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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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ausgeladen, kassierte mit Wohlwollen die Huldigungen der Umstehenden, die seine Schönheit mit reichlichen „ Ahs “ und „Ohs“ bedachten, und ließ sich von Petersen in den Stall führen. Seine künftigen Kollegen schienen ihn nicht besonders zu interessieren, er gönnte ihnen keinen Blick.
    Aber dann sah er Zottel. Black Arrow spitzte die Ohren, befreite sich mit einem unerwarteten Kopfschütteln aus Petersens Griff und lief zu dem Pony hinüber. Zottel streckte ihm neugierig die Nase entgegen, und die beiden beschnupperten sich ausgiebig.

    Hümhümhümhümhüm , machte Black Arrow, es hörte sich an, als habe er gelacht.
    Hmhmhmhmhm , antwortete Zottel und begrüßte den Neuling mit fröhlichem Kopfnicken.
    Petersen brachte Black Arrow in seine Box und nahm ihm das Halfter ab. Black Arrow trat sofort an das Gitter heran und blickte zu Zottel hinüber. Auch Zottel reckte den Hals und ließ den Rappen nicht aus den Augen. Bille und die übrige Stallmannschaft betrachteten die beiden amüsiert.
    Hümhümhümhümhüm .
    Hmhmhmhmhmhm .
    „Könnt ihr das verstehen?“ fragte Bille kopfschüttelnd.
    „Nö“, sagte Karlchen, „ist ja auch amerikanisch.“
    „Vielleicht stammt Zottel aus Amerika? Weiß man’s“, meinte Petersen lachend.
    Es stellte sich bald heraus, daß Black Arrow ein Einzelgänger war. Mit den anderen Pferden im Stall hatte er nichts im Sinn. Er konnte sogar sehr unhöflich werden, wenn zufällig eine der Stuten seinen Weg kreuzte. Nur eine Ausnahme gab es: Zottel. Wo immer es möglich war, suchte Black Arrow seine Nähe.
    Passierte es, daß morgens beim Putzen die Türen der Boxen offenstanden, brauchte sich Petersen nur einmal umzudrehen, schon war Black Arrow verschwunden und tauchte Sekunden später neben Zottel und der erstaunten Bille auf.
    Arbeitete Herr Tiedjen mit Black Arrow in der Bahn, konnte es geschehen, daß er wie angewurzelt stehenblieb, nur weil Bille mit Zottel vorbeikam. War Zottel dagegen in der Bahn, dann zeigte Black Arrow Hochform. Hatte er Zottel den ganzen Tag nicht zu sehen bekommen, dann sprang er lustlos und unkonzentriert, es war nichts mit ihm anzufangen.
    „Eine schöne Bescherung!“ stöhnte Herr Tiedjen . „Wie sollen wir ihm den Tick bloß wieder abgewöhnen!“
    Wenn Black Arrow mit Zottel auf der Koppel war, dann befand er sich im Zustand höchster Glückseligkeit, er tobte mit dem Pony herum, als seien sie zwei junge Hunde. War er allein draußen, dann rührte er sich nicht vom Gatter weg, bis man ihn holte.
    Es war an einem Sonntagnachmittag, als graue Wolken den Himmel überzogen und Hubert und Petersen beschlossen, die Pferde früher als sonst von der Koppel zu holen. Hubert holte erst die Stuten herein, dann ging er zur anderen Seite des Hofs, um Black Arrow von der hinteren Koppel abzuholen.
    „Mich laust der Affe, der Amerikaner ist weg!“ rief Hubert erschrocken aus.
    Das Gatter der Koppel war geschlossen, aber von dem schönen Rappen war weit und breit nichts zu sehen. Hubert raste zum Stall zurück.
    „Der Amerikaner ist verschwunden!“ keuchte er. „Abgehauen kann er nicht sein, das Gatter ist zu. Ob ihn jemand geklaut hat? Mann, o Mann, wenn das der Chef hört, macht er mich zur Schnecke!“
    „Wo ist Bille?“ fragte Petersen.
    „Nach Peershof geritten, schon heute morgen .“
    Petersen und Hubert sahen sich an.
    „Nö“, sagte der eine.
    „Nö. Kann nicht sein“, sagte der andere.
    „Oder vielleicht doch?“
    „Vielleicht hat sie ihn mitgenommen?“
    „Würde sie nie tun, ohne vorher den Chef zu fragen. Und der ist weg. Außerdem würde der das gar nicht erlauben — das teuerste Pferd auf dem Hof!“
    „Also suchen wir.“

    Bettina war heute stark erkältet, deshalb hatten sie auf einen Ausritt verzichtet. Bille hatte Zottel und Sternchen auf die kleine Koppel hinter dem Pferdestall gebracht, da konnten sie sich austoben. Die beiden Mädchen verbrachten den Vormittag in Bettinas Zimmer, dann wurde zu Mittag gegessen. Nach dem Essen spielten sie mit Florian und Simon Tischtennis, und später gab es einen spannenden Film im Fernsehen.
    Einmal sah Bille auf und bemerkte die dicken Wolken am Himmel. „Schau mal, soll ich die Pferde nicht lieber reinbringen?“
    „Noch regnet es ja nicht“, hatte Bettina sie beruhigt. „Laß uns den Film zu Ende ansehen.“
    Inzwischen hatte Fräulein Fuchs bereits den Tee auf den Tisch gestellt, und sie vergaßen die Pferde wieder.
    „Du mußt bei Herrn Tiedjen ja wirklich einen

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