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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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ihrer Schritte nur Licht und Freude verbreitet, allen Patienten vorgesungen, aber er vergißt zu erwähnen, daß er sich wegen seiner Medikation mit ihr angelegt hat. Sie hat ihn wahrscheinlich fürchterlich gehaßt, weil er Mrs. Rosenberg unter Schmerzen sterben ließ.«
    Er saß hinter dem Steuer. Wenn er sich aufregte oder wütend war, fuhr er ziemlich rücksichtslos. Carella konnte nur hoffen, daß er keine alten Omas über den Haufen fuhr.
    »Und andererseits haben wir einen weiteren Arzt, der sich manchmal zweimal im Monat mit einer Frau trifft, die nicht seine Gattin ist«, sagte Brown. »Für mich spielt es da keine Rolle, daß sie Nonne ist. Wie ich es sehe, ist er verheiratet und trifft sich mit einer anderen Frau. Und das ausgerechnet an einem Samstagabend! Ein verheirateter Mann!«
    »Die Ampel vor uns zeigt rot«, sagte Carella.
    »Sehe ich selbst. Und noch etwas, er weiß, daß er zu weit gegangen ist«, sagte Brown. »Deshalb hat er auch plötzlich den Mund nicht mehr aufgemacht.«
    »Das war sowieso nicht der richtige Ort, um der Sache nachzugehen«, sagte Carella.
    »Ich weiß. Sonst wäre ich in den Pool gesprungen. Oder komme ich dir etwa schüchtern vor?«
    »O ja. Sogar richtig ängstlich. Vielleicht müssen wir ihn uns später noch mal vorknöpfen. Bis dahin haben wir aber nur einen Mann, der eine Nonne attraktiv fand und es sich nicht eingestehen will.«
    »Und auch nicht seiner Frau, da gehe ich jede Wette ein«, sagte Brown.
    »Du hörst dich allmählich an wie meine Mutter«, sagte Carella.
    »Und was ist überhaupt mit diesem Arsch von Hall los? Wieso juckt es ihn überhaupt, ob er der alten Dame eine höhere Dosis gibt oder nicht? Sie wird doch sowieso sterben, oder?«
    »Paß auf die Straße auf, Artie!«
    »Eine alte Dame unter Schmerzen sterben zu lassen!«
    »Artie…«
    »Ich sehe es. Hat nicht einmal erwähnt, daß er und Mary damals eine kleine Meinungsverschiedenheit hatten, nicht wahr? Wie er es erzählt, war auf der Station alles eitel Freud und Sonnenschein. Mary huschte herum wie Sally Field, aber daß sie auch mal in die Luft gehen konnte, hat er nicht gesagt, oder?«
    »Artie, der Wagen vor uns hatte ein Baby an Bord.«
    »Schon gut, ich hab ihn doch nicht erwischt, oder?«
    »Aber das war verdammt knapp.«
    »Wir müssen noch mal mit dem Mann sprechen. Und wir sollten auch mal nach Philly fahren und mit Marys Bruder sprechen, der zu viel zu tun hat, um sie unter die Erde zu bringen.«
    »Philly hat mittwochs geschlossen«, sagte Carella in Anspielung auf einen der vielen Witze über Philadelphia, die derzeit kursierten. Der Komiker Vincent Cochran hätte ihn vielleicht zu schätzen gewußt, vorausgesetzt, er schlief mittags um Viertel nach zwölf nicht noch.
    In Kalifornien war es Viertel nach neun.
    Carella fragte sich, wann Schwester Carmelita Diaz gestern aus Rom nach Hause gekommen war.
     
    »Eine Lady namens Anna Hawley wartet oben auf dich«, sagte Sergeant Murchison.
    Carella kannte niemanden namens Anna Hawley.
    »Auf mich?« sagte er.
    »Auf dich«, sagte Murchison.
    Im Dienstraum des 87. war es an diesem Mittwoch nachmittag ungewöhnlich ruhig. Murchison saß hinter dem hohen Mahagonipult wie ein Priester hinter einem Altar, las die Morgenzeitung und langweilte sich zu Tode, weil das Telefon seit zehn Minuten nicht mehr geklingelt hatte. Auf der anderen Seite des Raums überprüfte ein Mann von der Wartungs- und Reparaturabteilung - einer der beiden, die am letzten Freitag hier gewesen waren, als der in dem Käfig oben verrückt gespielt hatte - die Walkietalkies an der Wand, weil sie sich nicht mehr richtig aufluden. Die Klimaanlage, die er und sein Kollege repariert hatten, funktionierte nun, wenn auch nicht besonders gut. Murchison schwitzte heftig in seinem kurzärmeligen Uniformhemd.
    »Hat sie gesagt, weshalb?« fragte Carella.
    »Wegen der toten Nonne«, sagte Murchison und widmete sich wieder seinen Papieren.
    Oben war es noch heißer als im Dienstraum, vielleicht, weil die Geräte an den Fenstern hier älter waren als die unten. Anna Hawley war eine Frau Anfang Zwanzig, schätzte Carella. Sie trug einen blauen Baumwollrock und eine weiße Bluse und saß auf einem Stuhl neben seinem Schreibtisch. Ihre Handtasche lag auf seinem Postkorb. Auf der anderen Seite des Zimmers hatten sich Meyer und Kling hinter die Telefone geklemmt und riefen nun, da ihr Einbrecher vielleicht ein Doppelmörder war, wieder Pfandleihen an. Auch im Bereitschaftsraum schien es

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