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Birne sucht Helene

Birne sucht Helene

Titel: Birne sucht Helene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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Freundinnen zusammen, wenn es zu den Heldentaten kam?«
    »Das ist aber jetzt eine komische Frage«, antwortete Rotraud.
    Roman stand auf. »Jetzt ist genug über mich gesprochen worden. Lasst uns doch wieder in den Wintergarten gehen und einen schönen Digestif nehmen.«
    Doch Rotraud hörte ihn nicht, war mit den Gedanken ganz woanders. »Jetzt, wo du es sagst, Eli, fällt mir erst auf, dass es tatsächlich immer bei einem der ersten Rendezvous war. Nur bei Tanja bin ich mir nicht sicher. Bei ihr auch, Mäuschen?«
    Offiziell hieß Mäuschen Roman.
    »Ich weiß es nicht mehr.«
    Eli dagegen wusste jetzt Bescheid. Und sie war entsetzt. Die ganze Retterei war nichts als Masche. Was war Roman nur für ein Mensch? Eli sah in seinen Augen, dass sie recht hatte mit ihrer Vermutung. Dieser schuldige Blick, wie ein Dackel, der gerade auf den guten Perser gepinkelt hatte. Er hatte also alles eingefädelt, weil er sich als Held darstellen wollte, damit Eli all ihre Frühwarnsysteme für Luschen ausschaltete. Und genau das war Roman: eineLusche. Er mochte gut aussehen, okay, verdammt gut aussehen, aber er hatte keinen Humor, las keine Bücher, sein Musikgeschmack endete an der Strandbar – und er war ein elender Lügner. Das wog am schlimmsten. Ihm war nicht zu trauen. Egal, wobei. Was sollte sie mit so einem anfangen? Wenn er sagte, dass er zum Volleyball ging, baggerte er vielleicht ganz woanders herum?
    Männer waren alle Schweine. Wildschweine.
    Sie hatte genug von dem Pack. Und von dem Exemplar hier ganz besonders! Eli baute sich vor Roman auf. »Und der Sex? War der auch nach Schema F? Drücken Sie jetzt auf Punkt B, ziehen Sie dann F durch H, bevor Sie P festschrauben. So hat es sich nämlich angefühlt! «
    Sie griff sich die Wasserkaraffe. Ja, die Holzens hatten nicht nur für den Wein, sondern auch für das Wasser eine Karaffe , diese Angeber. Den kompletten Inhalt schüttete sie Roman langsam über den Kopf.
    »Du wirst doch so gerne nass, um Frauen zu beeindrucken. Ein guter Rat von mir: Werd Bademeister!«
    Sie griff sich ihre Jacke, rannte davon und knallte die Tür hinter sich zu.
    Peng!
    Danach ging es ein kleines bisschen besser.
    Und dann kamen ihr die Tränen.
    Paul linste immer wieder in die Wartezone, auch wenn er wusste, wie niedrig die Wahrscheinlichkeit war, Eli dort zu sehen. Obwohl sie einen enormen Verbrauch an Autos hatte, wäre zweimal in einem Monat selbst für sie ein bisschen viel.
    Er musste sie sowieso aus dem Kopf bekommen. Andy hatte ihm erzählt, dass Elis Traummann – der wohl richtig Waschbrettbauch-attraktiv war – sie in der Buchhandlung mit einem großen Pralinenherz überrascht hatte. Danach hätten sie lange geknutscht,wonach der Typ ihr einen Ring an den Finger gesteckt hätte. Hochzeitsglocken, ich hör euch läuten!
    Also: Eli abhaken. So verdammt schwer es auch fiel. Sie fuhr sowieso keinen Mini. Man musste seinen Prinzipien treu bleiben! Und Mini-Fahrerinnen waren eben einfach die besten.
    Nach der Arbeit würde er die gesammelten Antwortbriefe von der Schlüsselablage im Flur nehmen, das Band aufknoten und sie lesen. Und dann würde er sich mit den nettesten Schreiberinnen treffen. Vielleicht ließ er auch das Schicksal entscheiden, breitete sämtliche Einsendungen auf dem Boden aus und lud die Frau zu einem Essen ein, auf deren Brief Freddy ein Nickerchen machte. Glücksfee, das wäre doch mal ein guter Job für das übellaunige Reptil.
    Oder er konnte Fish-Mac die Briefe auswerten und über ein mathematisches Verfahren die richtige Partnerin ermitteln lassen. Aber was sagten Zahlen schon aus? Wenn es so einfach wäre und Liebe nichts als eine Gleichung darstellte, würden sicher nicht so viele Menschen allein durchs Leben straucheln.
    Erst jetzt bemerkte Paul, dass die nächste Nummer bereits vor ihm saß. Konzentrier dich auf deine Arbeit, Mann! Du darfst nicht den ganzen Tag vor dich hin träumen, wenn du deinen Job noch ein Weilchen behalten willst. Die Antragstellerin war eine Asiatin, sehr dunkles Haar, sehr mandelförmige Augen – und sehr süß. Trotz der rosa Hello-Kitty-Haarklammern. Und des bayerischen Akzents.
    »Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich will meinen neuen Wagen anmelden – ein Mini Cabrio.« Sie strahlte. »In feuerrot.«
    Paul nahm die Papiere entgegen. Eine Mini-Fahrerin. Sein Puls schlug höher.
    »Na, bei dem Wetter können Sie ja bald mit offenem Verdeck zum Picknick fahren.«
    »Ja,klasse Idee.«
    »Ich würde an Ihrer Stelle

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