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Biest: Thriller (German Edition)

Biest: Thriller (German Edition)

Titel: Biest: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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er sich nur eingelassen? Er parkte in unmittelbarer Nähe des Aufzugs und zerrte seinen Rollkoffer hinter sich her, Majas Tasche hatte er sich über die Schulter geworfen. Als er fünf Minuten später das Hotel durch einen Seiteneingang verließ, konnte er keine Verfolger entdecken. Er und Maja würden trotzdem noch einige Haken schlagen müssen, bis sie sich sicher sein konnten. Er eilte Richtung Roter Platz, wo glücklicherweise selbst um diese Uhrzeit noch viele Touristen unterwegs waren, zwischen denen er mit seinem Gepäck kaum auffiel. Kurz ertappte er sich bei dem Wunsch, dass ausgerechnet heute wieder ein Wirrkopf aus Deutschland mit einer Cessna hereinschwebte und für ein heilloses Durcheinander sorgte, was natürlich reichlich unrealistisch war. Den Treffpunkt mit Maja, das Kaufhaus GUM, der ehemals staatliche und heute eher stattliche Konsumtempel Moskaus, erreichte er keine zehn Minuten später, und er hatte immer noch keinen Verfolger ausgemacht. Nervös schob er sich durch die Arkaden vorbei an Hermes, Dior und Co. Wie in allen großen Kaufhäusern dieser Art dominierten die gleichen Geschäfte der immer selben Luxusmarken das Bild, und es roch nach teurem Parfum und Reinigungsmittel. Alle paar Meter warf Dimitrij einen Blick zurück. Berichtete der Mann in dem dunklen Anzug mit dem Handy gerade seinen Standort? Beobachtete ihn der Beamte vom Sicherheitsdienst, der hinter einem Pult aus weiß lackiertem Holz stand? Über ihm glitzerten die Lichter an der großen Glaskuppel, darunter der Brunnen, an dem sie sich treffen wollten. Schon von Weitem konnte er sie sehen: Seine Angst, dass Maja nicht auftauchen würde, war unbegründet gewesen. Sie lehnte an einer Säule und las in einem Prospekt. Als er sie erreichte, umarmte sie ihn und flüsterte ihm ins Ohr: »Sie folgen mir auch, siehst du den Mann da hinten mit dem braunen Mantel? Wir müssen uns beeilen.« Dimitrij nickte zustimmend und wollte sich schon in Bewegung Richtung Ritz setzen, als ihn Maja zurückhielt: »Nicht da lang, und gib mir das da.«
    Sie zog ihm ihre Sporttasche von der Schulter und nahm seine Hand. Nicht zu eilig, aber zu schnell, um noch wie jemand zu wirken, der eine Shoppingrunde vor sich hat, zog sie ihn zu einem Ausgang im Norden. Sie wollte nicht zurück zum Auto, sondern zur Metro. Die Station »Platz der Revolution« lag ganz in der Nähe. Und sie hatte recht. So bequem das Auto ihnen auch erscheinen mochte, es war nicht das richtige Fluchtfahrzeug. Falls er noch einen Beweis dafür gebraucht hätte, wäre es seine eigene Unfähigkeit gewesen, auf der Fahrt zum GUM seine Verfolger loszuwerden. Dimitrij stolperte hinter ihr her und blickte sich immer wieder hektisch um. Der Mann in dem braunen Kamelhaarmantel war keine dreißig Schritte hinter ihnen. Und er kam näher. Sie mussten ihn abhängen, koste es, ,was es wolle.
    Als sie die steile Rolltreppe hinunter in die prachtvolle Welt der Moskauer Metro erreichten, war der Kamelhaarmantel immer noch nicht verschwunden. Maja drückte sich an Touristen und Pendlern vorbei immer tiefer in den Schacht, und als sie die Halle mit den Bronzefiguren, den Spitzbögen und dem Schachbrettboden erreichten, begann sie zu rennen. Der Rollkoffer schwankte hinter Dimitrij und hätte ihn beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht, aber Maja zog unerbittlich an seinem Arm. Sie stolperten über die nächste Rolltreppe, er konnte den Kamelhaarmantel nicht mehr sehen. Auf dem Bahnsteig fuhr gerade ein Zug mit atemberaubendem Tempo ein, die Bremsen der alten Wagen quietschten. Sie drängten sich durch die wartende Traube, die alle gemeinsam den Zug besteigen wollten, was ein hoffnungsloses Unterfangen war, aber es gelang den beiden, sich bis ganz nach vorne und schließlich in den Wagen zu quetschen. Als sich die Türen hinter ihnen schlossen, berührte Maja sein Gesicht und nickte. Sie hatten ihren Verfolger abgeschüttelt. Als ihnen eine weibliche Stimme die nächste Station ankündigte, bedeutete ihm Maja auszusteigen.
    »Ich habe mir überlegt, dass sie meinen Computer auf der Arbeit sicher nicht überwachen, und mir einen Fluchtplan zurechtgelegt.«
    Dimitrij blieb stehen. Das Letzte, was er von Maja erwartet hätte, wäre ein eigenmächtig entwickelter Fluchtplan gewesen. Dieses hübsche, oftmals heillos aufgetakelte junge Mädchen, seine ehemalige Kommilitonin, entwickelte sich zu einer echten Hilfe. Nein, da war er sogar noch ungerecht – sie war der Motor ihrer Flucht. Und er war ihr

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