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Billigflieger

Titel: Billigflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Tamm
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früher bei mir in Sachen Frauen. Soll ich jetzt bei Ulrike bleiben? Oder will ich doch lieber mit Conny zusammen sein? Mit Sandra? Jessica? Oder besser mit Manuela? Ach, bringen Sie mir das Bier und dazu einen Korn. Verdammt, das ist doch auf Dauer kein Zustand!
    Darum bin ich so froh, dass ich mich endlich einmal entschieden habe. Und zwar für Nina. Vielleicht war es nicht unbedingt die beste Entscheidung - aber es war immerhin überhaupt mal eine Entscheidung! Sprich, auch ich kriege mal ein Essen serviert.
    Umso seltsamer finde ich die Tatsache, dass ich hier am Strand von Arenal liege und zum ersten Mal seit Monaten wieder darüber nachdenke, ob die Wahl wirklich so gut war - oder ob ich nicht vielleicht doch etwas voreilig war?
    Mannomann, hört das denn nie auf?

7. Total verbeult!
    Die meisten Leute sagen mir, dass Nina zum Besten gehört, was mir in meinem Leben passiert ist. Und Passieren ist ganz nebenbei bemerkt genau der richtige Ausdruck für unsere Beziehung. Jedenfalls dafür, wie alles anfing.
    Nina und ich haben uns nämlich auf einer Kreuzung in Recklinghausen kennengelernt, nachdem sie ihren Polo in die Motorhaube meines Vectras gefahren hatte. Und zwar mit Vollgas. Und obwohl ich Vorfahrt hatte.
    Sie stieg nach dem Unfall aus ihrem Wagen, lächelte unsicher und fragte dann mit einem Ausdruck in der Stimme, als hätte sie gerade eine Tasse Kaffee verschüttet: »Ist irgendetwas passiert?«
    »Kann man so sagen.«
    »Sind Sie verletzt?«
    »Nein, ich nicht, aber mein Auto.«
    »Dann ist ja gut.«
    »Finde ich nicht.«
    »Sie sind sauer, oder?« Dabei lächelte sie so süß und unschuldig wie Brooke Shields in der Blauen Lagune .
    Ich war jedoch auf hundertachtzig. Ein Unfall hatte mir an dem Tag echt noch gefehlt. Ich war auf dem Weg zur Arbeit, hatte sowieso schon schlechte Laune, und dann so was!
    Nina aber ging seufzend zu meinem Wagen hinüber, um sich das Ganze einmal aus der Nähe anzusehen. Jedem Volltrottel musste klar sein, dass das Auto einen Totalschaden hatte. Das vordere Drittel war noch ungefähr so breit wie ein Schuhkarton, die Windschutzscheibe war in tausend Splitter zerbrochen, und der Motorblock hing mehr oder weniger auf der Straße. Eigentlich war es ein Wunder, dass mir nichts passiert war.
    Nina nickte mit einem fachmännischen Gesichtsausdruck, und ich dachte, dass auch ihr allmählich dämmerte, wie die Dinge standen. Sie aber legte den Zeigefinger auf die Unterlippe und sagte: »Meinen Sie, wir können das ohne Versicherung regeln? Ich kenne eine sehr gute Werkstatt, die das bestimmt hinkriegt. Vielleicht kann man es ja ausbeulen.«
    Ich musste aus vollem Hals lachen - wobei ich übrigens merkte, dass mein Nacken sich ungefähr so geschmeidig bewegen ließ wie eine verrostete Kettensäge. Schleudertrauma. Aber das war in dem Augenblick meine geringste Sorge. Meine Aufmerksamkeit gehörte ganz allein der Tatsache, dass mir diese Frau, die vor einem Haufen Schrott stand und es mit »Ausbeulen« versuchen wollte, ganz offenbar auch noch meine letzten verbliebenen Nerven ruinieren wollte.
    »Ohne Versicherung? Aber klar doch«, sagte ich und bemühte mich um Gelassenheit. »Sie können den Schaden ja bei mir abarbeiten.« Sie konnte natürlich nicht wissen, dass ich selbst bei einer Versicherung angestellt war.
    »Und eine Werkstatt, die brauchen wir auch nicht. Sie fassen einfach vorne an, ich hinten, und dann biegen wir das Auto wieder zurecht. Kein Problem. Das kriegen wir hin.«
    »Echt? So einfach ist das?«
    Sie umrundete das Auto und ging in Stellung. Vermutlich würde sie auch glauben, dass man Autos, die aus der Schrottpresse kommen, einfach wieder aufpusten kann. Oder dass man Lackschäden mit Wasserfarbe behandelt und kaputte Auspuffrohre mit Wattebäuschchen repariert. Rührend. Aber mir platzte dennoch der Kragen.
    »Hören Sie zu, es ist ganz einfach: Sie haben meinen Wagen zu Schrott gefahren, und Sie sind schuld. Und wenn wir nicht bald die Sache regeln, verliere ich höchstwahrscheinlich auch noch meinen Job. Kapiert?«
    Das entsprach zwar nicht der Wahrheit, aber voll und ganz meiner Stimmung. Sie allerdings war nicht im mindesten beeindruckt.
    »Jetzt seien Sie doch nicht gleich so unfreundlich, Sie! Was habe ich Ihnen denn getan?«
    »Was Sie mir getan haben?«
    »Ja, genau. Oder gehören Sie auch zu den Typen, die ihr Auto mehr lieben als ihre Frau?«
    Sie hatte, ohne es zu merken, ins Schwarze getroffen - was aber nur daran lag, dass ich zu der Zeit gar

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