Bis auf die Knochen
abrufen? «
» Vielleicht, falls sie sie nicht gel ö scht hat. Wir k ö nnen auf jeden Fall bei der Telefongesellschaft nachfragen, um zu schauen, ob der Anrufbeantworter zu ihrem Telefondienst geh ö rt. Wenn nicht, werden wir in ihrem Haus nach einem Anrufbeantworter schauen. Wissen Sie, ob sie diese Drohanrufe der Telefongesellschaft oder der Polizei gemeldet hat? «
» Ich glaube nicht. Ich wollte sie dazu ü berreden, aber sie war dar ü ber bei weitem nicht so beunruhigt wie ich. Sie sagte, sie bek ä me ö fter Anrufe von Spinnern und Drohungen.« Er nickte und machte sich Notizen.
Als N ä chstes erz ä hlte ich ihm, wie Mrs. Willis am Freitag in meinem B ü ro auf Jess losgegangen war, nachdem Jess den Medien die Identit ä t ihres Sohne bekannt gegeben hatte und den Mord auf eine Weise charakterisiert hatte, die Mrs. Willis’ Zorn erregt hatte. » Wie brutal war dieser Angriff? «, fragte Evers.
» Nicht gewaltt ä tig genug, um ihr irgendwelche schlimmen Verletzungen zuzuf ü gen «, sagte ich. » Ich glaube, sie hat ihr ein paar Ohrfeigen verpasst, mehr war es nicht. Ich habe sie ziemlich schnell von Jess weggezogen. Aber ich wei ß nicht, was passiert w ä re, wenn ich nicht eingeschritten w ä re und Jess nicht die Campuspolizei gerufen h ä tte.«
» Und Mrs. Willis ging freiwillig? Bevor die Campuspolizei da war oder danach? «
» Vorher.«
» Dann sind die Polizeibeamten nicht mit der Frau zusammengetroffen? «
» Nein «, sagte ich. » Aber sie m ü ssten eine Aufzeichnung des Anrufs haben. Oh, und Peggy, meine Sekret ä rin, erinnert sich wahrscheinlich an sie, denn sie hat ihr den Weg zu meinem B ü ro erkl ä rt. Aber Peggy hat den Angriff nicht miterlebt.«
» Halten Sie Mrs. Willis eines Mordes f ü r f ä hig? «
» Der Gedanke ist mir zu dem Zeitpunkt nicht gekommen «, sagte ich. » Aber im Nachhinein, jetzt wo Jess ermordet wurde, kann ich nicht umhin zu denken, sie k ö nnte es getan haben.«
» Hat sie konkrete Drohungen ausgesto ß en? «
Ich wiederholte die w ü tenden Abschiedsworte der Frau. »Ich w ü rde das nicht konkret nennen, aber ich w ü rde es durchaus als Drohung bezeichnen. Sie sagte zweimal: ›Das wird Ihnen noch leidtun‹ und: ›Daf ü r werden Sie teuer bezahlen‹ glaube ich. Etwas in der Art.«
» Glauben Sie, sie meinte k ö rperliche Gewalt oder finanziellen Schaden? «
» Damals habe ich nicht dar ü ber nachgedacht; ich habe es als im Zorn gesprochene Worte abgetan. Jetzt frage ich mich nat ü rlich, ob sie k ö rperliche Gewalt gemeint hat.«
Schlie ß lich erz ä hlte ich Evers von einer dritten Person, die mir Sorgen bereitete: Jess’ Exmann. Ich erz ä hlte von der Begegnung in dem Restaurant und dass er Jess angefleht hatte. Ich erz ä hlte ihnen auch, wie aufgeregt Jess danach gewesen war und dass sie kurz darauf gegangen war.
W ä hrend er Notizen ü ber die Begegnung im Restaurant machte, hielt Evers die linke Hand hoch, eine Geste, die er ö fter machte, um mir zu bedeuten, ich m ö ge langsamer sprechen oder eine Pause machen. Es kam mir ü berfl ü ssig vor, da zwei Aufnahmeger ä te das Gespr ä ch Wort f ü r Wort aufzeichneten, aber vielleicht hielt er sich lieber an seine Notizen. Er schrieb noch ein paar Worte, dann schaute er auf. » Dieses Abendessen mit Dr. Carter «, fragte er, » war das ein Arbeitsessen? «
Ich sp ü rte, wie ich rot wurde. » Teils ein Arbeitsessen «, sagte ich, » teils ein Essen unter Freunden. Mrs. Willis’ Angriff auf sie in meinem B ü ro hatte sie ziemlich mitgenommen. Ich dachte, ein gutes Abendessen in einem ruhigen Restaurant k ö nnte ihr helfen, sich zu entspannen. Jess war eine Kollegin, aber sie war auch eine Freundin.«
» Mir ist aufgefallen, dass Sie ö fter von ihr als ›Jess‹ gesprochen haben als von ›Dr. Carter‹. Wie nahe standen Sie sich, Dr. Brockton? «
» Ziemlich nah «, sagte ich. Ich z ö gerte, kam aber dann zu dem Schluss, dass er alles wissen musste. » Und wir waren dabei, uns n ä herzukommen. Zumindest hoffte ich das. Wir hatten gerade das angefangen, was ich als eine romantische Beziehung bezeichnen w ü rde.«
» Und wie definieren Sie eine romantische Beziehung? «, fragte er. » Karten? Blumen? T ä gliche Telefonate? «
» Wir haben zusammengearbeitet «, sagte ich. » Wir mochten einander. Und in letzter Zeit waren wir uns … sehr viel n ä hergekommen.«
Er hielt den Blick auf sein Notizbuch gerichtet. » Meinen Sie mit ›n ä her‹ eine
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