Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis auf die Haut

Bis auf die Haut

Titel: Bis auf die Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Gemmell
Vom Netzwerk:
Kapitel deines Lebens abgeschlossen sein. Du hast alles perfekt geplant und kannst deshalb in diesem Hotelzimmer tun und lassen, was du willst.
    Sie gehen rüde mit dir um, womöglich spüren sie, dass du das willst. Denn du willst es. Sie haben keine Achtung vor dir. Du bist nichts als ein Gefäß, eine Ansammlung von Löchern, die zu stopfen sind. Fotze, Arsch, Mund, alles wird benutzt, manchmal gleichzeitig, alles wird gefickt. Du bist passiv, willig, bekommst genau, was du willst. Das wird Gabriel ausradieren, damit du neu anfangen kannst.
    Du sagst es ihnen, als du genug hast; sie hören nur widerstrebend auf, du stößt sie weg.
    Geht jetzt
, bitte. Raus.
    Du willst nicht duschen. Mit gesenktem Kopf sitzt du in der U-Bahn nach Hause, vor dir dreht sich alles, du triumphierst, legst deine Hände über Mund und Nase. Atmest diesen Nachmittag, den du nie wieder haben und nie vergessen wirst, in dich ein, während sich die schmerzenden Muskeln in deinen Schenkeln beruhigen. Du bist prall und geschwollen, du spürst, wie aus deiner Vagina der Saft tröpfelt, während du auf dem Sitz herumrutschst, zwischen den Schenkeln und auf deinem Schambein fühlt sich alles wund an von den Stoppeln der Männer, brennt nach dem derben Gerammel, wer weiß, wann das wieder nachlässt.
    Punkt sechs bist du zu Hause, du verspätest dich niemals.
    Du bist schmuddelig, alles tut dir weh, und doch fühlst du dich euphorisch, gereinigt und erfrischt.

81. Lektion Nimm ein heisses Bad, stelle die Füße in eine Wanne mit heissem Wasser und Senf, iß Haferschleim, begib dich ins Bett und schlag dich gut in die Decken ein, damit der Schweiss ungehemmt fliessen kann
    Aber ausgelöscht hast du ihn damit nicht.
    Du denkst an Gabriel bis tief in jene schmerzvolle Nacht hinein, mit der Hand zwischen den Schenkeln versuchst du den Schmerz zu lindern, aus dir herauszupressen. Gabriel hat dir den Anstoß gegeben, tiefer und weiter ins Leben vorzudringen, und das Ende ist viel zu plötzlich gekommen: weil er die Regeln nicht mehr akzeptieren wollte. Warum musste er die geheime Welt zerstören, die ihr füreinander geschaffen habt? Er hat sie mit seiner Liebe, seiner Anhänglichkeit kaputtgeschlagen. Du kannst nicht mehr zu ihm zurück, denn Gott weiß, wo das enden würde.
    Du stellst dir vor, dass er auf den Anruf wartet, der nie kommen wird. Früher, als du jung warst, hast du oft genug dasselbe erlebt, warst hilflos dem Schweigen eines Geliebten ausgeliefert, du kennst den Schmerz im Herzen nur zu gut.
    Du trampelst gedankenlos in seinem Leben herum und räumst nicht einmal die Scherben beiseite. Du hast dir einen Liebhaber erschaffen, von dem jede Frau träumt, der das Geheimnis kennt, was Frauen wirklich wollen und was nicht. Aber was
wollen
Frauen wirklich?
    Du bist dir nicht mehr so sicher.
    Auf Händen getragen werden? Geld? Sicherheit?
    Jedenfalls wollen sie sich nicht unbedingt verlieben.
    Cole wendet dir im Bett den Rücken zu und dein Fuß schmiegt sich an die warme Wölbung seiner Wade; das tust du oft, wenn er schläft.

82. Lektion Bleibe niemals in starcker Zugluft sitzen
    Das Telefon klingelt am nächsten Tag und am übernächsten, zu Gabriels üblicher Zeit, und seine Stimme spricht auf den Anrufbeantworter, aber du hebst nicht ab. Nach dem Anruf am dritten Tag, wieder um die gleiche Zeit, verlässt du die Wohnung und knallst die Tür hinter dir zu.
    Du willst die Taxifahrer wiederhaben. In den Pausen kehren sie oft in der grünen Taxlerbude neben Notting Hill Gate ein. Das hat dir der Schotte gesagt, der mit dem Gesicht, das aussah, als hätte ihm der Wind die Haut abgeschürft; er sagte, er hätte dich gern jeden Tag dort in der Bude, als er dir den Schwanz in deine schmerzende, halb taube Fotze schob, er sagte, dafür würde er doch glatt die Bedienung dort rausschmeißen. Und er hätte gern alle seine Kumpels dabei, sagte er, als er dich umdrehte; er würde dich auf den Tisch aufbocken, sagte er, als er dich in den Arsch fickte.
    Du wartest an der Bushaltestelle gegenüber von der grünen Bude. Du hockst unbequem auf der roten Plastikstange, entschlossen, die Sache auszusitzen. Es dauert eineinhalb Stunden. Es ist wieder der erste Fahrer, der, den du angesprochen hattest. Du gehst zum Fenster seines Taxis, sagst kein Wort. Er schaut dich an und grinst und lässt das Fenster herunter.
    Ich will auch eine Frau dabeihaben, sagst du.
    Er holt tief Luft, du siehst, wie ihn der Gedanke erregt, aber er will sich nichts anmerken

Weitere Kostenlose Bücher