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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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zu schützen, Sir. Amerika hat die Bombe nämlich auch.«
    »Ach was? Aber in Amerika verheiraten wir nicht unsere sechsjährigen Töchter, oder?«
    »Sie denken jetzt an Indien, Sir.«
    »Herrje, ist das in Indien? Wo sie ihre sechsjährigen Töchter mit ihren achtjährigen Vettern verheiraten? Ich dachte, das sei Pakistan. Dann muß Pakistan das Land sein, in dem man sich den Arsch mit der linken Hand abputzt. Ist das Pakistan? Die unreine Hand?«
    »Wir sind eine stolze Nation, Sir. Und wir sind stolz, die Bombe gebaut zu haben, ja, Sir.«
    »Jetzt müssen Sie sie nur noch einsetzen, was? Dann können Sie richtig stolz sein. Zwei große Industrienationen können es kaum abwarten, die Welt in die Luft zu sprengen. Da vorn ist es, Abdul. Die Clarendon Avenue.«
    »Ich kenne die Straße, Sir.«
    »Ach, das glaube ich Ihnen gern. Ich wette, Sie könnten sogar in London einen Job als Taxifahrer kriegen, so gut kennen Sie die Straßen.«
    Der Taxifahrer hielt am Straßenrand vor dem Haus 1114. Der Fahrpreis betrug sechs Dollar und zehn Cents. Ollie gab ihm zehn Dollar und sagte ihm, er solle ihm eine Quittung über sieben Dollar schreiben. Der Fahrer gab ihm die Quittung und drei Dollar zurück. Ollie machte die Tür auf. Der Fahrer sagte kein Wort.
    »Welche Sprache wird in Pakistan gesprochen?« fragte Ollie.
    »Urdu oder Hindi«, sagte der Taxifahrer. »Weshalb fragen Sie, Sir?«
    »Gibt es in diesen Sprachen ein Wort für >danke    »Sir?«
    »Weil man in großen Atommächten danke sagt, wenn man bei einer Fuhre von sechs Dollar einen verdammten Dollar Trinkgeld bekommt. Oder haben Sie dafür keine Zeit, weil Sie die Bombe bauen müssen?«
    »Ich habe danke gesagt, Sir.«
    »Schöne Scheiße«, sagte Ollie, stieg aus und ließ die Tür auf der Beifahrerseite offen, damit der Fahrer aussteigen, um das Taxi gehen und sie wieder schließen mußte.
    1114 Clarendon war ein sechsstöckiges Backsteinhaus in einer Reihe ähnlicher Gebäude. Ollie überprüfte die Briefkästen neben der Tür und fand einen für L. Hilbert in Wohnung 2-A. Er drückte auf die Klingelknöpfe unter den Briefkästen, hörte einen Chor von summenden Geräuschen und drückte die Haustür auf. Es war ein nettes, ruhiges Gebäude, keine Kochgerüche, kein Gestank von Pisse im Hausflur. Er stieg zur zweiten Etage hinauf, fand 2-A direkt neben der Treppe, suchte nach einer Klingel, fand keine und klopfte an die Tür.
    »Ja?« rief eine Frauenstimme.
    »Polizei«, sagte er.
    »Was?«
    »Polizei, Ma’am. Würden Sie bitte aufmachen?«
    »Polizei?« sagte die Frau. »Ja, Ma’am.«
    Er wartete. Er klopfte erneut. Die Tür wurde fast sofort geöffnet. Ein Mädchen, das nicht älter als zwanzig, zweiundzwanzig sein konnte, stand in Jeans und einem T-Shirt aus Baumwolle vor ihm.
    »Coralee Hilbert?« sagte er.
    »Coral«, sagte sie.
    »Darf ich reinkommen, Coral?«
    »Warum?« sagte sie.
    »Gehört Ihnen ein grüner Honda Accord mit dem Kennzeichen WU 3200?«
    »Ja.«
    »Ich möchte mit Ihnen über ein Verkehrsdelikt sprechen, Ma’am. Darf ich hereinkommen?«
    »Zeigen Sie mir mal Ihr Abzeichen«, sagte sie. »Marke«, berichtigte er sie. »Was?« sagte sie.
    »Schon gut«, sagte er, holte das Lederetui hervor und zeigte ihr die golden und blau emaillierte Dienstmarke mit dem Wort DETECTIVE in einem Bogen über dem Siegel der Stadt.
    »Ein Detective?« sagte sie überrascht. »Um was für ein Verkehrsdelikt geht es?«
    »Nur um einen Strafzettel für falsches Parken«, sagte er, »machen Sie sich da mal keine Sorgen«, und schloß die Tür hinter sich. »Kennen Sie einen gewissen Sonny Cole?«
    Sie standen in der kleinen Küche einer sauberen, ordentlichen Wohnung, dahinter das Wohnzimmer, von dem Türen zu Räumen führten, die er für Schlafzimmer hielt. Die Fenster gingen nach Süden hinaus. Der nachmittägliche Sonnenschein strömte herein. Eine Klimaanlage summte. Die Wohnung war kühl und sauber und aufgeräumt. Er fragte sich, ob das Mädchen eine Nutte war.
    »Was ist mit ihm?« fragte sie.
    »Hat er am vergangenen Freitagabend Ihren Wagen gefahren?«
    »Er fährt meinen Wagen jetzt seit fast zwei Wochen.«
    »Wieso?«
    »Weil ich ihn ihm geliehen habe.«
    »In welcher Beziehung stehen Sie zu ihm, Miss?«
    »Wir sind befreundet.«
    »Wie lange kennen Sie ihn schon?«
    »Etwa drei Monate.«
    »Und da haben Sie ihm Ihren Wagen geliehen?«
    »Er ist ein guter Fahrer.«
    »Muß wohl so sein. Er hat im Halteverbot geparkt, er muß ein ausgezeichneter

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