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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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der Treppe vor dem Hotel gewarnt?« Broome schwieg kurz. Sein Büro war nicht viel größer als ein Vernehmungsraum und in mancherlei Hinsicht sogar noch weniger einladend. Er mochte es, weil sich Besucher darin unwohl fühlten. Aber Dave Edmond schien es ebenfalls zu mögen... »Die Leute auf der Treppe, das ist eine andere Sache. Wir haben eine Journalistin, eine Ministerin und irgendein höheres Tier von einer osteuropäischen Botschaft.«
    »Wer von ihnen war also die Zielperson?«, fragte Edmond.
    »Exakt. Ich meine - hat er die erwischt, auf die er aus war? Wenn nicht, sollten die anderen beiden besser aufpassen. Vergessen Sie nicht, er hat schon mal die Falsche erschossen.«
    Edmond nickte. »Ist sowieso bald nicht mehr unser Problem.«
    Er hatte recht: Scotland Yard und die Antiterroreinheit würden die Sache übernehmen. Aber das hier war Bob Broomes Revier, und er hatte nicht vor, einfach den Fall abzugeben und die Hände in den Schoß zu legen.
    »Quatsch«, sagte er. »Was ist mit dem anderen Anruf, dem im Craigmead?«
    »Wir nehmen uns die Rezeptionistin noch einmal vor. Sie weiß lediglich, dass ein Mann angerufen hat und Eleanor Ricks sprechen wollte. Ricks wurde ausgerufen, aber sie hat nicht darauf reagiert.«
    »Sie war noch nicht draußen?«
    »Nein, die Frau meint, sie sei gerade an der Rezeption vorbeigegangen, als ihr Name über Lautsprecher durchgegeben wurde.«
    »War die Ministerin bei ihr?«
    »Ja. Aber sie sagt, sie hätte nichts gehört.«
    »Dann hat Eleanor Ricks also vielleicht auch nichts gehört?«
    »Vielleicht.«
    »Aber wenn sie den Anruf entgegengenommen hätte...«
    »Dann wäre Molly Prendergast allein aus dem Hotel gegangen.«
    »Und wir hätten eine klarere Vorstellung davon, wer die eigentliche Zielperson war.« Broome seufzte.
    »Was tun wir also als Nächstes, Bob?«
    Broome sah auf seine Uhr. »Zum einen muss ich ein Transatlantikgespräch führen. Zum anderen müssen wir uns mit den Medien befassen. Und dann möchte ich diese Idioten vom Krankenhaus sprechen.«
    »Die werden gerade abgeholt.«
    »Gut. War doch nett von ihnen, ihm bei der Flucht zu helfen, nicht?«
    »Glauben Sie, er könnte einen Komplizen gehabt haben?«
    » Ich glaube«, sagte Bob Broome, »er könnte gerade eins seiner neun Leben verloren haben.«
    »Dieser Anruf, Sir.«
    »Ach, richtig.« Broome setzte sich wieder hin. Jemand versuchte, die Tür zu öffnen, aber der Stuhl gab nicht nach. Er nahm den Hörer auf. Er kannte einen Mann, den es interessieren würde zu erfahren, dass sich der Demolition Man wieder in London aufhielt. »Ich möchte ein Gespräch in die Vereinigten Staaten anmelden«, sagte er in die Sprechmuschel.

5
    Hoffer hasste es zu fliegen, besonders seitdem die Businessclass nicht mehr infrage kam. Er hasste es, wie ein Batteriehuhn eingepfercht zu sitzen. Er war eindeutig ein freilaufender Hahn. Der Crew passte es nicht, wenn man sich zu weit und zu lang von seinem Sitzplatz entfernte. Ständig waren die einem im Weg mit ihren Blechwagen, die sie durch Gänge quetschten, die gerade breit genug für die Dinger waren. Diese Gänge, die nicht mal breit genug für ihn waren. Die erwarteten von einem, dass man auf seinem Sitzplatz blieb, um den Wagenschiebern die Arbeit zu erleichtern. Die konnten ihn am Arsch lecken - er war schließlich der Kunde.
    Es gab auch noch weitere Probleme. Auf Langstreckenflügen bekam er immer eine verstopfte Nase, und die Ohren machten ihm zu schaffen. Dann gähnte er wie ein Wal auf Planktonjagd und schluckte, als würde ihm ein Klumpen Zement im Hals stecken, und sein Kopf fühlte sich, egal, was er anstellte, immer mehr wie ein Dampfdrucktopf an. Er wartete, bis die hübschere Stewardess vorbeikam, und fragte sie dann mit einem gequälten Lächeln, ob sie irgendeinen Tipp für ihn habe. Vielleicht gab es ja heutzutage Tabletten gegen solche Beschwerden. Sie aber kam lediglich mit zwei Plastikbechern zurück und sagte, er solle sie sich über die Ohren stülpen.
    »Machen Sie Witze? Ich soll die Dinger bis nach London aufbehalten?«
    Er zerknüllte die Plastikbecher in seinen fleischigen Händen und stand auf, um auf die Toilette zu gehen. Vier Reihen hinter ihm saß ein Typ, der fortwährend über den Film lachte, irgend so eine hirnamputierte Totgeburt mit Steve Martin in der Hauptrolle. Der Typ sah so aus, als ob er selbst bei den Nürnberger Prozessen gelacht hätte.
    Die Toilette: das nächste Problem. Ein japanischer Sarg wäre noch geräumiger
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