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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Zottel aus seiner Bedrängnis zu befreien.
    „Blöder Kerl“, sagte Karlchen und klopfte dem verängstigten Pony zärtlich den Hals. „ Siehste , hättste beizeiten Springen gelernt, dann wär dir das nicht passiert.“
    Hubert betrachtete kopfschüttelnd das von Erde verschmierte Pony.
    „Also, weißt du“, brummte er, „wenn ich die Geschichte nicht mit eigenen Augen mit angesehen hätte, hätte ich gesagt, Opa hat sie erfunden.“

Der schöne Wallach hat einen Tick

    Die freiwillige Hilfstruppe auf dem Hof des Holzhändlers hatte von Zottels Verschwinden nichts bemerkt. Sie arbeitete wie die Feuerwehr, und nach drei Stunden war der Hof aufgeräumt und so sauber, daß der Holzhändler ihn kaum wiedererkannte. „Das nenne ich eine Leistung! Sieht ja aus wie bei Muttern in der guten Stube! Na —denn kommt man zur Kasse.“
    Er ging ihnen voraus in das kleine Büro am Ende des Lagerschuppens. Die sechs Helfer standen im Halbkreis um ihn herum, als er aus seiner Schreibtischschublade umständlich eine Kasse herausholte und aufschloß .
    „Fünfzehn Mark pro Nase — fünf Mark Stundenlohn —, einverstanden?“
    „Einverstanden“, sagte Daniel.
    Als sie wieder auf der Straße standen, betrachtete Bille andächtig das Geld in ihrer Hand.
    „Das ist der linke Vorderhuf“, sagte sie verträumt.
    „Das ist was, bitte?“ fragte Bettina.
    „Der linke Vorderhuf von Zottel. Ich habe dir doch erzählt, daß ich mir das Geld für ihn zusammensparen will.“
    „Für Zottel?“ Daniel schaute sie zweifelnd an. „Solltest du nicht besser gleich für ein Pferd sparen, das du auch auf Turnieren reiten kannst?“
    „Vielleicht. Aber mit Zottel und mir — das ist eben was ganz Besonderes. Er ist mein Freund, ich möchte, daß er immer in meiner Nähe ist.“
    „Apropos — wir sollten uns mal um unsere Pferde kümmern. Es ist fast dunkel“, mahnte Simon.
    Asterix, Pünktchen und Bongo warteten schon sehnsüchtig am Gatter. Nur von Zottel war keine Spur zu entdecken. Bille schaute sich um.
    „War das Gatter dort hinten vorhin auch schon auf?“ fragte sie Florian streng.
    „Welches Gatter? Ach, das — keine Ahnung, ich hab’s gar nicht gesehen.“
    „Also war es offen. Dann brauchen wir Zottel nicht lang zu suchen, er ist entweder bei mir zu Hause oder schon im Stall. Das hoffe ich wenigstens.“
    Bille hoffte nicht vergebens. Zottel war tatsächlich im Stall, allerdings war er nicht allein dorthin zurückgekehrt, und sein Zustand entsprach auch nicht dem, in dem Bille ihn zurückgelassen hatte. Sie mußte zweimal hinschauen, ehe sie ihn erkannte.
    „Ja, um Himmels willen, mein Liebling, was haben sie denn mit dir gemacht? Du bist ja schwarz wie ein Schornsteinfeger!“
    „Na und?“ brummte Hubert. „Er trägt Trauer — wie sich das gehört, wenn man auf ‘ne Beerdigung geht.“
    „Er ist was?“ Bille schaute fragend von einem zum anderen.
    Karlchen, Hubert und Petersen hatten Tränen in den Augen, sie wurden scheinbar von Schluchzen geschüttelt. Karlchen und Hubert schlugen sich gegenseitig auf die Schultern, umarmten sich immer wieder heftig und brachten nur noch gepreßte Laute hervor. Ging ihnen Opa Brodersens Tod so nahe?
    Bille suchte gerade nach ein paar passenden Beileidsworten, da hatte der alte Petersen seine Fassung so weit zurückgewonnen, daß er sagen konnte: „Er hi... er hi... er hat Maß genommen! Dein Zottel hat für Opa Brodersens Grab Maß genommen!“ Ein Schwall von Gelächter folgte.
    Nach und nach brachte Bille die ganze Geschichte aus ihnen heraus. Und für den Rest des Abends war sie damit beschäftigt, ihren Liebling wieder auf Hochglanz zu bringen. Während Hubert und Karlchen zu den übrigen Trauergästen in den Krug eilten, die wieder und wieder auf Opa Brodersens letzten Streich tranken.

    Der November kam und mit ihm Frostwetter und eine erste dünne Schneeschicht. In der fahlen Herbstsonne tummelten sich die Pferde auf den Koppeln, wälzten sich im Schnee und kratzten nach den letzten Gräsern.
    Ein Neuer hatte in Groß- Willmsdorf Einzug gehalten. Für Bille war es ein Pferd aus dem Märchen: ein blauschwarzer
    Wallach mit dichter, langer Mähne und einem buschigen Schweif. Er kam aus Amerika und erinnerte an Prärie und Wildpferde. Herr Tiedjen machte keinen Hehl daraus, daß er sich in das schöne Tier Hals über Kopf verliebt hatte. Black Arrow hieß der Rappe, Schwarzer Pfeil, und das schien auch der einzige Name zu sein, der zu ihm paßte .
    Black Arrow wurde

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