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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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perfekt.«
    Ich versuchte, ihm einen Zwanziger für seine Mühe aufzudrängen, aber er nahm ihn nicht an.
    »Seien Sie vorsichtig da draußen«, sagte er zu mir.
    »Das werd ich, Archie, das werd ich.«
     
    »Ich find dieses Auto zum Kotzen«, sagte Spike. »Das ist die langweiligste Karre, in der ich je gesessen habe. Punkt.«
    Wir parkten auf dem Hügel, hundert Meter oberhalb von Provosts Haus. Wir beobachteten es schon seit einer Weile, während Spike mit den Fingern auf das Lenkrad trommelte.
    »Ich würde sagen, wir gehen zu meinem Plan über.« Spikes Plan war simpel. Er würde an Provosts Haustür gehen und klingeln.
    »Wie die Avon-Beraterin«, sagte er.
    Der Plan ging von zwei Voraussetzungen aus: der Tatsache, dass Provost, Kline und die anderen Spike nicht kannten, und der Hoffnung, dass Spike gegebenenfalls imstande sein würde, eine glaubwürdige Ausrede dafür zu finden, dass er da klingelte.
    Wir stimmten ab: zwei zu eins für ja. Ich war die einsame Gegenstimme. Also stieg Spike aus dem Auto und trabte die steile Straße hinunter.
    »Was ist los?«, fragte Bel.
    »Ich werd einfach das Gefühl nicht los, dass wir unseren Joker ein bisschen zu früh ausspielen.« Sie verstand nicht, was ich meinte, also erklärte ich es ihr. »Spike ist unsere Geheimwaffe. Wenn sie ihn durchschauen, heißt es für uns ›zurück auf Los‹.«
    Sie lächelte. »Kommst du da nicht mit deinen Kartenund deinen Brettspielen ein bisschen durcheinander?«
    Ich warf ihr einen schiefen Blick zu, als hätte ich auf etwas Hartes gebissen, und tastete mit der Zunge meine Backenzähne nach etwaigen Schäden ab. Dann schaute ich wieder nach vorn, ob Spike zurückkam.
    Es dauerte nicht lange, bis wir ihn den Hang wieder heraufjoggen sahen. Er warf einen Blick zurück, um sich zu vergewissern, dass ihn niemand beobachtete, stieg dann ein und ließ den Motor an.
    »Es ist kein Mensch da«, teilte er uns mit. »Ich hab mich ein bisschen umgeschaut, nix. Die Vorhänge sind zugezogen, aber auch so konnte ich erkennen, dass niemand zu Haus ist.«
    »Dann ist er auf die Halbinsel gefahren«, sagte Bel.
    »Sieht so aus. Es sei denn, er ist zum Supermarkt, um seine monatlichen Einkäufe zu erledigen.«
    Dann war’s also so weit. Wir brachen auf, zum Showdown mit Provost und Kline. Ich fühlte mich kraftlos und ließ den Kopf auf die Rückenlehne sinken, froh, die Fahrerei Spike überlassen zu können. Er schaltete das Radio ein und fand einen Rocksender. Springsteen: »Born in the USA«. Spike drehte die Lautstärke voll auf und grölte zum verzerrten Sound mit.
    Es war schon entschieden, dass wir die lange Route zur Halbinsel nehmen würden, erst nach Süden durch Tacoma und dann wieder rauf nach Norden.
    »Spike«, sagte ich, »wir sind dir für die Hilfe wirklich dankbar.«
    »Mann, ich helf euch nicht, ich mach Urlaub .«
    »Und, wie war er bislang?«
    »Besser als Disneyworld, das kann ich dir versichern.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine Empfehlung ist.«
    Er grinste mit seinen nahezu vollkommenen Zähnen. »Das ist es, glaub’s mir. Wir sollten alle zusammen dahin, wenn wir das hier erst mal hinter uns haben.«
    »Wer weiß?«, sagte ich leise. Wir erreichten Port Angeles und verließen es dann wieder in Richtung Pioneer Memorial Museum.
    Wir hielten am südlichen Stadtrand, in der Nähe der Parkverwaltung. Dann setzten wir meinen Plan in die Tat um.
    Bel schaffte es, die Aufmerksamkeit von zwei Forsthütern zu erregen, die gerade aus dem umzäunten Parkplatz herausgefahren kamen. Die beiden begleiteten sie zu unserem Auto zurück, wo Spike und ich sie mit einem Lächeln und einem Nicken begrüßten.
    »Gibt’s ein Problem?«, fragte der eine von beiden liebenswürdig.
    »Ja, das hier«, sagte Spike und richtete die Ingram auf die Brust des Mannes. Der Mann, das musste man ihm lassen, erkannte das Problem sofort. Nicht wir hatten ein Problem, er hatte eins. Wir ließen ihn und seinen Partner in den Chrysler einsteigen, während Bel sich ans Steuer des Jeeps setzte. Ein Stück weiter außerhalb der Stadt bogen wir auf einen Waldweg ab und zogen den Park-Service-Männern die Uniformen aus.
    »Herrje, musstest du unbedingt Laurel und Hardy aussuchen?«, beschwerte sich Spike bei Bel. Er hatte erhebliche Schwierigkeiten damit, überhaupt in seine Uniform hineinzukommen, während meine wie Wäsche an einem Kleiderbügel schlackerte. Wir hatten es schon andersherum probiert, aber es war noch schlimmer gewesen.
    Wir verschnürten die

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