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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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die Brust, ein Zischen kommt über ihre Lippen, als sie ihn über das Geländer stößt. Es klatscht, als er auf das Wasser prallt, und dann ertönen augenblicklich schreckliche knüppelnde Geräusche, die ihnen verraten, daß die Alligatoren ihn erwischt haben, noch bevor er wieder aufgetaucht ist.
    Katie atmet schwer. Das schweißnasse T-Shirt klebt an ihr, Sal sieht, daß ihre Brustwarzen sich vor Aufregung versteift haben, sie hat gerade einen Menschen getötet.
    »Das Geld«, sagt Katie.
    »Katie, du hast ihn umgebracht.«
    »Das Geld. Es war in seiner Tasche.«
    »Scheiß doch auf das Geld«, sagt Sal.
    »Weißt du die Kombination noch?«
    »Nein. Verschwinden wir von hier. Mein Gott, Katie, du hast ihn umgebracht.«
    »Die Kombination. Erinnerst du dich an sie?«
    Vom Fluß unter ihnen dringt eine entsetzliche Stille zu ihnen empor.
    Drei nach rechts, auf die Zwanzig, zwei nach links, an der Zwanzig vorbei, auf die Sieben. Eins nach rechts, auf die Vierunddreißig.
    Er spricht die Ziffern laut aus, während sie die Scheibe langsam nach rechts dreht, dann nach links, dann wieder nach rechts. Sie zieht die Tür auf. Von dem Geldbündel im Safe zählt sie die Summe ab, die ihnen zusteht, legt den Rest wieder in den Safe zurück, schließt die Tür und dreht an der Scheibe, um sie wieder zu verschließen. Sal sieht zu, wie sie die Scheibe und den Griff abwischt. Sie sieht sich ein letztes Mal um, und dann verlassen sie das Büro.
    Im Wagen sagt Sal: »Ich hab die Knete, fahren wir.« Und Katie zieht das T-Shirt von ihrem Körper weg, damit die kühle Luft aus der Klimaanlage an ihre Haut gelangen kann.
     
    Rigoberto Mendez brachte gerade seinen Tresen im Siesta auf Vordermann, als Ollie Weeks um ein Uhr mit ihm sprach. Weeks bestellte sich ein Bier, machte jedoch keine Anstalten, es zu bezahlen. Ollie saß am Tresen, schlürfte laut und zufrieden das Heineken aus der Flasche und beobachtete Mendez, wie er Gläser polierte und kontrollierte, ob Whiskyflaschen leer waren.
    »Dann verraten Sie mir mal«, sagte Ollie, »wo wohnt denn dieser Sonny Cole?«
    »Keine Ahnung«, sagte Mendez.
    Er war einer dieser Dominikaner, die sich für verdammt gutaussehend hielten, schwarzes, angeklatschtes Haar, ein kleiner Schnurrbart unter der Nase. Er trug ein Tank-Top, unter dem sich Muskeln wölbten, die er wahrscheinlich aufgebaut hatte, indem er im Knast Gewichte gestemmt hatte.
    »Der Mann kommt in Ihren Club…«
    »Ich hab ihn da zum ersten Mal gesehen.«
    »Er hat den Vater eines Cops umgebracht, wußten Sie das?« sagte Ollie.
    »Nein, das wußte ich nicht.«
    »Damit ist die Sache sehr wichtig für uns«, sagte Ollie. »Vielleicht hat er auch Juju umgebracht, was kein großer Verlust wäre, aber der Gerechtigkeit muß Genüge getan werden, oder? Ich würd mich liebend gern mal mit ihm unterhalten. Herausfinden, wohin die beiden gegangen sind, als sie hier losmarschiert sind. Herausfinden, worüber sie gesprochen haben. Herausfinden, ob Sonny ihn in den Kopf geschossen hat. Was glauben Sie?«
    »Wie bitte?«
    »Ob Sonny ihn erschossen hat?«
    »Ich weiß nicht, was Sonny getan hat. Seit diesem Freitagabend hat er sich hier nicht mehr blicken lassen. Ich weiß nicht, wo er wohnt oder arbeitet. Sie pinkeln an den falschen Baum.«
    »Vielleicht. Kann ich noch ein Bier haben? Das ist ein sehr gutes Bier.«
    Mendez machte ihm noch eine Flasche Heineken auf.
    »Glauben Sie, daß er hier in der Gegend wohnt?« fragte er.
    »Davon gehe ich mal stark aus.«
    »Wie ist er wohl hierher gekommen?«
    »Er hat Juju gesucht.«
    »Ich habe nicht warum gesagt, sondern wie.«
    » Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Das Transportmittel«, sagte Ollie. Mendez sah ihn an.
    »Jeder muß doch ein Transportmittel haben. Er ist bis hier hinauf nach Hightown gekommen. Aber wie? Ist er zu Fuß gegangen? Hat er die U-Bahn genommen? Den Bus? Ist er mit einem Taxi gekommen…?«
    »Er ist gefahren«, sagte Mendez.
    Ollie stellte die Bierflasche auf den Tresen.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe seinen Wagen gesehen.«
    »Was für einen Wagen?«
    »Einen Honda.«
    »Welche Farbe?«
    »Grün.«
    »Sie erinnern sich nicht zufällig an das Nummernschild, oder?«
    »Nein. Warum sollte ich mir das Nummernschild ansehen?«
    »Ist Ihnen an dem Wagen etwas aufgefallen? Verbeulter Kotflügel? Kaputte Rücklichter, irgend etwas, das uns helfen könnte, ihn zu identifizieren?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Wann war das?«
    »Daß ich den Wagen gesehen

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