Biologisch Gaertnern
relativ leicht aus reifen Früchten, Einfrieren und Einmachen kann man die Kirschen aber auch mit Stein. Erst vor der direkten Verwendung für z. B. Torten, Obstsalat oder Pfannkuchen werden die Kirschen entsteint. Durch ihren Reichtum an Mineralstoffen und Vitaminen sind sie eine wertvolle Nahrungsergänzung. Während allerdings der Vitamin-C-Gehalt beim Einmachen um mehr als die Hälfte sinkt, bleibt der Vitamin-A-Gehalt auch bei eingemachten Kirschen noch voll erhalten.
Für Kirschwasser und Kirschbranntwein werden meist die saftreichen, sehr zuckerhaltigen Herzkirschen verwendet.
Kirschen schmecken am besten direkt vom Baum. (© F. Hecker)
Schäden, die nicht von Schädlingen oder Pilzen verursacht werden
Röteln: Etwa zwei Monate nach dem Fruchtansatz trocknet ein Teil der Früchte ein, färbt sich rot und fällt ab. Bei übermäßigem Behang ist das eine normale Reaktion des Baumes, der den Teil der Früchte abwirft, den er nicht ernähren kann. Bei extrem trockenem oder nassem Wetter wird dieser Vorgang verstärkt und auch Bäume mit weniger Behang röteln. Gummifluss oder Harzfluss: Aus Wunden an Stamm und Ästen tritt zäher, gelbbrauner Saft. Das ist ein Zeichen, dass der Baum in irgendeiner Weise beeinträchtigt ist, sei es durch einen ungünstigen Standort, durch falschen Schnitt zur falschen Zeit oder durch eine noch verborgene Krankheit.
Um Gummifluss weitgehend zu vermeiden, sollte nur im Sommer geschnitten und der Baum gut gepflegt werden. Der Lehmanstrich im Herbst, Düngen mit reifem Kompost, Entfernen der Gummi- oder Harztropfen und Auswaschen der Stellen mit Essigwasser, dem etwas Humofix zugesetzt ist, sind geeignete Pflegemaßnahmen.
Sauerkirsche (Prunus cerasus)
Botanische Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Kulturart: Laubabwerfendes Gehölz
Klima und Standort An halbschattigen Stellen im Garten wachsen die meist niedrigen Bäumchen gut. Sie blühen später als Süßkirschen und sind daher weniger spätfrostanfällig.
Bodenansprüche Sauerkirschen gedeihen auf beinahe jedem Gartenboden. Zu schwere und zu nasse Böden fördern Pilzkrankheiten.
Nährstoffbedarf Gedüngt wird im Frühjahr mit Kompost (3 kg/m 2 ), auf kargen, mageren Böden wird im Juli nochmals gedüngt mit Brennnesseljauche (1:20 verdünnt, 10 l der verdünnten Jauche auf 1 m 2 ).
Sorten Die bei uns bekannten Sauerkirschensorten stammen allesamt von Wildformen ab, die in Kleinasien und Südosteuropa zu Hause sind. Die recht niedrigen Sauerkirschenbäume eignen sich besonders gut wegen des geringen Platzbedarfs für den Hausgarten. Da die meisten Sorten selbstfruchtbar sind, genügt ein Baum, um Kirschen zu ernten. Vollreif lassen sich die Früchte auch frisch verzehren. In der Regel werden Sauerkirschen jedoch hauptsächlich zur Weiterverarbeitung angebaut. Dafür eignen sie sich besser als die anspruchsvolleren Süßkirschen, die eingemacht oft ihre Farbe verlieren und fad schmecken.
• 'Schattenmorelle': die am häufigsten angebaute Sorte; selbstfruchtbar, ein einzelner Baum im Garten genügt für hohe und sichere Erträge; große, säurereiche Früchte, normalerweise anspruchslos, gedeihen auch im Halbschatten, Kleinstbäume lassen sich sogar in Kübeln auf dem Balkon ziehen
• 'Morellenfeuer': selbstfruchtbar, hohe Erträge; die Früchte sind sauer, aromatisch, aber milder als die der Schattenmorelle; für den Moniliapilz anfällig
• 'Koröser Weichsel': selbstunfruchtbar, es ist unbedingt ein anderer Kirschenbaum im Garten nötig; große, aromatische Früchte mit feiner Säure; mäßige, unsichere Erträge
• 'Ludwigs Frühe': für warme Lagen; frühe Blüte, Ertrag früh, hoch und regelmäßig; süßsäuerlich, aromatische Früchte; für leichte Böden nicht geeignet
Pflanzung Beste Pflanzzeit ist im Herbst.
Pflege Obwohl Sauerkirschen weniger empfindlich sind als Süßkirschen, leistet auch ihnen eine Mulchdecke oder Baumscheibenbepflanzung gute Dienste. Wegen des relativ späten Blühtermins sind Sauerkirschen kaum durch Spätfröste gefährdet. Bei vorhergesagten Frostnächten helfen Spritzungen mit Baldrianblütenextrakt. Der Boden sollte im Wurzelbereich gleichmäßig feucht und locker bleiben. Auf harten, verdichteten Böden sind Sauerkirschen anfälliger für Pilzkrankheiten. Im Herbst erhalten Stamm und dicke Äste einen schützenden Lehmanstrich.
Mit Hilfe einer kleinen Schere können die Kirschen problemlos mit Stiel abgeschnitten
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