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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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darüber im Unnatural Inquirer lesen", grinste Bettie vergnügt. „Mir gefällt, wie beiläufig du über all die Dinge sprichst. Ich bekomme all diese Leckerbissen immer nur aus zweiter oder dritter Hand, und es gibt so gut wie nie Beweise, und hier bist du, immer mitten im Geschehen. Du musst so viel Spaß haben ..."
    „Nicht unbedingt das Wort, das ich benutzen würde", sagte ich, „und nein, du darfst mich nicht zitieren. Mir ist egal, was du abdruckst, aber Walker nicht, und er würde sich wahrscheinlich viel eher auf die Jagd nach dir machen als ich."
    „Lass ihn nur", lachte Bettie sorglos. „Der Unnatural Inquirer passt auf seine Schäfchen auf. John, du schaust so finster drein. Warum? Sollten wir besser zu laufen beginnen?"
    „Falls Donavon tatsächlich einen Weg gefunden hat, ein wenig zu lauschen, und dabei bemerkt worden ist", sagte ich langsam, „könnte er die Aufmerksamkeit des Himmels oder der Hölle erregt haben. Was selten gut ist. Eventuell haben die Agenten geschickt, um ihn zum Schweigen zu bringen und die Aufnahme zu vernichten."
    „Ach du meine Güte", quietschte Bettie. „Reden wir über Engel? Die Nightside hat immer noch nicht den Dreck und die Trümmer aus dem letzten Engelkrieg weggeräumt."
    „Ich wünschte, die Leute würden mich nicht immer so ansehen, als sei der letzte Engelkrieg meine Schuld!", ärgerte ich mich.
    „Nun ja, war er doch, oder?"
    „Nicht ganz, nein!"
    „Manchmal bist du eine Riesenenttäuschung", grinste Bettie Göttlich.
     
     

    Grenzenlose
    Sammelleidenschaft
      
    Zurück in der Nightside wandte ich mich in Richtung Oberstadt, einem eher noblen Viertel, wo die oberen Zehntausend und die Mitglieder exklusiver Clubs sich in ihrer Wagenburg trafen, um das Gesindel draußen zu halten. Leute wie mich und meine Bekanntschaften. Ich hatte ein bestimmtes Ziel vor Augen, sagte Bett i e aber nichts davon. An ein paar Leute musste man sich einfach langsam und vorsichtig heranpirschen, um die ohnehin leicht Er z ürnbaren nicht zu früh aufzuschrecken. Bett i e war eindeutig der Meinung gewesen, schon weit herumgekommen zu sein und alles gesehen zu haben, aber es gab immer noch Personen und Orte, die hatten selbst einen Rotzdämon aus Prinzip kotzen lassen.
    „Wo gehen wir eigentlich hin?", fragte Bettie, während sie sich eifrig umsah.
    „Na ja", meinte ich. „Wenn man sich auf der Spur von etwas extrem Seltenen und Einzigartigen befindet, ist der beste Anfangspunkt, um die Fährte aufzunehmen, der Sammler. Er hat einen G roßteil seines Lebens damit verbracht, außergewöhnlichen und wundersamen Dingen nachzujagen, oft mit äußerst fragwürdigen, zwielichtigen, wenn nicht sogar äußerst illegalen Methoden. Er is t ein Dieb und Grabräuber, er schändet archäologische Ausgrabungsstätten, und kein Museum und keine private Kuriositätenkammer ist sicher vor ihm. Er besitzt sogar eine Sammlung s eltsamer Zeitmaschinen, damit er die Vergangenheit um all die Leckerbissen erleichtern kann, die es ihm angetan haben. Wenn du jemals eine Lücke in der Geschichte findest, wo etwas Wich tiges verschwunden ist, kannst du darauf wetten, dass der Sammler da war. Er wird inzwischen sicher von der Jenseitsaufnahme erfahren haben, und wenn die Aussicht auf so ein einzigartiges und bedeutendes Stück besteht, wird er nicht eher ruhen, bis er es erbeutet hat."
    Bettie sah mich respektvoll an. „Der Sammler ... oh Donnerwetter, die Zeitung versucht jetzt schon seit Jahren, ein Interview zu bekommen, und wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Leute, mit denen man spricht, fest davon überzeugt ist, dass es sich bei ihm um eine moderne Legende handelt, mit der Historiker ihre Kinder erschrecken ... aber du kennst ihn persönlich! Das ist so cool! Besitzt er wirklich den Gral? Den Speer des Schicksals? Den Malteser Falken?"
    „Wenn man sich die schiere Größe seiner Sammlung ansieht, ist alles möglich", entgegnete ich. „Außer vielleicht die letzten beiden Gegenstände."
    „Es heißt, ihr beide hättet eine gewisse Vorgeschichte", deutete Bettie arglos an.
    „Falls du in deiner Tasche rumfummelst, um den Minikassettenrecorder zu finden, vergiss es", sagte ich umgänglich. „Den habe ich dir geklaut, bevor wir auch nur das Büro des Unnatural Inquirers verlassen haben. Ich mache aus Prinzip nichts offiziell."
    „Oh Kacke!", fluchte Bettie und schenkte mir ein blendendes Lächeln. „Ist auch egal. Ich habe ein verdammt gutes Gedächtnis, und alles, woran ich mich

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