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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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eine Weile mit ihm draußen sitzen. Er fragte, ob er mich nach Piedmont fahren solle, aber ich schüttelte den Kopf.
    »Die Sache ziehe ich allein durch.«
    Als es richtig dunkel wurde, war ich bereit.

23
    Ich fuhr zurück nach Piedmont und parkte ein Stückchen vom Anfang des Pfads entfernt. Ich trug eine tarnfarbene Jacke, eine dunkelgrüne Kampfhose, dazu Wanderstiefel. Ich hatte das Nachtsichtgerät dabei. Sollte mich jemand aufhalten, würde meine Ausrede lauten, dass ich nachtaktive Tiere beobachten wolle.
    Das Tragen von Schusswaffen war im Park verboten, aber ich hatte die 559, voll geladen, ebenfalls dabei. Ich vermutete, dass die Disciples, Verbote hin oder her, über ein ganzes Waffenarsenal verfügten.
    Ein halber Mond erschien ab und zu zwischen den langsam vorüberziehenden Wolken. Aber die Wolkendecke war so locker, dass auch sonst ein diffuses Leuchten hindurchdrang. Als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, stellte ich fest, dass ich ganz gut vorankam.
    Ich war in so was wenig geübt, auch wenn ich meine Ziele vorher immer gründlich observiert hatte. In der Siedlung herrschte Stille. Bel hatte weder Radios gehört noch Fernsehantennen gesehen. Offenbar gingen die Liebesjünger mit den Hühnern schlafen und standen auch mit ihnen wieder auf. Vielleicht waren sie aber auch gerade damit beschäftigt, unter ihren folkloristischen Quilts Liebe zu machen.
    Das alte, ursprüngliche Holzhaus und die neu dazugebauten Hütten standen einander Front an Front gegenüber, so dass ich wie auf dem Präsentierteller gewesen wäre, wenn ich durch die Vordertür hätte einsteigen wollen. Ich spähte hinten und an den Seiten durch die Fenster, konnte aber niemanden entdecken. Die Fenster waren allerdings fest verschlossen, und ich hatte keinerlei Werkzeug dabei. Ich wusste, dass Bel damit leicht fertiggeworden wäre, aber sie dieser Gefahr auszusetzen kam nicht infrage. Außerdem hätte man in dieser Stille das Geräusch einer eingeschlagenen Fensterscheibe so weit wie ein Nebelhorn gehört. Also ging ich eben doch zur Vorderseite des Hauses. Dann bemerkte ich die Stablampe. Als Erstes sah ich den Strahl, mit dem jemand den Boden ableuchtete. Jemand war aus einer der anderen Hütten getreten. Ich durfte mich nicht bewegen, weil man mich sonst gehört hätte, also blieb ich stocksteif stehen, das Gesicht abgewandt, und hoffte, vor dem Hintergrund der Hütte unsichtbar zu sein. Ich hielt den Atem an und wartete.
    Jemand räusperte sich. Dann hörte ich Wasser auf den Boden plätschern. Er war zum Urinieren herausgekommen. Stimmt, ich hatte dort, wo er jetzt stand, einen Komposthaufen gesehen; er pinkelte darauf. Ich hörte, wie mir das Blut in den Ohren rauschte und das Herz in der Brust hämmerte. Dann drehte sich der Mann um und ging wieder zurück. Ich hörte, wie sich eine Tür schloss, obwohl ich zuvor nicht mitbekommen hatte, wie sie geöffnet wurde.
    Ich huschte zur Tür der alten Hütte und drehte den Knauf herum. Sie war nicht abgeschlossen. Ich schlüpfte hinein und schloss lautlos die Tür. Meine Stablampe wollte ich nicht einschalten. Das wäre zu auffällig gewesen. Jeder, der zum Komposthaufen ging, hätte den Widerschein auf den Fensterscheiben bemerkt.
    Soweit ich feststellen konnte, befand ich mich in einer Art Büro. Vor mir befanden sich zwei Schreibtische und ein weiterer Tisch, auf dem allerlei Bürogerät stand. Ich konnte die Umrisse von Computern und Karteikästen ausmachen, etwas, das wie ein Fotokopierer aussah, und mehrere große Aktenschränke. Ich ging zu dem ersten Schrank und zog an einer Schublade. Auch sie war nicht abgeschlossen. Jetzt brauchte ich wirklich etwas Licht, also holte ich mein Taschentuch heraus und wickelte es um den Kopf der Lampe. Als ich sie jetzt einschaltete, gab sie nur einen matten Schimmer ab, der mir gerade eben reichte, um Geschriebenes entziffern zu können. Ich fing an, mich durch den ersten Aktenschrank zu arbeiten.
    Trotz der nächtlichen Kühle waren mein Rücken und meine Stirn mit Schweiß bedeckt. Die dritte Schublade war voll von Informationen über die Sektenmitglieder. Ich schlug Nathan und Alisha nach. Alisha war der Gruppe Anfang 86 beigetreten, nachdem sie von Raleigh, North Carolina, in den Westen gekommen war. Nathan war etwas später im selben Jahr dazugestoßen. Seine Akte enthielt nur wenige Details über sein Leben vor den Disciples, was ich auffällig fand. Von Alisha wusste ich, wann und wo sie geboren war, welche Highschool

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