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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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freies Land“, schaffte er nach ein paar Sekunden zu entgegnen. „Denk, was du willst.“
    Shea lachte. „Guck nicht so entsetzt, Dad. Die Katze ist längst aus dem Sack. Schon seit dem Abend, an dem wir Joslyn im ‚Butter Biscuit‘ getroffen haben. Als Mom und ich später ins Hotel zurückgefahren sind, hat sie gleich gesagt, sie glaubt, du stehst auf Joslyn.“
    Slade schwieg. Starrte geradeaus auf die weiße Linie in der Mitte des County Highway.
    „Hast du Joslyn schon um ein Date gebeten, Dad?“
    Slade räusperte sich. Er musste antworten, wenn er mit Shea im Gespräch bleiben wollte – und daran war ihm viel gelegen. Er wünschte bloß, sie könnten das Thema wechseln, das war alles. „Sie fährt am Samstag mit uns zur Viehauktion.“
    „Das hast du mir schon erzählt“, sagte Shea übertrieben geduldig. „Dad? Hallo? Das ist doch kein Date.“
    Slade fluchte insgeheim. „Es war das Beste, was mir spontan eingefallen ist.“
    „Oh Mann, das ist ja jämmerlich. Essen, Tanzen oder ins Kino gehen – das wäre ein Date. Oder ihr reitet gemeinsam aus und macht irgendwo ein Picknick, wo man eine schöne Aussicht hat. Aber eine Viehauktion? Dad, das ist eindeutig nicht romantisch.“
    „Muss es das denn sein?“ Slade drosselte die Geschwindigkeit, da sie den Stadtrand von Parable erreicht hatten. Rechts sah er Lyle – mit seinem Haarwuchshelm auf dem Kopf – den Bürgersteig entlangschlendern. Die Lichter auf dem Helm blinkten fröhlich wie die Weihnachtsbeleuchtung am Christbaum.
    Lyle lächelte und winkte, als sie an ihm vorbeifuhren. Slade hupte als Antwort.
    Lyles Erscheinung lenkte Shea erfreulicherweise von ihrem Vortrag ab, was ein Date und was keines war. Mit offenem Mund schaute sie Lyle und den blinkenden LED-Lichtern auf seinem Kopf nach, bis er außer Sichtweite war. Dann drehte sie sich zu Slade und sah ihn an.
    „Dad? Da war gerade ein Typ mit blauen Lämpchen auf dem Kopf. Und du fährst einfach weiter? Was für ein Sheriff bist du denn?“
    Slade lächelte. „Soweit ich weiß, ist Schrulligkeit in diesem Staat nichts Illegales. Ich hätte nicht gedacht, dass dich ein Mann mit einem blinkenden Helm so überrascht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass du in L.A. lebst.“
    „Okay, wir haben auch ein paar Omis, die Pullis mit Lichterketten tragen“, erklärte Shea ernst. „Vor allem zu Weihnachten. Aber dieser Typ …“
    „Sein Name ist Lyle“, sagte Slade fröhlich. „Und er ist harmlos.“
    „Er ist total schräg.“
    „Wie gesagt, das ist kein Verbrechen.“
    Sie schenkte ihm ihr berühmtes bezauberndes Lächeln. „Auf jeden Fall nicht hier in Mayberry“, sagte sie scherzhaft.
    „Genau, nicht hier in Mayberry.“ Slade schmunzelte über die Anspielung seiner Tochter auf das unglaublich idyllische Städtchen aus der legendären 60er-Jahre-Serie „The Andy Griffith Show“. Dann bog er in die Rodeo Road ein.
    Als sie Kendras Einfahrt hinauffuhren, blieb Shea beim Anblick des imposanten Hauses sichtlich die Luft weg. „Heilige Sch… Heiliger Bimbam!“, rief sie überrascht.
    „Gerade noch die Kurve gekriegt“, kommentierte Slade. Er hielt neben dem Herrenhaus an.
    Opal erschien sofort in der Tür der verglasten Veranda. Sie strahlte, als wären Slade und Shea nach langer Zeit gerade unversehrt aus einem Krieg heimgekehrt.
    Slade fragte sich, wo Joslyn war. Hatte sie sich eine Ausrede einfallen lassen, damit sie nicht mit ihnen essen musste? War sie verärgert, weil er sie in der Küche des Ranchhauses geküsst hatte?
    Shea sprang aus dem Auto und lief gleich auf Opal zu. „Wir sind da!“, verkündete sie fröhlich.
    Slade musste insgeheim lächeln. Trotz ihrer sechzehn Jahre und obwohl sie in einer Metropole wie L.A. aufwuchs, stecktedoch noch viel Kindliches in Shea. Er hoffte, das würde sich nie ändern.
    „Rein mit euch!“, rief Opal und machte eine einladende Geste. Sie trug eine Rüschenschürze über ihrem Kleid, und eine Hand steckte in einem Topfhandschuh. „Das Abendessen ist schon fast fertig.“
    Slades Magen knurrte leise. In seiner Kindheit hatte er für die Rossiters den Rasen gemäht und Unkraut gejätet und war nicht in den Genuss von Opals Kochkünsten gekommen. Aber er hatte schon viel davon gehört.
    Wenn es damals heiß gewesen war, hatte sie ihm allerdings immer einen Krug Limonade gebracht. Slade wusste noch genau, wie die Eiswürfel im Krug verheißungsvoll geklirrt hatten, während Opal damit über die Wiese auf ihn zugegangen war. Er hatte

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