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Billon, Pierre - Die fünfte Offenbarung.odt

Billon, Pierre - Die fünfte Offenbarung.odt

Titel: Billon, Pierre - Die fünfte Offenbarung.odt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die fuenfte Offenbarung
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davon beiläufig etwas erwähnt«, murmelte Kiersten, an ihren Lippen nagend. »Ein dritter Darsteller – was war denn dessen Aufgabe?«
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    »Willst du das tatsächlich wissen? Besser wohl nicht…«
    »Nun, lassen wir's… Ich habe schließlich schon genug gehört, um damit zehn Jahre lang Albträume zu nähren! Aber erklär mir bitte wenigstens, warum diese Jasmine nicht mit uns gekommen ist. Die hat doch bei diesen Mirandisten keinerlei Chance mehr, oder?«
    Die Italienerin bestätigte das mit einem beklommenen Seufzer.
    Nach dem ursprünglichen Plan sollte Jasmine an der Befreiungsak-tion nicht teilnehmen, allein schon, um ihre Deckung im Heiligtum nicht auffliegen zu lassen. Man brauchte ihre Unterstützung auch noch, um nach der Großen Versammlung Thierry Bugeaud wieder herauszubringen. Aber das überraschende Auftauchen dieses Carazzo hatte alles über den Haufen geworfen, und man musste nun improvisieren. Die angebliche Jüngerin war die Einzige, die die Wachsamkeit des Geweihten ablenken konnte, ohne das Leben der Geiseln aufs Spiel zu setzen.
    Bevor sie das Heiligtum auf Nimmerwiedersehen verlassen hatte, hatte sie noch versucht, sich mit diesem sagenhaften Michel Delanoy in Verbindung zu setzen, um ihn über die neu eingetretene Lage zu informieren und darüber, wie er sich mit Casus Belli ge-fahrlos in Verbindung setzen könne. Sie hatte im Freien einen ganzen Teil der Nacht auf ihn gewartet, aber vergebens: Er war nicht in sein Zimmer zurückgekehrt. Und im Kommunikationsbau, wo er unter strengster Bewachung fieberhaft arbeitete, konnte sie ihn schließlich nicht aufsuchen.
    »Nachdem sie nun nicht mehr dort ist, haben wir auch keinerlei Informationen mehr über Thierry. Und so haben wir auch keine Ahnung, ob er es irgendwie schaffen konnte, die Ausstrahlung dieser Großen Versammlung zu verhindern. Wir haben da keinerlei Durchblick mehr, wie ihr wohl zu sagen pflegt.«
    »Wenn irgendjemand es schaffen kann, dann er! Damit weiß ich aber immer noch nicht, wieso eure ›Undercover-Agentin‹ zurückgeblieben ist. Sandrine macht sich große Sorgen um sie.«
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    »Und ich erst! Immerhin haben wir einen Unterschlupf in Mgarr, bei jemandem, auf den wir uns hundertprozentig verlassen können.
    Den dortigen Leichenbestatter! Das ist vom Umfeld her zwar nicht gerade lustig, aber Jasmine ist dort immerhin in Sicherheit. Jedenfalls so lange, wie sie die Nase nicht hinausstreckt! Ne è capace, quel-la pazza!« – Aber dieser Verrückten wäre das zuzutrauen!
    Sie fügte hinzu, dass die junge Frau sich hartnäckig geweigert habe mitzukommen, unter dem Vorwand, ihr Platz sei auf Gozo: Keiner kenne die Insel so wie sie, und sie wolle den Zustrom von Mirandisten zu dem Versuch nutzen, wieder Kontakt mit Delanoy aufzunehmen.
    Ein kleines, ironisches Lächeln spielte um den energischen Mund der Italienerin:
    »Wenn du meine Meinung hören willst: Ich lege die Hand dafür ins Feuer, dass sich die gute Jasmine heimlich in ihn verliebt hat.
    Unter ihrem spröden Äußeren lodert ein Herz wie der Vesuv! Und der Charme des sanften Thierry hat ja wohl nicht nur auf sie seine Wirkung verfehlt!«
    Kiersten wollte nicht so tun, als habe sie die Anspielung nicht verstanden.
    »Entschuldige bitte, Lydia«, sagte sie und erhob sich von ihrem Liegestuhl. »Ich habe auch ein Herz, aber es ist mir im Augenblick noch zu schwer, um über Frivolitäten zu plaudern. Insbesondere, wenn es um meine kleinen Geheimnisse geht. Dennoch wäre ich froh, wenn …«
    »Oha, da habe ich mir jetzt wohl den Mund verbrannt! Dabei dachte ich bei meiner Meinung, dass dieser Thierry zum Anbeißen sei, gar nicht an dich, sondern an mich selbst! Den würde ich selbst gern vernaschen!«
    »Wenn das so ist…«
    Kiersten wurde steif und zurückhaltend. Sie murmelte etwas davon, dass sie mal nachschauen müsste, ob die Mädchen etwas 459

    brauchten, und ging davon, nicht ohne das unangenehme Gefühl, dass sie jetzt wohl kneife …
    In dem schmalen, eichengetäfelten Gang gestand sie sich ein, dass sie keineswegs wegen der Mädchen gegangen war; es war ihr dabei um sich selbst gegangen. Aber sie wollte vor allem auch ihre Tochter nochmals sehen, einfach so. Und mehr als das: Sie wollte sie an-fassen.
    Sie klopfte an die Tür der Kabine und trat dann ein, als keine Antwort ertönte. Die beiden Teenager schliefen sichtlich wohlig.
    Sandrine war auf dem Rücken ausgestreckt, mit offenem Mund, die Arme weit ausgebreitet; Gabriella lag in einer Wolke von

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