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BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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no Sir. War überhaupt niemand seine Stimme nich’.
    Die Stimme knisterte in sei’m Kopf, als er auf die Blitze glotzte, und was die Stimme sachte, war:
    Sie sachte: KOMM.
    Das war der Traum, den Bighead so oft hatte, und das war’s, wo er jetz’ dran denken musste, als er da am Hügel zu schlafen versuchte. Was am komischsten war, war’n nich’ die Engel, die er in sei’m Traum alle abgemurkst hatte, nee, ’s war die Stimme, die er da zischen hörte wie Waschbärfleisch auf ’m Feuer.
    KOMM, hatte die Stimme gesacht.
    Aber ...
    Wohin kommen?
    KOMM.
    Bighead verstand’s nich’. Warum zur Hölle hatte er so ’n Traum? Irnkwann sachte Grandpap ihm mal, dass Träume ’ne Bedeutung hatten, dass ’n Traum so was war, wie wenn die Seele ruft. Aber was sollte der Traum bedeuten?
    Er wusste, dass’s nich’ viel bringen würd’, wenn er versuchte zu schlafen, also stand er auf und streckte sich und pisste sich aus und dann kackte er ’s Opossum und Waschbärhirn und die leckern Schlangeninnerein aus, die er gegessen hatte. War spät und dunkel war’s, und das Mondlicht schien hell in seinen schiefen Augen. Er kuckte in ’n Himmel und glotzte nur.
    Und da hörte er’s. Und er wusste, dass er’s nich’ träumte, er wusste, dass er jetz’ voll wach war ...
    Trotzdem hörte er’s.
    Er hörte die gleiche Stimme wie aus sei’m Traum und sie sachte:
    KOMM.
    Bighead konnte nich’ so ganz verstehn, wie er jetz’ was in echt hören konnte, was er nur in ’m Traum gehört hatte. Aber ihm war klar, dass er nur eins machen konnte.
    Der Stimme folgen ...
    (II)
    Die Blitze peitschten stumm über die Windschutzscheibe. Wetterleuchten , erkannte Pater Tom Alexander. Statische elektrische Ladungen, die sich in einer Hochdruckzone aufbauten. Kam in Bergregionen im Sommer öfter vor.
    Der Mercedes bog auf die schwarze Straße ab, auf die Route 154. Die limettengrünen Zahlen der Uhr am Armaturenbrett zeigten 00:58 an. Wie war ihm die Zeit so schnell durch die Finger geronnen? Er hätte wenigstens anrufen sollen, um Bescheid zu sagen, dass er später kam. Ah, egal. Ich habe in den Geschütztürmen von Panzern geschlafen und in Reisfeldern, in Kasernen und Notzelten und Feldlagern. Wenn die Vermieterin schläft, wird es mich nicht umbringen, wenn ich eine Nacht in einem Scheißmercedes verbringe.
    Er zündete sich eine Zigarette an, ließ die warme Nachtluft über sein Gesicht strömen. Zumindest war alles gut ausgeschildert; alle paar Meilen stand ein Schild: ANNIES GÄSTEHAUS, und Halford hatte gesagt, dass sein Zimmer im Voraus bezahlt sei.
    Sein Blick schweifte umher, während er fuhr. Da kann Richmond nicht mithalten, entschied er. Die Landschaft war einfach umwerfend, das musste er zugeben, und nachts sogar noch mehr. Der Mond folgte ihm wie eine bucklige Anstandsdame und raste über die Baumspitzen dahin. Die Straßen wanden sich und wanden sich und endlich war er da.
    Ein malerisches altes Haus, keine Frage. Ein gewundener Weg führte zu einem Schotterparkplatz. Zwei Fahrzeuge parkten vor dem Haus, ein schnittiger roter Miata Cabrio und ein angeschlagener Pick-up, der aussah, als sei er 30 Jahre alt. Alexander parkte den Wagen, schaltete das Licht aus und stellte den Motor ab. Den ganzen Tag hatte er in seiner schwarzen Hose, dem schwarzen Hemd und dem Priesterkragen geschwitzt. Der Kragen fühlte sich wie eine Eisenmanschette an, die in das Fleisch seines Halses schnitt. Er nahm seinen Koffer und ging die Stufen hinauf.
    Ein Messingtürklopfer blickte ihm entgegen, der wie ein bizarres Gesicht aussah: nur zwei Augen, kein Mund, keine anderen Gesichtszüge.
    Wahrscheinlich liegen schon alle im Bett, war er sich mittlerweile sicher. Aber als er blechern klopfte, öffnete sich die Tür fast sofort, und er wurde von einer attraktiven Frau Anfang 60 empfangen, die Hausschuhe und einen indigofarbenen Hausmantel trug. »Pater Alexander?«
    »Ja, und Sie müssen Miss ...«
    »Annie, bitte.« Blaue Augen strahlten ihn an. »Wir haben Sie schon erwartet.«
    »Es tut mir sehr leid, dass ich so spät komme«, entschuldigte sich Alexander.
    »Ach, das ist schon in Ordnung.« Sie führte ihn in einen spärlich beleuchteten Salon, der vom Durchzug der offenen Fenster angenehm gekühlt wurde. »Stellen Sie Ihr Gepäck ab. Darf ich Ihnen etwas Wein anbieten?«
    »Äh, ja, danke.« Alexander lächelte. Ich könnte eigentlich etwas Stärkeres gebrauchen, aber Wein wird es auch tun. Während ihrer kurzen Abwesenheit blickte er

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