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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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dachte sie noch, als Eddys und ihr Rechner gleichzeitig eine als besonders dringend und vertraulich eingestufte E-Mail ankündigten. Synchron drehten sie sich zu ihren Monitoren.
    »Geh deinen Rollstuhl holen, Kumpel. Es geht los. Thater will uns in fünf Minuten im Konferenzraum sehen.«

    Im Konferenzraum war der Grund ihres Meetings für jeden auf dem großen Monitor ersichtlich: Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten über ihren Fall abgestimmt. Der Bildschirm zeigte eine Europakarte, auf der die Länder, die Wills Antrag stattgegeben hatten, grün und die restlichen rot eingefärbt waren. Soweit Dominique sehen konnte, hatten nur zwei Länder gegen ihre Ermittlungen gestimmt: England und Italien. Er schob seinen Rollstuhl neben den von Eddy und klappte seinen Laptop auf. Sie sahen aus wie zwei Musterschüler einer Behindertenklasse, fand Dominique. Will Thater klopfte wie so oft mit einem Stift auf die Tischplatte und wartete, bis alle Eingeladenen versammelt waren. Als Letzte öffnete Solveigh schwungvoll die Tür und setzte sich auf einen freien Platz am Tischende.
    »Ihr könnt wohl gerade nicht anders, oder, Will?«, fragte sie nach einem kurzen Blick auf das Abstimmungsergebnis.
    »Sehr witzig, Slang«, sagte der Engländer. »Aber wahrscheinlich hast du recht, Europa ist nicht gerade in Mode im Unterhaus.«
    Solveigh grinste.
    »Aber lassen wir das.«
    Er war nicht in der Laune für Witze, bemerkte Dominique. Ob es klug war, ihn in dieser Stimmung zu fragen? Immerhin ging es um etwas, das ihm wichtig war, wie er in den letzten Wochen erkannt hatte.
    »Die EU-Kommission hat uns offiziell das Mandat erteilt, die drohende Anschlagsserie auf die Energieinfrastuktur Europas zu verhindern und aufzuklären. Damit können wir anfangen, ich bin mir sicher, ihr habt Vorschläge?«
    Solveigh nickte Eddy zu, erhob sich von ihrem Stuhl und trat an den Monitor, auf dem jetzt ihr vorläufiger Schlachtplan zu sehen war.
    »Wir werden als Erstes eine Analyse erstellen, wie das Virus in die Kernkraftwerke eingeschleust werden kann. Unserer Meinung nach ist das die größte Schwachstelle des Plans unserer Gegner …«
    Dominique atmete hörbar ein.
    »… auch wenn«, fuhr Solveigh nach einem Seitenblick fort, »wir nicht unbedingt alle einer Meinung sind. Eddy?«
    »Uns bleibt im Moment schlicht keine andere Wahl. Da wir nicht wissen, wo die Täter zuschlagen, sondern nur, mit was, nämlich mit einer neuen Variante von Stuxnet, die wir noch nicht kennen, ist dies unser bester Ansatz. Ihr knöpft euch die wichtigsten Anlagen vor, die wir nach ihrem Schadenpotenzial für die Bevölkerung und ihrer Auswirkung auf die Stromversorgung bei einem Störfall aussuchen. Wir drehen jeden Stein um: Könnten die Terroristen dort eindringen, wen könnten sie bestechen – einfach alles.«
    Thater schaute zu Dominique, der frustriert nickte. Ihm fiel im Moment auch kein besserer Plan ein, auch wenn er sich sicher war, dass die Täter so kaum zu stoppen sein würden.
    »Okay. Und welche Einheit soll dich unterstützen? Du wirst für die Einbruchsszenarien doch sicher einen von den Special Forces dabeihaben, oder nicht?«
    »Ehrlich gesagt, habe ich mich schon darum gekümmert. Und ich hätte gerne dieses Mal keinen von den üblichen Verdächtigen wie KSK oder SAS.«
    »Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?«, ätzte Thater, dem der britische Special Air Service immer besonders am Herzen lag.
    »Die Ausbildung ist doch bei allen europäischen Einheiten fast dieselbe. Ich hätte gerne jemanden von einer etwas kreativeren Truppe …«
    »Und an wen hättest du da so gedacht, Slang? Die Schweizergarde vielleicht?«
    »Viel exklusiver. Yael hat mir versprochen, jemanden zu schicken. Von der Shajetet 13.«
    Thater, der breitbeinig auf seinem Stuhl saß, als wäre er bereit, jederzeit aufzuspringen, tippte noch einmal mit dem Kugelschreiber an die Tischplatte, dann wurde es still. Die Special Forces der israelischen Navy, mein Gott, dachte Dominique. Er wusste, dass sie häufig mit den Seals trainierten, die Osama bin Laden getötet hatten. Eine der exklusivsten Einheiten der Welt. Und ihnen eilte tatsächlich ein Ruf voraus, den man als kreativ bezeichnen könnte. Oder unkonventionell. Dominique wusste, dass Solveigh hier ein großes Kaliber auffuhr, zumal es sich nicht um eine Einheit aus dem Euroraum handelte. Aber wenn es nützte?
    »Okay. Deine Entscheidung«, sagte Thater nach einer kurzen Pause. Keine zwei Minuten später waren

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