Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
Vom Netzwerk:
gegangen war, verabschiedete sich mit einem lauten Dröhnen seines Horns.
    »Sicher«, antwortete das Biest. »Ich bin froh, dass Sie für uns mitdenken, Anatoli.«
    Er spürte, wie der Mann unsicherer wurde. Es gefiel ihm. Auch das gehörte zu seinem Plan. Wie die kleine Show, die er vorbereitet hatte. Sie gingen eine halbe Stunde an den Mauern des Klosters entlang, das die Benediktiner vor über zweihundert Jahren verlassen hatten. Neben ein paar Obstgärten hinterließen sie einen Fluch, sollte Lokrum jemals wieder besiedelt werden. Das Biest hatte nicht vor, sich hier niederzulassen, auch wenn ihm die Geschichte mit dem Fluch gut gefiel. Nachdem ihm Kharkov den Plan in allen Einzelheiten dargelegt hatte, musste das Biest zugeben, dass der eifrige Organisator ihn nicht enttäuscht hatte. Seine Planung entsprach in allen Belangen seinen Vorgaben und übertraf sie sogar in manchen Punkten.
    »Dann lassen Sie uns feiern gehen, Anatoli. Sie haben es sich verdient.« Er legte den Arm um die Schulter seines Geschäftspartners und führte ihn einen steilen Weg hinab zu einem Anleger aus Beton, der nur mit kleinen Booten zu erreichen war. Zwei Männer und eine Frau lagen auf bunten Handtüchern in der Sonne, eine Flasche Champagner stand in einem Kühler. Das Biest vermutete, dass diese Szenerie Kharkovs Geschmack traf. Er beobachtete, wie er sich die Lippen leckte, als er die Brüste der brünetten Schönheit betrachtete, die der minderjährigen Geliebten eines ehemaligen Ministerpräsidenten Italiens zum Verwechseln ähnlich sah. »Bunga-Bunga« trifft es fast, lächelte das Biest innerlich beim Gedanken an das, was nun kommen sollte. Die zwei Männer auf den Handtüchern könnten unterschiedlicher kaum sein, und doch betrachtete er sie als seine engsten Vertrauten. Die Haut des Größeren war grau, ebenso wie sein Haar, und seine Augen traten unnatürlich dick aus ihren Höhlen. Der Engländer passte nicht hierher und schien sich auch nicht sonderlich wohlzufühlen, sein Handtuch lag etwas abseits, das Glas daneben war leer. Das Biest wusste, dass es nicht gefüllt gewesen war. Er trank niemals. Der andere Mann hingegen strotzte, vor Energie, obwohl er nicht viel jünger war. Sein Haar war pechschwarz, er hätte aus Nordafrika stammen können, weshalb ihn jeder nur den Algerier nannte. Er lag dicht neben der Brünetten, sie berührten sich nicht, aber nur um Haaresbreite. Und nur aus Respekt dem Biest gegenüber, dessen Hände sie alle drei fütterten. Trotzdem starrte er der jungen Frau unverhohlen zwischen die Beine und auf die Brüste. Er war der Einzige, dem das Biest so etwas durchgehen ließ. Er war sein Seelenverwandter, der Primus inter Pares der beiden Männer, die er beinah als Freunde bezeichnen würde, weil er niemanden kannte, der ihm gegenüber loyaler war. Nicht einmal seiner eigenen Ehefrau vertraute er so sehr wie dem Engländer und dem Algerier. Und Kharkov würde schnell erfahren, was er unter Loyalität verstand. Die junge Frau stand auf und begrüßte ihn, er nahm sie in die Arme und legte eine Hand um sie, um Kharkov klarzumachen, wem sie gehörte. Ihre Haut war fest und weich zugleich, genau wie er seine Geliebten haben wollte. Und devot genug, beeindruckt von Geld mit einem Maß an Eigenständigkeit, das seinen Zielen nicht zuwiderlief. Kharkov senkte den Blick. Sie küsste ihn auf die Wange.
    »Setzen Sie sich, Anatoli, bitte setzen Sie sich.«
    Das Biest schenkte im Sitzen zwei Gläser ein, die Gebräunte schmiegte sich eng an seinen Rücken.
    »Ich möchte mit Ihnen anstoßen, Anatoli. Auf Ihren Plan!« Keiner der beiden Männer machte Anstalten, das Glas zu erheben. Der Nordafrikaner grinste. Die Gläser klirrten zusammen.
    »Noch etwas«, sagte das Biest verschwörerisch und beugte sich zu Kharkov herüber. Der Angesprochene blickte selbstzufrieden in die Runde.
    »Ich möchte, dass Sie sich etwas genau einprägen.« Er flüsterte jetzt fast. Sie knabberte an seinem Ohr, und er nahm noch einen Schluck Champagner, bevor er fortfuhr. Der Diamant in ihrem Bauchnabel funkelte in der Mittelmeersonne.
    »Es gibt zwei Dinge, die ich von Ihnen erwarte. Sie stehen über allem anderen.« Er machte eine Kunstpause. »Loyalität und Leistung.« Es klang wie zwei Gebote vom Berg Sinai. Gottgegeben. Kharkov nickte: »Natürlich. Das ist auch für mich das Wichtigste.«
    »Gut«, sagte das Biest und stellte das Glas auf den Beton des Anlegers. »Das sagt unsere kleine Maria hier auch immer.« Er

Weitere Kostenlose Bücher