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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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aufgerissen hatte. Aber angenommen, sie hatten sie ausfindig gemacht, und nur mal angenommen, sie hatten ihr den Ring gezeigt, und angenommen, sie gab zu, ja, dieser Mann hat mir den Ring gegeben, dieser Mann, wie auch immer er hieß, welchen Namen auch immer ich ihr genannt habe, er hat mir den Ring im Tausch für meine Dienste gegeben. Und diesem Mann fehlte der kleine Finger der rechten Hand, angenommen, sie hatte das erwähnt. Angenommen, es hatte sie abgestoßen, daß ihm der kleine Finger fehlte, wie das bei den meisten Frauen der Fall zu sein schien. Angenommen, sie erinnerte sich an dieses eine kleine Detail, ganz zu schweigen von anderen Einzelheiten, ganz zu schweigen davon, daß die Leute ihm immer wieder sagten, er hätte ein wenig Ähnlichkeit mit dem jungen John Travolta, angenommen, sie erinnerte sich nur an den verdammten fehlenden kleinen Finger!
    Und selbst wenn?
    Er hatte keine Vorstrafen, also würde niemand auf ihn kommen, der einen Computer anzapfte und eine Liste aller Einbrecher zusammenstellte, denen der kleine Finger der rechten Hand fehlte. Also zum Teufel mit Ihnen, Lady, wen interessiert es schon, ob Sie sich an den fehlenden Finger erinnert haben?
    Sie konnten allerhöchstens seine Fingerabdrücke zurückverfolgen, falls er in dieser Wohnung welche zurückgelassen hatte. In seinen Unterlagen von der Army nachsehen, hallo, Kumpel, dann kommen Sie mal mit.
    Wenn er sich doch nur daran erinnern könnte, ob er sämtliche Fingerabdrücke abgewischt hatte oder nicht.
    Er mußte hinter sich abgewischt haben.
    Er tat das immer.
     
    Der Anruf vom Labor kam um halb sieben an diesem Abend, gerade als Meyer seine Neun-Millimeter-Dienstpistole aus der abgeschlossenen Schreibtischschublade holte, um nach Hause zu fahren. Der Techniker, der ihn anrief, hieß Harold Fowles und hatte zusammen mit seinem Partner die Wohnung der Coopers eingestaubt, mit dem Staubsauger bearbeitet und auf andere Weise nach Haaren, Fingerabdrücken, Samenflecken und dergleichen abgesucht.
    »Ich bin derjenige, der die Kekskrümel gefunden hat, wissen Sie noch?«
    »Ja, klar«, sagte Meyer. »Wie geht’s denn so, Harold?«
    »Danke, gut. Na ja, mir ist ein wenig heiß, aber sonst geht’s mir gut.«
    »Und was haben Sie für mich?«
    »Tja, wir sind die Fingerabdrücke durchgegangen, und bei allen handelt es sich um Abdrücke der Frau, des Ehemannes, des Jungen, der sie gebumst hat, oder anderer Familienangehöriger, die Leute waren wirklich sehr entgegenkommend. Dann waren da noch welche von der Putzfrau und dem Hausmeister, der vor ein paar Wochen in der Wohnung war, um die verstopfte Toilette zu reparieren. Alles Leute, denen das Betreten der Wohnung gestattet worden war. Keine wilden Abdrücke, will ich damit sagen. Sozusagen nichts, was nicht dorthin gehört. Na schön.« Meyer wartete.
    »Wir wissen, daß der Bursche durch das Eßzimmerfenster reingegangen ist, das direkt hinter der Feuerleiter liegt«, sagte Fowles. »Innen und außen am Fenster waren Wischspuren, und im Teppich Fußabdrücke, dort, wo er sich auf den Boden fallen ließ und dann durch das Zimmer ging. Er ließ das Fenster hinter sich offenstehen. Wir wissen auch, daß er die Wohnung durch die Tür verlassen hat. Sie war nicht abgeschlossen, und sowohl auf dem Knopf innen als auch auf dem außen waren Wischspuren. Na schön. Mir ist etwas in den Sinn gekommen.«
    Meyer wartete.
    »Wenn er sich die Mühe gemacht hat, alles abzuwischen, wird er keine Handschuhe getragen haben. Vielleicht hat er befürchtet, er würde auffallen, wenn jemand ihn bei dieser Hitze mit Handschuhen sieht, wer weiß, ich bin kein Krimineller. Aber wenn er keine Handschuhe getragen hat und nicht auf demselben Weg gegangen ist, auf dem er kam, was eindeutig der Fall ist, dann gibt es etwas, das er einfach nicht abgewischt haben kann.«
    »Und was?« fragte Meyer.
    »Die Leiter.«
    »Welche Leiter?«
    »Die Feuerleiter. Die er hinaufspringen mußte. Ich bin heute nachmittag noch mal dorthin gefahren. Ich habe von der untersten Sprosse, an der er die Leiter herunterzog, und auch von denen darüber, die er verließ, als er auf den Treppenabsatz des ersten Stocks umstieg, ein paar schöne Abdrücke genommen. Ich lasse sie jetzt durch den Computer laufen. Wenn es über den Burschen irgendwelche Unterlagen gibt, wenn er Vorstrafen hat oder beim Militär war, kriegen wir vielleicht etwas. Es könnte eine Weile dauern, aber…«
    »Ich gebe Ihnen meine Privatnummer«, sagte

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