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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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haben.
    Und das hier war der Hund des Toten. Da es keinen Sinn hatte, eine Nachricht zu hinterlassen, klappte Joslyn ihr Handy einfach zu und ließ es zurück in ihre Tasche fallen.
    „Es tut mir so leid, Kumpel.“ Sie streichelte dem Hund liebevoll den Kopf.
    Er zitterte wieder.
    Sie richtete sich auf, öffnete eine der hinteren Autotüren und begann, die Einkaufstüten in den Kofferraum zu räumen.
    Jasper beobachtete sie die ganze Zeit. Sein Blick war immer noch hoffnungsvoll.
    „Komm“, sagte sie, sowie die Rücksitze frei waren. „Bringen wir dich nach Hause zur Whisper-Creek-Ranch.“
    Jasper zögerte. Er wirkte, als würde er darüber nachdenken. Dann humpelte er folgsam zu Joslyn und sprang winselnd auf den Rücksitz.
    War der Hund etwa verletzt? Sollte sie mit ihm direkt zum nächsten Tierarzt fahren? Hinter Joslyns Stirn pochte es schmerzvoll.
    Sie setzte sich hinters Steuer und schaute in den Rückspiegel. Jaspers großer Kopf füllte das ganze Sichtfeld aus.
    „Alles wird gut“, versprach sie ihm.
    Er winselte, legte sich hin und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
    Joslyn holte wieder ihr Handy aus der Tasche. Hutchs Nummer hatte sie zwar nicht, aber Kendras Nummer war in ihrem Kurzwahlspeicher.
    Der Anruf wurde zur Mailbox umgeleitet. Joslyn nahm an, dass ihre Freundin entweder bei der Vertragsunterzeichnung war, die sie vorhin erwähnt hatte, oder gerade dabei war, irgendjemandem die Hühnerfarm zu zeigen.
    „Melde dich bitte bei mir, sobald du kannst“, sagte sie. „Ich brauche Hutchs Nummer.“
    Sie hatte noch nicht einmal den Parkplatz verlassen, da rief Kendra bereits zurück.
    „Warum?“, fragte Kendra, ohne sich vorher lange mit einer Begrüßung aufzuhalten.
    Joslyn hielt an und seufzte. „Was meinst du mit Warum? “
    „Warum brauchst du Hutch Carmodys Telefonnummer?“ Kendra wollte offenbar ungezwungen klingen, allerdings klappte es nicht recht.
    Unwillkürlich musste Joslyn schmunzeln. Kendra Shepherd und Hutch Carmody? Etwas Gegensätzlicheres als diese beiden konnte es kaum geben. Sie war stets adrett und in allem bestens organisiert – manche würden sie wohl als Kontrollfreak bezeichnen –, und Hutch war ein Draufgänger, der das Leben so nahm, wie es gerade kam.
    Und bei diesen Eigenschaften fingen ihre Gegensätzlichkeiten erst an!
    Andererseits passierten oft noch viel seltsamere Dinge auf der Welt – vor allem dann, wenn es um Liebe ging.
    „Ich brauche die Nummer deshalb“, sagte Joslyn betont cool, „weil ich Lust auf eine Nacht voll wildem, hemmungslosem Sex habe. Dafür eignet sich Hutch genauso gut wie jeder andere Mann auch, schätze ich.“
    Kendra war einen Moment lang sprachlos. Dann lachte sie. „Tja, wenn du etwas Wildes suchst, ist Hutch eindeutig der Richtige für dich.“
    Volltreffer, dachte Joslyn. Sie musste immer noch grinsen.
    „Aber jetzt mal ernsthaft, Kendra, ich habe gerade den Hund seines Vaters gefunden, und der arme Kerl sieht ziemlich mitgenommen und liebesbedürftig aus.“
    „Jasper? Du hast Jasper gefunden?“
    „Ja“, antwortete Joslyn geduldig. „So steht es zumindest auf seiner Hundemarke. Und als ich die Nummer angerufen habe, bin ich auf John Carmodys Anrufbeantworter gelandet.“
    „Das muss merkwürdig gewesen sein.“ Es folgte eine kurze Pause. „Bleib kurz dran. Ich suche in meinem Telefonbuch gerade nach Hutch.“
    „Ich bleibe dran.“ Joslyn trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad.
    „555-6298“, sagte Kendra schließlich.
    Joslyn schrieb die Nummer mit dem Zeigefinger auf das staubige Armaturenbrett ihres Wagens. „Danke. Übrigens, bevor ich von zu Hause losgefahren bin, habe ich im Büro vorbeigeschaut. Es war niemand da.“
    „Das hätte ich mir denken können.“ Kendra klang plötzlich müde.
    Da Kendra normalerweise fast nervenaufreibend optimistisch war, fiel Joslyn der Stimmungsumschwung– so subtil er auch sein mochte – sofort auf. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich.
    „Mir tun die Füße weh“, antwortete Kendra. „Und ich habe immer noch kein Angebot für die Hühnerfarm.“
    Joslyn kicherte. „Hast du etwa immer noch die High Heels an?“, fragte sie in scherzhaft-tadelndem Ton. „Das ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Aber vielleicht hast du ja beim achtzehnten Besichtigungstermin Glück und der zukünftige erfolgreiche Hühnerfarmer kann es gar nicht erwarten, den Kaufvertrag zu unterschreiben.“
    An Kendras Stimme hörte man, dass sie jetzt wieder lächelte.

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