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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Forsthüter zu ordentlichen Bündeln und ließen sie im Chrysler liegen - den einen vorn, den anderen im Fond. Wir schafften unsere Sachen in deren Wagen, und Bel legte sich, unter einer schottisch karierten Decke versteckt, auf die Rückbank.
    »National Park Service«, sagte Spike, während er sich ans Steuer setzte. »Freund und Beschützer von Wild und Wald.« Er lachte. »Wir werden denen schon zeigen, was ›wild‹ wirklich bedeutet.«
    Dann setzte er zurück bis zur Straße. Wir bogen auf die 101 in westlicher Richtung. Acht Kilometer jenseits der Stadtgrenze gabelte sich die Straße, aber wir fuhren auf der 112 weiter in westlicher Richtung. Direkt nach der Abzweigung sahen wir sie.
    Am Straßenrand parkte ein Geländewagen, und daneben standen zwei Männer. Sie waren ein so auffälliger Wachposten, wie wir ihn uns nur hätten erträumen können. Wir diskutierten, ob wir halten und sie ansprechen sollten - Spike meinte, das würde, wenn schon nichts anderes, eine Bewährungsprobe für unsere Verkleidung werden. Aber ich setzte mich durch, und wir fuhren weiter. Wenn wir sie ausgeschaltet hätten, wäre ihr Ausfall möglicherweise bemerkt worden. Und wir brauchten Zeit, um alles vorzubereiten. Also ließen wir sie da stehen und sagten uns, dass selbst, wenn sie zum Hauptquartier der Disciples gerufen werden sollten, es eine halbe Stunde dauern würde, bis sie dort ankämen. Ich nahm nicht an, dass wir mehr als eine halbe Stunde brauchen würden. Spike meinte natürlich, dass wir, wenn wir nach seinem Plan vorgegangen wären, nicht mehr als fünf Minuten gebraucht hätten.
    Wenn Sie je den Napalmangriff in Apocalypse Now gesehen haben, dann haben Sie eine ungefähre Vorstellung von dem, was ihm so vorschwebte.
     
    Ich kauerte im Wald und betrachtete die Welt durch mein Nachtsichtgerät. In der Siedlung der Disciples gingen seltsame Dinge vor sich.
    Oder besser gesagt, es ging gar nichts vor sich.
    Und das fanden wir seltsam.
    Es war nicht so, dass alle sich für die Nacht zurückgezogen hätten. Ich hatte vielmehr den Eindruck, dass die meisten Hütten leer standen. Spike und Bel hatten einen Erkundungsrundgang gemacht und nach ihrer Rückkehr berichtet, dass nirgendwo Fahrzeuge zu sehen seien. Na ja, wenigstens eins konnte ich schon sehen: Klines Lincoln. Er versuchte, sich zwischen zwei Hütten zu verstecken. Weitere Autos konnte allerdings auch ich nicht entdecken.
    Dafür gab es nur eine einleuchtende Erklärung: Jemand hatte die Disciples weggeschickt. Und warum hätte er das tun sollen? Logischerweise, weil sie dort unerwünscht waren. Und das konnte in meinen Augen nur eines bedeuten: Die Disciples wussten überhaupt nicht, was da ablief, und Kline und seine Männer wollten nicht, dass sie es mitbekamen.
    Ich konzentrierte mich nicht auf die alte Hütte, diejenige, in der mich Nathan überrascht hatte, sondern auf die kleinere daneben. Dort brannte das einzige Licht. Es sah nach einer Öl- oder Gaslampe aus, und es verbreitete einen matten gelben Schein. Der Kriegsrat fand eindeutig in dieser Hütte statt. Ich wartete darauf, dass die Krieger ins Freie kamen.
    Währenddessen suchte ich mit dem Zielfernrohr den Rest des Geländes ab. Es war stockfinster, aber meinem rechten Auge erschien die Welt als ein roter Dämmer, der von einem schwarzen Fadenkreuz gevierteilt wurde. Alles war still. Geräusche trugen hier draußen weit, und ich hörte tatsächlich ein fernes Knarren, als die Tür aufging.
    Ich richtete das Sichtgerät wieder auf die Hütte und sah, wie ein Mann in der Tür erschien. Es war einer von Klines Männern, und er rauchte eine Zigarette. Weitere Männer tröpfelten nach und nach auf die Veranda heraus und steckten sich ebenfalls eine an. Provost war offenbar Nichtraucher. Sie hatten mit ihm in einem Raum gesessen, und jetzt hielten sie es nicht mehr aus. Sie waren zu sechst. Drei meinte ich, von Oban her wiederzuerkennen, drei hatte ich noch nie gesehen. Provost und Kline mussten noch immer in der Hütte sein. Wieder ging die Tür auf, und es trat noch jemand ins Freie.
    Eine Frau.
    Ich erkannte sie an ihrer Figur. Es war Alisha, Provosts Stellvertreterin und Geliebte. Sie griff nach einer ihr angebotenen Zigarette und unterhielt sich mit den Männern.
    Sie sprachen gedämpft, trotzdem konnte ich ihre Stimmen hören, auch wenn ich die Worte nicht verstand. Die Männer trugen Anzüge. Unter den Jacketts verbargen sich mit Sicherheit Pistolen, aber sie waren noch besser gerüstet. Zwei von

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