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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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schnell gefahren?“ ließ sich jetzt Martina vernehmen.
    „Was für ‘n Auto war das denn?“
    „Wie lange hast du im Krankenhaus gelegen?“
    „Hast du gleich gewußt, daß deine Eltern tot sind?“
    Von allen Seiten waren die Mädchen herangetreten und fanden absolut nichts dabei, diese Neue nach ihrer Vergangenheit auszufragen. Eine hatte angefangen — warum sollte man da nicht selbst auch eine Frage stellen.
    Bettina sagte kein Wort. Sie lehnte blaß am Zaun und starrte auf ihre Fußspitzen.
    „Kann die eigentlich gar nicht reden?“ fragte schließlich eines der Mädchen aus dem Hintergrund.
    Bille kochte vor Wut. „Herrgott, seid ihr alle dämlich!“ fauchte sie. „Jetzt haut schon endlich ab!“
    „Geduldet euch bis morgen“, sagte Bettina plötzlich kühl „Ich werde einen Unfallbericht tippen und ihn vervielfältigen lassen. Ihr könnt ihn dann unter euch verteilen. Damit wird eure Neugier hoffentlich befriedigt sein.“
    Die Mädchen schauten sich betroffen an.
    „Mann, ist die hochnäsig“, sagte eine im Hintergrund. „Man wird doch mal fragen dürfen.“
    „War schließlich nur gutgemeint.“
    Muffelnd verzog sich die Schar. Nur Heike blieb zurück, sie hatte das unbestimmte Gefühl, etwas gutmachen zu müssen.
    „Du, ich wollte wirklich nicht aufdringlich sein“, sagte sie verlegen. „Ich... wollte eigentlich nur wissen, ob es dir hier gefällt und ob du dich schon eingelebt hast. Na, sei nicht böse, es tut mir leid.“
    „Ich bin nicht böse“, sagte Bettina. „Ich mag nur nicht über das alles reden. Man kann nicht darüber reden...“ Ihre Stimme kippte. Wie hilflos sie aussah! Bille fühlte einen dicken Kloß im Hals.
    „Okay.“ Heike nahm Helga am Arm und wandte sich zum Gehen. „Sollen wir euch was zu trinken holen?“
    „Das ist das erste vernünftige Wort, das ich heute höre“, sagte Bille erleichtert.
    Helga und Heike schlenderten davon.
    „Menschenskind, halt bloß durch!“ sagte Bille, ohne Bettina anzusehen.
    „Komisch, genau das habe ich eben auch zu mir gesagt.“
    Auf Bettinas Gesicht erschien zum erstenmal der Hauch eines Lächelns.

Bettina bewährt sich

    Wenn Bille Unterricht bei Herrn Tiedjen hatte, blieb sie den ganzen Nachmittag in Groß- Willmsdorf . Sie half im Stall, arbeitete mit Zottel, putzte Sättel und Zaumzeug oder hockte sich auch mal auf die Futterkiste und machte dort ihre Hausaufgaben.
    An den anderen Tagen ritt sie nach Peershof hinüber. Sie machte gemeinsam mit Bettina die Hausaufgaben und ließ sie anschließend reiten. Höhepunkt dieser Nachmittage war, wenn sie auf Sternchen mit den drei Jungen gemeinsam durch den Park ritt.
    Kam Bille nicht, machte Bettina allein weite Spaziergänge. Sie streifte durch den Wald und über die Felder, kletterte auf Bäume oder auf die Hochsitze, die überall am Waldrand und an Lichtungen zu finden waren, schaute stundenlang in die Ferne und sprach in Gedanken mit ihren Eltern.
    Frau Henrich liebte es nicht, wenn Bettina sich so lang allein draußen herumtrieb, und versuchte, sie von diesen Ausflügen abzulenken. Es ihr zu verbieten, getraute sie sich nicht. Sie mußte wohl spüren, daß Bettina sich nur um so stärker von ihr zurückgezogen hätte.

    Das spätsommerliche Wetter war umgeschlagen, der Herbst zog mit Stürmen und Regenschauern herauf, es wurde kalt.
    Bille bekam von Onkel Paul eine mollige Lammfelljacke für ihre nachmittäglichen Ritte nach Peershof , und Zottel wuchs ein Winterfell, das seinem Namen alle Ehre machte. Ihm machten Kälte und Regen nichts aus, genausowenig wie es seine Herrin störte, wenn ihr die Regenböen ins Gesicht klatschten.
    „Willst du heute wirklich nach Peershof reiten?“ fragte der alte Petersen besorgt, als Bille Zottel sattelte. „Im Radio haben sie eben gesagt, der Sturm soll noch stärker werden. Wer weiß, ob du überhaupt bis hin kommst .“
    „Ach, so schlimm wird’s schon nicht werden. Ich habe Bettina versprochen, daß ich komme. Und mit dem Fahrrad schaffe ich es gegen den Wind erst recht nicht. Zottel und ich passen schon auf.“
    Als Bille aus dem geschützten Park aufs freie Feld hinauskam, mußte sie Petersen recht geben. Es wäre vielleicht wirklich besser gewesen, heute zu Hause zu bleiben. Bille duckte sich auf Zottels Hals hinunter und sprach beruhigend auf ihn ein. „Das schaffen wir schon, mein Junge. Wir werden drüben den Weg hinter dem Knick nehmen, da ist es geschützter. War doch gelacht, wenn wir vor dem bißchen Sturm

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