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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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es durchaus auf dem Markt, aber nicht viel richtiges Kokain. Das Zeug, das er zu guter Letzt kaufte, war alles andere als erstklassige Ware - wahrscheinlich fünf Teile Lidocain und drei Teile Backpulver -, aber mit Crack oder Kokainbase würde er unter keinen Umständen anfangen, er hatte schon zu oft gesehen, wohin diese speziellen Nebenwege führten. Als Crack Einzug in die Stadt gehalten hatte, war er ein New Yorker Straßenbulle gewesen. Binnen weniger Monate hatte die Droge die Slums überschwemmt. Anfang der Achtziger war er mit einem Bullen befreundet gewesen, der mit freebasing angefangen hatte. Er war wie ein Frachtkahn ohne Boden abgesackt.
    Zu den Drogen war Hoffer auf die gleiche Weise wie dieser Freund gekommen. Er verbrachte seine Tage damit, Pusher und User hochzunehmen, lebte so sehr mitten unter Drogen, dass es ihm so vorkam, als würden die kleinen Mistkerle ständig auf ihn einflüstern - selbst noch im Schlaf. Eines Tages hatte er ein paar Fläschchen Crack konfisziert, allerdings eins zu wenig abgeliefert. Er fand bald heraus, dass es eine ganze Menge von Officers gab, die jede Menge Drogen konsumierten. Manche von ihnen nahmen dem einen Dealer Drogen ab und verkauften sie, nachdem sie einen kleinen Teil für sich abgezweigt hatten, an einen anderen weiter. Andere hatten ein ernstes Problem und Pupillen wie Stecknadelköpfe, hingen voll an der Nadel. Als Bulle war man in einer privilegierten Position. Man musste nie weit laufen oder lang betteln, um ein Tütchen weißes Puder an Land zu ziehen, und man brauchte so gut wie nie zu bezahlen. Aber freebasing , das war der Horror. Jemand hatte mal versucht, ihn auf den Geschmack zu bringen: hatte den Rauch in einen Luftballon geblasen und ihm den benutzten Rauch zum Recycling angeboten. Die zwischenmenschlichen Aspekte des Drogenkonsums hatten Hoffer ohnehin nie zugesagt, aber sich jemand anderes Atem reinzuziehen, das ging ihm entschieden zu weit.
    Jetzt war er also in London und tat, was er tat.
    Er legte noch ein paar hundert Milligramm Speed in seinen Einkaufskorb und verlangte als Gegengewicht zum Speed noch ein paar Quaaludes, begnügte sich aber am Ende mit Librium und noch ein bisschen Extrakoks.
    »Jetzt noch einen wegstecken«, sagte er anschließend zu sich. In Soho hatte er nichts für die Nacht gefunden, also war er durchs West End gestreift, hatte eine Viertelstunde in einer Tuntenbar verplempert, bevor er seinen Fehler bemerkt hatte, und schließlich eine Nutte aufgetan, die nicht mit in sein Hotel wollte, aber bereit gewesen wäre, ihm auf ihrer Bude Erleichterung zu verschaffen. Da musste wiederum Hoffer dankend ablehnen; er hatte schon mal eine Nutte in ihr dreckiges Schlafzimmer begleitet und wäre um ein Haar von ihrem Zuhälter ausgeplündert worden. Also begnügten sie sich mit einem Blowjob in einer dunklen Gasse, für den sie einen Zwanziger verlangte. Das ergab einen Stundenlohn von zweihundertvierzig Pfund, was wahrlich nicht wenig war. Sogar mehr, als Walkins ihm zahlte.
    Am nächsten Morgen duschte er, da er in die Wanne nie im Leben ganz reingepasst hätte, zog einen seriösen blauen Anzug an und stattete seinem Banker einen Besuch ab.
    Mr. Arthur sah so aus, als sei er derjenige, der um ein Darlehen für eine lebensrettende Operation für seine Tochter bettelte.
    »Es läuft schon alles seinen Gang, Mr. Hopper.«
    »Ich heiße Hoffer.«
    »Natürlich, Hoffer.« Arthur lächelte wie eine Kröte zur Paarungszeit. »Aber es ist noch zu früh für irgendwelche Resultate - ich sagte es ja bereits.«
    »Sag, was du willst, du Flachwichser, aber jetzt hörst du mir gut zu.« Hoffer lehnte sich in seinem knackengen Sessel vor. »Ich brauch mich an keinerlei Spielregeln zu halten, wenn du also Wert darauf legst, künftig in der Lunchpause und nach Feierabend aus deiner Bank spazieren zu können, ohne dich erst links und rechts nach etwaigen Baseballschlägern umzusehen, dann würde ich dir sehr empfehlen, dem Gang der Ereignisse ein bisschen Feuer unterm Hintern zu machen.«
    »Also jetzt hören Sie mal -«
    » Was ich schon förmlich höre, ist, wie deine Zähne aufs Pflaster prasseln, Arschgesicht. Jetzt mach der Zentrale Dampf, aber ziemlich zügig, und in der Zwischenzeit lass sehen, was ihr hier so an Unterlagen habt.«
    Arthurs Oberlippe glänzte plötzlich von Schweiß. Er sah so aus, als hätte er an die zwanzig Pfund Statur verloren.
    »Ich habe um elf einen Termin.«
    »Streichen.«
    »Hören Sie, Sie können nicht

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