einen Blackout zu riskieren. Bürgerkriegsähnliche Zustände nach zwei Tagen ohne Strom, lautete die Prognose. »Nicht wegen ein paar verstrahlter Schwammerl«, hatte der bayerische Ministerpräsident als Losung ausgegeben. Dominique hingegen wusste es besser. Laut seiner Statistik war die Gefahr beileibe nicht gebannt, ganz im Gegenteil. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 89,45 Prozent war innerhalb der nächsten Woche mit einem weiteren Störfall zu rechnen, selbst zwei in unterschiedlichen Meilern lagen noch bei satten 50,33 Prozent. »Es gibt keinen Grund zu glauben, die Krise wäre vorüber. Machen Sie den Kraftwerksbetreibern das vor Ort klar.« waren Wills Worte an die siebzehn Mitarbeiter der ECSB, die jeweils in ihre Heimatländer geschickt worden waren, um das Schlimmste zu verhindern. Zudem war überhaupt nicht gesagt, dass der Leitstand beim nächsten Mal ähnlich besonnen vorgehen würde wie in Neckarwestheim. Laut der internen Analysen ihres Experten für Atomwirtschaft war es nämlich nur der sofortigen Notabschaltung seitens des Schichtleiters zu verdanken, dass nicht noch mehr Strahlung ausgetreten war. Zwar war ein Super-GAU bei den modernen Kraftwerken in Westeuropa nicht zu erwarten, aber es brauchte kein Tschernobyl und auch kein Fukushima, um gefährlich zu werden, insbesondere in den Ballungsräumen. Trotzdem hegte Dominique insgeheim Zweifel an seiner eigenen Analyse. Jedes Mal, wenn er die zugrunde liegenden Werte anschaute, wollten sie einfach

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