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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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abknallte. Zwei waren schon umgefallen, als die erste von Spikes Magnesiumfackeln auf dem Boden landete. Er musste sich selbstmörderisch nah herangeschlichen haben, um sie so dicht vor die Hütte platzieren zu können. Er warf zwei weitere. Sie brannten pink-orange und produzierten jede Menge Rauch. Ich feuerte die letzten drei Patronen aus meinem Magazin ab, bevor der Rauch zu dicht wurde. Die Männer hatten zunächst versucht, sich in die Hütte zurückzuziehen, schienen aber dann den Befehl erhalten zu haben, sich auf dem Gelände zu verteilen.
    Und das war genau das, was wir erwartet hatten. Deswegen hatte sich Spike weit auf die eine Seite geschlagen und Bel, mit zwei Pistolen bewaffnet, auf die andere. Die Wachen gaben jetzt abgehackte Feuerstöße ab. Von irgendwo hörte ich das unverkennbare Geräusch von Spikes Ingram, die das Feuer erwiderte. Ich nahm das Nachtsichtgerät ab, legte die Varmint auf den Boden, griff mir meinen Colt Commando und ging zum Angriff über.
    Das Gelände war mittlerweile ganz von Rauch und farbigem Funkensprühen erfüllt, aber die Brise zerstreute den Rauch ebenso schnell, wie er sich bildete. Ich beschloss, jedem, der noch in der Hütte sein mochte, ein bisschen Angst einzujagen, legte an und schoss ein paarmal. Die Wände bestanden aus dünnen, auf Pfosten genagelten Holzplanken. In Filmen konnten solche Wände Kugeln aufhalten, aber nicht im wirklichen Leben. Ich durchsiebte die Planken, bis ich Licht durch die Löcher dringen sah. Dann löschte jemand die Lampe. Ich hatte hoch gezielt und angenommen, dass jemand, dem sein Leben lieb war, sich ducken oder platt auf den Boden legen würde. Ich hoffte, niemanden getroffen zu haben, den ich vorläufig unverletzt brauchte. Dann wurde mir etwas klar.
    Mir wurde klar, dass ich das einzige Ziel war, das die Wachen hatten. Eine Pistolenkugel sirrte an meinem Kopf vorbei. Ich ging in die Hocke und antwortete mit einem Feuerstoß aus dem Colt. Ich traf den Schützen dreimal in die Brust, so dass er nach hinten flog und auf dem Rücken landete. Jetzt konnte ich Bel hören, die in kurzen schnellen Sequenzen schoss, genauso, wie man es ihr beigebracht hatte. Eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, wie Tanzschritte. Und Spike, Spike war wieder auf dem Schießplatz in Texas, verballerte sinnlos Patronen, aber machte immerhin viel Lärm. Sie mussten glauben, dass eine ganze Armee auf sie losging. Und es funktionierte: Die Wachen schossen zwar, zogen sich aber gleichzeitig zurück. Und wenn man im Gehen schießt, ist Treffen reine Glückssache. Ich rührte mich nicht von der Stelle und gab mit dem Colt einen weiteren Schuss ab. Im Sturmgewehr steckte ein Dreißig-Schuss-Magazin. In der Tasche hatte ich noch ein paar Ersatzmagazine.
    Dann ging das vordere Fenster der Hütte in Scherben, und jemand begann, durch die Öffnung zu feuern. Ich hörte ein dumpfes Wumm! und begriff, dass sie Granaten abschossen. Ich warf mich blitzschnell zur Seite, landete flach auf der Erde und begann vorwärtszurobben. Die Granate explodierte weit hinter mir, aber der Druck hob mich trotzdem in die Luft. Ich spürte, wie sich der Boden unter meiner Brust aufwölbte, so als ob die Erde tief einatmete, und die Druckwelle riss mir die Beine hoch.
    Ich lag flach da und fing an zu feuern, aber schon nach wenigen Schüssen war das Magazin leer. Das Nachladen kostete mich ein paar Sekunden, und in der Zwischenzeit hatte ein weiterer dumpfer Knall die nächste Granate angekündigt. Ich robbte ein Stück weiter. Diesmal war die Explosion schon erheblich näher. Sie machte mich taub und rüttelte mir den Schädel durch. Ich rollte mich seitwärts ab und immer weiter, während Erdklumpen und Rindenstücke auf mich herabprasselten. Ich hatte nur noch ein wattiges Summen in den Ohren, und dahinter war ein fernes Geknalle zu hören.
    Ich schüttelte den Kopf, um ihn wieder klar zu bekommen, und mir wurde bewusst, dass mich etwas getroffen hatte. Ein Stein oder so. Mein linker Arm war vom Schlag betäubt. Ich biss mir in die Finger in der Hoffnung, wieder etwas Gefühl hineinzukriegen. Dann stand ich auf und eröffnete erneut das Feuer. Vor mir lagen drei Körper. Sie gaben keinerlei Lebenszeichen von sich. Zwei hatte ich auf der Veranda getroffen; wer den Dritten erwischt hatte, wusste ich nicht.
    Dann entdeckte ich eine weitere Gestalt, die durch den Schatten huschte. Ich schaute durch das Nachtsichtgerät und erkannte Spike. Er wusste, dass ich ihn sehen konnte, und gab mir mit Daumen

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