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Biologisch Gaertnern

Biologisch Gaertnern

Titel: Biologisch Gaertnern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Weinrich
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und Viol.
     
    Und zwischen Bohnenhecken
    und Dill- und Bertramkraut
    hab ich mir ein paar Stecken
    Tomaten angebaut.
     
    Und reichlich Georginen,
    sieh an, sie kommen grad!
    Und vor und hinter ihnen
    Kohlrabi und Salat.
     
    Ein Schmeckerchen Kamille,
    ein Rüchlein Rosmarin,
    und dass es heil und stille,
    die Minze zwischendrin.
     
    Das gibt ein Blühn und Schwellen,
    wohl hinterm knappen Zaun;
    mit Liebe zu bestellen,
    mit Freuden anzuschaun.
     
    Kommst du die Straß vorüber,
    schau auch und freue dich!
    Du hast die Blumen lieber,
    und Erbs und Gurke ich.
     
            Josef Weinheber (1892-1945)

Der Ziergarten
    Der Ziergarten

    (© F. Hecker)

Tulpenpracht im Kloster Fulda (© mit frdl. Genehmigung der Abtei Fulda)
     
    Pflegeleichte Frühlingsblüher
     
    Auch Blumen und Ziergehölze gehören in einen Biogarten. Im Zusammenspiel mit den Nutzpflanzen verleihen sie dem Garten Anmut und Schönheit. Dabei rühren sie eine Seite unseres Wesens an, die nicht zuerst auf das Praktische, Nützliche gerichtet ist, aber gerade deshalb zutiefst zum Menschsein gehört. So hat die Blume jenseits aller Zwecke ihren eigenen Wert; und sie hat ihren Auftrag erfüllt, wenn sie durch ihr Blühen und Duften die Welt ein klein wenig heller, freundlicher, liebenswerter macht.
    In diesem und den folgenden Kapiteln werden Blumen und Ziergehölze vorgestellt, die ohne nennenswerten Einsatz an Pflege oder Pflanzenschutz gedeihen und den Garten zum Blühen bringen.
     
Wahre Lebenskünstler
    Wahre Lebenskünstler
     
    Die ersten zarten Blüten, die sich zwischen Schnee und Eis hervorwagen und uns als ersehnte Vorboten den Frühling ankünden, sind robust und genügsam. Ob Schneeglöckchen, Winterling, Leberblümchen, Krokus oder die Christrose – sie alle verstehen es meisterhaft, die tollen Wetterlaunen der Vorfrühlingswochen zu bestehen, in denen sich ihr kurzes Leben erfüllt. Es handelt sich überwiegend um Stauden, die von gespeicherten Vorräten des Vorjahres leben, denn der teilweise noch gefrorene Boden gibt noch keine Nährstoffe her. Ihr niedriger Wuchs, das Sich-Ducken und Anschmiegen an den Boden gewährt ihnen Windschutz. Haarpelze einerseits und wächserne Überzüge andererseits bewahren Stängel, Blätter und Blüten vor Nässe und Kälte. Diese Pflanzen haben die Fähigkeit, ihre Blüten, so vielgestaltig sie auch sind, bei Regen- und Schneeschauern sowie in frostigen Nächten fest zu verschließen. Tagelang können sie so unbeschadet im Flockenwirbel oder unter einer Schneedecke liegen, um dann bei den ersten warmen Sonnenstrahlen ihre Blüten und ihren zarten Duft zu entfalten.
    Fast alle unserer bekannten und beliebten Frühblüher sind äußerst robust und blühwillig; viele neigen zum Verwildern. Im Folgenden werden nun die Arten näher vorgestellt, die, einmal gepflanzt, fast ohne jeden Pflegeaufwand gedeihen und jedes Jahr im Frühling den Garten verzaubern.
     
    Wichtig zu wissen
    Zwiebeln pflanzt man im Allgemeinen so, dass ihre Spitze so tief wie der doppelte Zwiebelumfang in der Erde liegt. Dabei sollte die Spitze immer nach oben zeigen. Viele Zwiebelpflanzen eignen sich für den Blumenrasen, unter Bäumen zum Verwildern oder auch für den Steingarten, der normalerweise nicht so intensiven Bearbeitungsmaßnahmen unterliegt.
     
    Blausternchen ( Scilla siberica )
     
    Die Art, die bei uns in Massen auftritt, ohne weitere Pflege wächst und fast wie ein „Unkraut" werden kann, ist die Scilla siberica . Aus den runden, bis 3 cm breiten Zwiebeln wachsen 2-4 linealische Blätter und 2-3 Blütenschäfte mit leuchtend tief himmelblauen Blütenglöckchen, die sich sternförmig öffnen. Außer der Stammform gibt es noch eine weiße Unterart, die aber nicht so wirkungsvolle Blüten hat. Die Zwiebeln werden von August bis Oktober gesteckt. Sobald sie eingewurzelt sind und sich wohlfühlen, vermehren sie sich durch Selbstaussaat und Brutzwiebeln von allein.
     

    Die Art Scilla bifolia wird auch Zweiblättrige Sternhyazinthe genannt. (© F. Hecker)
     
    Auch Zwiebel- und Knollenpflanzen zählen zur großen Gruppe der Stauden. Mithilfe ihrer Speicherorgane gelingt es ihnen, auch unter widrigen Umständen zu bestehen.
     

    Kommt auch mit widrigen Bedingungen zurecht: das Buschwindröschen (© F. Hecker)
     
    Buschwindröschen (Anemone nemorosa )
     
    Unser heimisches Buschwindröschen, das in Laub- und Mischwäldern weitverbreitet ist, ist ein äußerst anspruchsloses, dankbares Pflänzchen für die

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