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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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allermeisten haben sich mittlerweile legalen Geschäften zugewendet«, setzte der Staatsanwalt an. »Schauen Sie, die Verteilkämpfe sind seit den Neunziger-Jahren vor …«
    Auf den Rest von Jiris Antwort musste Solveigh verzichten und konzentrierte sich stattdessen auf Eddys Stimme: »Er kommt jetzt raus und hat ein Paket unter dem Arm.«
    »Und das ist sicher eine ganz normale Privatwohnung?«, vernahm sie Will Thaters Stimme aus dem Hintergrund.
    »Soweit wir das beurteilen können, schon, und auf die Schnelle wird auch kaum mehr rauszukriegen sein.«
    »Pollux: irgendetwas zu dem Paket?« Pollux war der Spitzname des Mannes, der Thanatos an diesem Abend folgte.
    »Negativ.«
    Solveigh spürte ein Kribbeln in den Fingern. Es ging los. Was auch immer er vorhatte.
    »… die meisten haben sich über Israel abgesetzt, wenn sie mit dem Regime in Konflikt gerieten oder von der kriminellen Schiene nicht runterkamen.«
    Der Staatsanwalt referierte immer noch, er wirkte jetzt deutlich gelöster als zu Beginn des Abends. Wenn der wüsste, dachte Solveigh im Stillen und lächelte ihn an.
    »Wieso denn Israel?«, fragte sie, obwohl es sie im Moment noch weniger interessierte als das Wetter in Kalifornien.
    »Er geht zurück zur U-Bahn. Jetzt wieder auf dem Weg Richtung Innenstadt«, gab Pollux Zwischenbericht.
    Der Staatsanwalt beugte sich zu ihr, herüber und flüsterte verschwörerisch: »Sie bezahlen eine Jüdin dafür, Sie zu heiraten, und ›zack‹, schon sind Sie ein waschechter Israeli. Komplett mit neuer Religion, Pass, größtenteils weißer Weste und allem, was dazugehört. Und das alles in einem Land ohne Auslieferungsabkommen für Glaubensbrüder.«
    Solveigh lächelte erneut und war froh, als endlich das Dessert aufgetragen wurde. Bei einem Löffel wunderbarer Mangocreme und mitten hineingemischt in ihre Konversation über die russische Mafia wurde Pollux plötzlich hektisch. Es musste etwas passiert sein. Etwas Unerwartetes.
    »Bitte, Jiri, erzählen Sie mir mehr davon«, bat sie und meinte Eddy, dem sie damit zu verstehen gab, ihr auch Pollux’ Feed auf ihren Kopfhörer zu legen. Sie grinste ihr Gegenüber an und stocherte mit dem Löffel in einer Kugel Eis herum. Sie hörte ein Keuchen. Pollux rannte offenbar.
    »… er ist ausgestiegen und war plötzlich weg. Ich glaube, er läuft nach Norden.«
    Solveigh hörte Schritte auf dem Asphalt: »Ich sehe ihn wieder. Sieht aus, als ob er versucht, ein Motorrad zu klauen.« Im nächsten Augenblick hörte sie das laute Kreischen eines hoch drehenden Motors und den Abrieb von Gummi auf dem Asphalt. Pollux musste die Szene nicht mehr beschreiben. Thanatos war ihm entwischt.
    Solveigh nahm den letzten Löffel Eiscreme und rührte danach Zucker in ihren Kaffee. Will Thater schaltete sich ein: »Er versucht es mit einer Ducati-Bombe. Wir brechen ab.«
    Will sprach von einem Mann auf dem Motorrad, der eine Bombe an ein fahrendes Auto heftete und zur Explosion brachte. Eine ganz neue Masche, die im Geschäft der Auftragsmörder derzeit groß in Mode war. Eine äußerst heimtückische, aber sehr effektive Methode, einen Anschlag auszuführen und unerkannt davonzukommen. Das halbe iranische Atomprogramm war auf diese Weise in die Luft geflogen. Solveigh hatte allerdings noch nie davon gehört, dass sie einem Einzeltäter gelungen war, normalerweise waren immer zwei dafür nötig: ein Fahrer und ein Sozius, der die Bombe anbrachte. Trotzdem hatte Will wahrscheinlich recht. Es war zu riskant. Und wenn sie nie wieder so eine Chance bekamen?
    »Nein, Will«, murmelte sie. »Bringen wir es zu Ende. Heute.«
    »Was meinten Sie?«, fragte Jiri irritiert.
    »Verzeihung, ich war nur in Gedanken. Ich meinte, wir sollten langsam abbrechen. Heute wird es keinen Attentatsversuch mehr geben, Jiri. Fahren wir nach Hause.«
    Der Staatsanwalt seufzte erleichtert. Als er ihr in den Mantel half, roch sie den Wein, dem er ordentlich zugesprochen hatte, um sich Mut anzutrinken. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Durch die Fensterfront beobachtete sie, wie Dominique den Wagen an den Straßenrand steuerte. Und vielleicht würde es ihm heute noch helfen, dachte sie, als sie auf die Rückbank des schwarzen BMW glitten.
    »Okay, Solveigh, wir haben zwei Fahrzeuge hinter euch und eines davor«, meldete Eddy über Sprechfunk. »Wir sehen ihn kommen, okay?«
    »Verstanden«, sagte Solveigh und entschuldigte sich bei Jiri mit einem lächelnden Schulterzucken. »Nur die Bestätigung der Kollegen, dass

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