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Bis ans Ende des Horizonts

Bis ans Ende des Horizonts

Titel: Bis ans Ende des Horizonts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Sayer
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Straßen der Stadt marschierte und wie das Brummen eines Bombers immer näher kam, der seine fatale Fracht jede Sekunde ausklinken konnte. Sie überlegte schon, ob es nicht sicherer wäre, sich wieder in der Geisterbahn zu verkriechen, da explodierte etwas über dem Hafen; es war so laut und so nahe, dass sie dachte, die Harbour Bridge würde bombardiert.
    Pearl schrie auf und taumelte zurück und hätte um ein Haar das Gleichgewicht verloren. James packte sie am Arm und drückte sie in die röhrenförmige Schaukel eines Tumblebug genannten Fahrgeschäfts. Dann kletterte er hinterher, und sie kauerten sich gemeinsam auf einen wie ein Halbmond geformten Sitz. Die kurze Röhre hing am Ende eines von acht Metallarmen, die wie die Beine einer Spinne von dem Antriebsaggregat im Zentrum ausgingen. Wenn sich diese Art von Karussell drehte, dann bewegten sich die Spinnenbeinkräne zusätzlich auf und ab, fuhren aus bis hinaus über das Wasser im Hafen, und die kleinen Röhren mit den Sitzen drehten sich wie wild. Nun allerdings schaukelten sie lediglich sanft in der Brise. Eine weitere Explosion erschütterte den Hafen. Ein ungeheurer Lichtschein durchzuckte den Himmel wie ein Blitz, und Pearl begann, hilflos zu schluchzen. James zog sie dicht zu sich heran und hielt sie zärtlich umfangen, als könne sie auseinanderbrechen; er murmelte beruhigend auf sie ein, auch wenn sie seine Worte angesichts der ohrenbetäubenden Detonationen kaum verstehen konnte.
    Der Fliegeralarm ging unausgesetzt weiter. Tausend neue Geräusche wurden über das Wasser herübergetragen: Rufe und Schreie, das Hupen von Autos und das Gebell der Hunde. Pearl fürchtete, ihre Familie, ihre Freunde, das Haus, in dem sie aufgewachsen war, nie mehr wiederzusehen. Sie würde sterben, ohne je erfahren zu haben, wie es sich anfühlte, einen Mann in ihrem Innersten zu spüren, ohne dass ihr Körper den Liebesakt kennengelernt hatte.
    Irgendwo knallten Gewehrschüsse kurz hintereinander durch die Gegend.
    »Hab keine Angst«, murmelte James. »Hier sind wir einigermaßen sicher.«
    Unvermittelt drehte sie sich um, presste ihre Lippen wieder auf seine, machte sich an den Knöpfen seiner Uniformhose zu schaffen und strich über die Beule zwischen seinen Beinen. Doch er fasste nach ihrem Handgelenk und schob die Hand weg. Pearl kletterte auf James’ Schoß, sodass sie einander direkt in die Augen sahen, kniend umklammerte sie seine Hüften und seinen Unterleib.
    Wieder donnerte eine Explosion über den Hafen, daraufhin spien Maschinengewehrsalven, diesmal mehr in der Nähe.
    Pearl sank ganz auf ihn nieder und drückte ihr Gesicht wie ein Kind an seine Brust. James zitterte vor Aufregung und strich mit seinen Händen durch ihr Haar und über ihren Hals und ihre Schultern. Sie zog den Reißverschluss an ihrem Kleid nach unten, streifte es über ihren Kopf und warf es auf den Boden. Sie ergriff seine Hände und führte sie an ihren Büstenhalter. Einige Sekunden lang war ihr so schwindlig, dass sie fürchtete, in Ohnmacht zu fallen. Es war das gleiche Gefühl, das ihren Körper durchströmte, wenn sie eine Bühne betrat. Eine feuchte Wärme stieg ihr die Beine hoch und breitete sich in ihr aus, wie wenn Farbe in einen Stoffballen einsickert. Seine Finger schlüpften in das Innere ihres BH s und kneteten sanft ihre rechte Brust. Unter dem auf- und abschwellenden Sirenenheulton spürte sie sein kurzes, stoßweises Keuchen eher, als dass sie es hörte. Sie wollte seinen Gürtel aufmachen, aber erneut gebot er ihr Einhalt und drehte sie sacht, sodass sie mit dem Rücken auf dem Boden der röhrenförmigen Kabine zum Liegen kam. Im aufflackernden Licht eines vorbeistreichenden Suchscheinwerfers sah sie, wie er den Reißverschluss seiner Hose öffnete. Dann glitt er über sie und senkte sich auf sie.
    Seit vielen Monaten, schon seit Jahren, hatte sie versucht, sich vorzustellen, wie das wäre: wenn sie das Gewicht eines Mannes auf sich spürte, wenn sein Mund mit ihrer Brust spielte. Sie zitterte vor Furcht und Erregung. Als sie die Augen aufschlug, blickte sie in einen tintenschwarzen Himmel, und die Sterne wirkten wie winzige Hände. Wieder erschütterte eine Explosion die Stadt, die so heftig war, dass ihr kleines Gefährt ins Schaukeln geriet. James zog ihr den Schlüpfer nicht aus, sondern zog lediglich den Zwickel am Saum zur Seite. Als er in sie hineinstieß, tat es ein bisschen weh, wie bei einem Krampf während ihrer Menstruation. Ihr Zusammenzucken musste er

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