Big Bad City
Fahrer sein.«
»Und deshalb machen Sie so einen Aufstand? Wegen eines Straf zetteis? Man schickt jetzt Detectives wegen Straf zetteln raus?«
»Kennen Sie einen gewissen Juju Judell?«
»Nein.«
»Sonny hat ihn nie erwähnt?«
»Nein.«
»Wann haben Sie Sonny zum letzten Mal gesehen?«
»Er schaut dann und wann vorbei.«
»Wann hat er zum letzten Mal vorbeigeschaut?«
»Vor ein paar Tagen.«
»War er am Freitag abend vielleicht auch hier?«
»Nein.«
»Am vergangenen Freitag. Da hat er nicht vorbeigeschaut?«
»Nein.«
»Wann hat er vorbeigeschaut?«
»Am Sonntag?«
»War das nun eine Frage oder eine Antwort?«
»Ich hab’s Ihnen doch gerade gesagt.«
»Das klang aber eher wie eine Frage.«
»Nein, er war am Sonntag hier. Wir sind auf den Flohmarkt auf der Culver gegangen.«
»Er wohnt nicht zufällig hier, oder?«
»Nein, ich wohne hier mit meiner Mutter.«
»Was sind Sie von Beruf, Miss?«
»Ich bin Studentin.«
»Sie sind keine Maniküre?«
»Maniküre? Was?«
»Wissen Sie, wo Sonny wohnt?«
»Nein, keine Ahnung.«
»Sie waren nie in seiner Wohnung?«
»Nie.«
»Er schaut also einfach dann und dann mal hier vorbei?«
»Ja.«
»Und Sie machen was mit den Händen?«
»Was?«
»Wo studieren Sie, Miss?«
»An der Ramsey.«
»Und was?«
»Kommunikationswissenschaften.«
»Sie lernen zu kommunizieren, was?«
»Ich lerne, was man so bei einem Fernsehsender braucht.«
»Warum haben Sie ihm Ihren Wagen geliehen?«
»Er will sich das Geld zurückholen, das er dem Mann seiner Kusine geliehen hat.«
»Seiner was?«
»Seine Kusine mußte sich operieren lassen, und Sonny hat ihrem Mann Tausende von Dollar geliehen, damit sie die Operation bezahlen konnten.«
»Dem Mann seiner Kusine, sieh an.«
»Ja. Seiner Kusine ersten Grades. Na ja, sie leben jetzt getrennt. Deshalb brauchte Sonny einen Wagen. Damit er ihm folgen kann und er ihn vielleicht zu seiner Kusine führt.«
»Wo haben Sie denn die Geschichte her, Miss?«
»Das ist keine Geschichte. Sonny muß seine Kusine finden, die mit der Nierenoperation …«
»Eine Nierenoperation. Ah, ja.«
»Damit er sie bitten kann, sich für ihn einzusetzen. Sie soll ihrem Ex-Mann sagen, daß er Sonny das Geld zurückgeben soll.«
»Also verfolgt er diesen Burschen?«
»Ja.«
»Mit Ihrem Wagen.«
»Ja. Er ist ein Cop, vielleicht kennen Sie ihn sogar.«
»Wer ist ein Cop?«
»Der Typ, der ihm das Geld schuldet.«
»Sonny Cole beschattet einen Cop?« sagte Ollie. »Das hat er mir jedenfalls erzählt.« O Gott, dachte Ollie.
15
Er suchte eine Telefonzelle und rief im 87. an. Es war jetzt gegen halb vier. Parker ging ran und erklärte ihm, Carella sei gerade beim Lieutenant.
»Sag ihm, der Kerl, der seinen alten Herren erschossen hat, beschattet ihn«, sagte Ollie. »In einem grünen Honda.«
»Kein Witz?« sagte Parker.
»Sonny Cole. Sag ihm das. Das Kennzeichen lautet WU 3200. Hat Murchison dir meinen Nonnenwitz erzählt?«
»Nein.«
»Ist nicht schlimm, ich kenne noch einen besseren.«
»Laß hören«, sagte Parker.
»Eine Nonne fährt im Bus. Kurz bevor sie zu Hause ist, steigt ein Punk zu und macht sie an.«
»Ja?«
»Also der Punk will sie abschleppen, aber zum Glück ist sie ja fast zu Hause und kann an der nächsten Haltestelle aussteigen. Der Bus fährt weiter, und der Punk mosert rum, daß nichts mehr los ist mit den Mädchen heute.«
»Er wollte sie flachlegen?« fragte Parker.
»Genau. Und der Busfahrer erzählt ihm, sie würde diesen Bus jeden Tag nehmen und immer an der gleichen Haltestelle aussteigen, und er hätte da eine Idee. Als Nonne könne sie sich Jesus doch schließlich nicht verweigern, also solle er sich doch als Jesus verkleiden und ihr morgen auf ihrem Weg nach Hause im Gebüsch auflauern.«
»Damit er sie flachlegen kann.«
»Richtig. Und das macht er auch. Sitzt also am nächsten Tag in so einem Jesus-Gewand in den Büschen, und als sie endlich kommt, springt er raus und ruft: >Hi, ich bin Jesus, und du mußt jetzt mit mir schlafen!< Die Nonne überlegt einen Moment, sie kann sich Jesus ja nicht verweigern, und sagt dann: >Na gut, aber nur von hinten.<«
»Von hinten?« sagte Parker.
»Genau, von hinten. Sie machen’s also gleich in den Büschen, und als sie fertig sind, reißt sich der Punk seine Verkleidung runter und sagt: >Ätsch, ich bin gar nicht Jesus, ich bin der Punk.< Worauf sich die Nonne ihr Kleid runterreißt und sagt: >Na so was, und ich bin der
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