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Birne sucht Helene

Birne sucht Helene

Titel: Birne sucht Helene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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hätte niemals gedacht, mit jemandem wie Löschi zusammenzukommen.«
    »Na ja, R 2 -D 2 und Freddy sind mittlerweile auch gute Freunde geworden. Vielleicht sogar mehr.«
    »Wenn die große Liebe kommt, muss man einfach über den eigenen Schatten springen, weißt du? Egal, ob du Mensch oder Geierschildkröte bist. Und mein Schatten war monumental.«
    Paul wollte auch über seinen Schatten springen. Und zwar jetzt sofort. Doch er hatte weder Handynummer noch Mailadresse von Eli, im Internet war sie eh nicht auffindbar, und David würde er ums Verrecken nicht nach ihrer Adresse fragen.
    Andy schien zu wissen, was in Pauls Kopf vor sich ging. »Sie weiß, dass du nach ihr gesucht hast. Von deiner Aktion in der Buchhandlung. Löschi hat es mir erzählt.«
    »Und?«
    »Sie will nichts mehr von dir wissen, weil sie jetzt mit David so glücklich ist. Es tut mir leid, Paul, aber sie wollen heiraten. Schon in zwei Monaten.«
    Der Alkohol in Pauls Kopf federte den Aufprall der Nachricht ein wenig ab, die ansonsten wie ein Meteorit alle höheren Denkfunktionen ausgelöscht hätte. Pauls Hirn weigerte sich, diese Information zu verarbeiten. Er legte den Arm um Andy. »Ich will nur noch einmal mit ihr reden. Mehr nicht. Dein Löschi wird mir sicher die Adresse geben.«
    »Nein, er hat Eli hoch und heilig versprechen müssen, ihre Adresse nicht rauszurücken.«
    »Auch nicht für dich?«
    »Ich will ihn da nicht drängen, Eli ist seine beste Freundin. Wenn ich dir so etwas versprochen hätte, würde ich es auch nicht brechen.« Er wuschelte Paul über den Kopf.
    »Klar,du hast recht. Tja, dann muss ich jetzt weg.«
    »Was? Wieso? Lass uns doch noch was feiern. Bist du jetzt etwa sauer?«
    »Nein. Aber wild entschlossen«, entgegnete Paul.
    Denn er wusste, wie er an die Adresse kommen würde. Und im Einbrechen hatte er nun schon Erfahrung.
    Der Einbruch in der Buchhandlung Eselsohr war viel einfacher gewesen als gedacht. Ein Kinderspiel eigentlich. Wirklich. Und jetzt wusste er, wie es ging. Einfach dreist sein.
    Dann war es gar kein Problem. Gut, eigentlich war es gar kein echter Einbruch gewesen, nur ein unbefugtes Betreten, aber mit solchen Spitzfindigkeiten wollte er sich nicht aufhalten. Unterm Strich kam es schließlich aufs Gleiche raus. Er verschaffte sich unerlaubt Zugang. Und zwar gekonnt!
    Paul merkte nicht, dass der Alkohol da zu ihm sprach. Er hieß Jack Daniel’s und war ein echt redseliger Bursche. Sein ebenfalls anwesender Freund Jim Beam war auch nicht besser. Sie feuerten ihn regelecht an. Geh rein, Paul! Du kannst es! Yo, Baby, yo, Baby, yo! Und nimm uns mit, du wirst uns brauchen. Eine Pulle in jeder Hand!
    Sie hatten ihn schon bis zur KFZ -Zulassungsstelle gebrüllt. Erstaunlich, wie gut die beiden den Weg kannten, obwohl er ihn auf Chinas klapprigem Fahrrad zurücklegen musste. Sie hatten ihm sogar gesagt, welche roten Ampeln er getrost überfahren konnte. Nur die Straßenlaternen warfen Licht auf das düstere Gebäude, drinnen war das Blinken der Alarmanlage zu erkennen.
    »Pah, Alarmanlage!«, sagten Jim und Jack. »Davon lässt du dich doch nicht aufhalten. Du doch nicht. Nicht Paul Birnbaum, Bändiger der gefährlichsten Schildkröte der Welt. Da stehst du so was von drüber!«
    Genau, dachte Paul. Hintereingang. Er hatte noch einen alten Schlüsselam Bund, den er eigentlich längst abgegeben haben sollte. Aber das Hauptamt hatte es irgendwie vergessen. Wo war denn jetzt das Schloss? Wenn er gleich drin war, musste er nur an seinen Computer und Elis Adresse rausfischen. Er konnte nicht mehr bis zum Dienstantritt am Montag warten – er hatte schon viel zu lange gewartet. Jetzt war die Zeit zu handeln.
    »Mach es, Paule!«, brüllten Jim und Jack. »Aber kipp dir vorher noch mal ordentlich nach, sonst hauen wir nämlich ab!«
    Klar, Jungs, wird gemacht.
    Eli würde Dave nicht heiraten! Niemals. Sie musste doch wissen, dass er tief in seinem Herzen eine Pfeife war. Eine nette Pfeife, aber eine Pfeife. Doch war Dave das überhaupt noch? Der Weltreisende in Sachen Kulinarik, der Fernsehstar? Vielleicht hatte er seine Zeit als Pfeife hinter sich gelassen. Dann konnte Paul sich diesen Einbruch auch sparen. Vielleicht war er tatsächlich der Mann, der Elis Liebe verdient hatte. Und nicht Paul.
    »Quatsch, der ist immer noch ’ne Pfeife. Der Pfeifenkönig von Luschenland! Brech ein! Komm, ganz ruhig mit der Hand, da ist das Schloss, rein mit dem Schlüssel, sei ein Mann!«
    Zack, drin war er. Für Eli! Sie

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