Bilder aus der Anderwelt
Männer in der Blüte ihres Lebens. Eine Art nonc halante Arroganz hing um sie in der Luft, die sicher daher s t amm te, dass sie alles, was sich ihnen je in den Weg gestellt hatte, gnade nlos in den Boden gestampft hatten. Man wird kein Kampf zaub erer, ohne auf der Karriereleiter eine ganze Menge Leute ins Grab zu befördern. Sie hatten alle ein Zeichen auf die Stirn täto wiert , direkt über ihrem dritten Auge, um ihre Clanszugehörigkeit offe n zu zeigen. Kampfzauberer sind zu gefährlich, als dass man sie ohne jede Überwachung einfach herumlaufen lassen konnte. Entw eder schlossen sie sich einem Clan an, oder sie verbündeten sich gegen einen, um mit ihm den Boden zu wischen. Diese Hor de gehörte dem Draufgängerclan an.
I hr Anführer trat nach vorn, um sich mir entgegenzustellen. Er war einen guten Kopf größer als ich, mit breiten Schultern un d einer schmalen Taille. Wahrscheinlich aß er sein Gemüse jeden Tag tapfer auf und machte hundertfünfzig Liegestütze vor dem Frühstück. Er hatte drei unterschiedliche Talismane an Silberketten um den Hals und auf die Brust hängen, und um seine Hüf te war ein Amulett gebunden, das ich mir gar nicht genauer ans e h en wollte. Der Cowboy hatte eine ganz ansehnliche Artillerie mitge bracht. Er fixierte mich mit seinen kalten, blauen Augen un d machte bereits den Mund auf, aus dem nur eine Beleidigung ode r eine Forderung kommen konnten, doch ich war nicht in der pass enden Laune für so ein Theater; also führte ich einfach einen prä ventiven Vergeltungsschlag.
„ D as sind ganz schön geschmacklose Klamotten", sagte ich. „Was wollt ihr eigentlich? Uns mit Squaredance zu Tode tan zen ?"
Der Befehlshaber zögerte. Offensichtlich lief nicht alles nach Pla n. Er war Gegendruck nicht gewohnt, geschweige denn, in aller Öffentlichkeit lächerlich gemacht zu werden. Er zog Schultern hoch und fing noch mal von vorn an.
„Wir sind der Draufgängerclan. Wir arbeiten für Kid Cthu lhu und du hast etwas, was wir haben wollen."
„Was denn?", wollte ich wissen. „Stil?"
Die Hand des Befehlshabers zuckte an die Stelle, wo sein H alf ter gewesen wäre. Die anderen Kampfzauberer folgten sein Beispiel. Einige hatten plötzlich Pistolen aus Licht in Händ en, die leuchtende Funken sprühten. Wie die Geister von Waffen, die durch Blutbäder gesättigt worden waren. Ein paar, darunter au ch der Befehlshaber, deuteten einfach mit ihren Zeigefingern mich wie Kinder, die Waffen darstellten. Ich sah den Befehlsha ber an und hob eine Augenbraue.
„Konzeptrevolver", erläuterte er. „Konstrukte unserer Ged an ken, die ihre Kraft aus Magie schöpfen. Sie treffen immer, ihn geht nie die Munition aus, und sie können durch alles ein L och ballern; sie töten, was auch immer sie treffen. Wenn ich das ein mal demonstrieren darf?"
Er wies auf die Flaschenreihen hinter der Bar. Ich schnapp Bettie und Donavon und riss sie aus dem Weg. Eine der Flasche explodierte, und Glasscherben und zischende Flüssigkeit regnete n auf die Bar herab. Alex blieb einfach stehen und zuckte mit kein er Wimper, als Alkohol sein Hemd tränkte und ein davonstiebe ndes Glasstück einen Kratzer auf seiner Wange hinterließ. D er Befehlshaber hob seinen Finger an seine Lippen, um eine imag i näre Rauchwolke wegzublasen. Die körperlose Hand zeigte ih m den Stinkefinger und verschwand unter der Theke. Die Cowbo ys grinsten. Alex blitzte sie böse an.
„Es besteht kein Grund, so süffisant aus der Wäsche zu schauen Ihr habt nur das Zeug erwischt, das ich normalerweise Touriste n vorsetze. Der gute Stoff kann auf sich selbst aufpassen."
Der Befehlshaber starrte ihn einen Augenblick lang an. Er hatt e seinen Lieblingstrick angebracht, und keiner von uns sah auch nu r im mindesten ängstlich drein. Er reckte sein Kinn und versuchte es erneut.
„Ic h b in wegen der Jenseitsaufnahme hier."
„M ach dir keine Sorgen, Schätzchen", gurrte Bettie. „Ich bin mir ganz sicher, dass du einfach ein wenig zu aufgeregt warst."
Ic h trat vor, zwischen sie und den Befehlshaber. Ich sah ihm in Augen. „Du willst hier nicht sein", sagte ich. „Das sind nicht Leute, die du suchst."
Ich hielt seinen Blick mit meinem fest, und er stand ganz ruhig da. Hinter ihm scharrten die übrigen Kampfzauberer nervös mit den Füßen. Dann lächelte mich der Anführer kalt an.
„I ch habe von deinem bösen Blick gehört. Wird bei keinem von uns funktionieren. Wir sind geschützt."
E r hatte recht. Ich konnte ihn nicht
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