Biologisch Gaertnern
(20-30g/m 2 ).
Sorten Wildformen von Pflaumen wachsen bei uns in Europa nicht, wie es z. B. bei Kernobst oder Kirschen der Fall ist. Man nimmt an, dass die Pflaume aus Vorderasien stammt, möglicherweise aus dem alten Kulturland zwischen Euphrat und Tigris. Schlehen und wilde Kirschpflaumen sind auf jeden Fall an der Entstehung unserer Hauspflaume beteiligt. Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden sind Unterarten der Hauspflaume. Als Zwetschgen oder mancherorts auch Zwetschken werden die länglicheren Formen der Pflaume bezeichnet, die meist auch einen flachen Kern und festeres Fleisch haben.
Zwetschgen sind immer blau, während es von Pflaumensorten auch gelbe (Mirabellen) und gelbgrüne (Renekloden) gibt. Die Unterschiede sind fließend und botanisch nicht gerechtfertigt.
Empfehlenswerte Sorten für den Hausgarten:
• 'Bühler Frühzwetsche': reift im August; widerstandsfähig gegen Krankheiten, selbst fruchtbar; bringt mittelgroße, dunkelblaue
• Früchte von gutem Geschmack, braucht aber warme Lagen
• 'Deutsche Hauszwetsche': reift im Sept./Okt.; Früchte sind fest, saftig, süß, dabei säuerlich und aromatisch; für Frischverzehr wie zur Verarbeitung geeignet
• 'Ontariopflaume': reift im August; große, gelbe runde Früchte; scharkatolerant
• 'Ortenauer': reift im September; selbstfruchtbar; große, dunkelblaue Früchte
• 'Mirabelle von Nancy': scharkaresistent; reichtragend, selbstfruchtbar; kleine, gelbe, runde Früchte
• 'Große grüne Reneklode': reift im September; grüngelbes, süßes, saftiges Fruchtfleisch
Blüte und Befruchtung
Die Pflaumen blühen unterschiedlich je nach Sorte. Zuerst blühen Pflaumen und Zwetschgen (bei günstigem Wetter Anfang April), später kommen Mirabellen und Renekloden.
Zwetschgen und Mirabellen sind selbstfruchtbar. Die meisten Pflaumenarten benötigen zur Befruchtung einen Pflaumenbaum einer anderen Sorte in der Nähe. Falls Schlehen oder wilde Kirschpflaumen in der Nähe stehen, können auch diese als Pollenspender dienen.
Pflanzung Beste Pflanzzeit ist der Herbst.
Pflege: Obwohl Pflaumen und Zwetschgen wenig Pflege brauchen, tragen auch sie regelmäßiger und bringen größere Früchte hervor, wenn sie gedüngt und geschnitten werden. Der Boden sollte im Wurzelbereich gleichmäßig feucht und locker bleiben. Auf harten und verdichteten Böden sind Pflaumenbäume anfälliger für Pilzkrankheiten.
Der Erhaltungsschnitt wird sich bei der Pflaume darauf beschränken, die Krone auszulichten und abgestorbene oder abgeknickte Zweige zu entfernen. Pflaumen tragen an zwei- und dreijährigem Holz.
Mirabellen sind süß und saftig. (© Fotolia.de)
Mirabellen und Zwetschgen tragen in manchen Jahren so üppig, dass ihre Äste oder Astteile unter der Last zusammenbrechen. Rechtzeitiges Abstützen kann die Bäume vor Schaden bewahren.
Ernte Die ersten Sorten reifen bereits im Juli, die Hauszwetsche als späteste Art im Sept./Okt. Pflaumen sind nicht lagerfähig. Während vollreife Früchte sich am Baum noch einige Zeit halten, gären und faulen sie im gepflückten Zustand schon innerhalb weniger Tage, auch im Kühlschrank. Will man sie frisch verzehren, lässt man sie am Baum ausreifen, zum Weiterverarbeiten pflückt man sie kurz vor der Vollreife. Reife Renekloden werden gern von Wespen angefressen, daher sollte man sie rechtzeitig ernten und gegebenenfalls Wespenfallen in die Bäume hängen.
Schädlinge und Krankheiten Pflaumenwickler, Pflaumensägewespe, Blattlaus, Schrotschusskrankheit, Narren- oder Taschenkrankheit, Scharka (Virus).
Verwendung Am besten schmecken Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden und Mirabellen, wenn man sie frisch verzehrt. In diesem Zustand sind sie auch am wertvollsten für die Ernährung. Sie weisen hohe Gehalte an Mineralstoffen (Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen) auf, mittlere Phosphatgehalte, viel Vitamin A, E und Vitamine des B-Komplexes, wogegen der Vitamin-C-Gehalt bei allen Sorten und Unterarten mit etwa 6 mg/100 g recht niedrig liegt. Dafür enthalten sie jedoch noch Fruchtsäuren, Pektine und viele Flavonoide.
Alle Pflaumenarten lassen sich einkochen und zu Kompott verarbeiten. Pflaumenmus oder Pflaumenmarmelade, Pflaumenkuchen, Pflaumenknödel und Pflaumenpfannkuchen sind beliebte Gerichte und variieren je nach Gegend und Geschmack. Auch trocknen lassen sich Pflaumen und Zwetschgen, wobei dafür besonders gut die späte Hauszwetsche geeignet
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