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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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einfach -«
    »Ich dachte, das hätte ich bereits.« Hoffer stand auf und steckte die Hände in die Taschen. Er wusste, dass er mit den seitlich hervorstehenden Ellbogen wie ein sehr schlecht gelaunter Berggorilla aussah. Wenn Arthur noch die geringste Kontrolle über seine Gliedmaßen gehabt hätte, hätte er sich auf der Monstera in der Ecke in Sicherheit gebracht. »Jetzt geh die Unterlagen holen.«
    Er setzte sich wieder hin und versuchte, so auszusehen, als säße er bequem. Der Filialleiter blieb noch ein paar Augenblicke sitzen, bloß um zu zeigen, dass er nicht eingeschüchtert war. Hoffer gönnte ihm mit einem Achselzucken die kleine Genugtuung. Sie kannten beide die Wahrheit. Mr. Arthur stand langsam auf und hielt sich dabei an der Schreibtischkante fest. Dann verließ er den Raum.
    Er kehrte mit zwei, drei Aktenordnern und ein paar Fotokopien zurück. »Das ist alles, was ich im Moment finden kann. Die meisten unserer Unterlagen werden nach einer gewissen Zeit an die Zentrale geschickt.«
    »Sag den Typen, dass du sie sofort zurückhaben willst. Was ist mit der Überprüfung von Wesleys Kontobewegungen?«
    »Wird gerade durchgeführt. Wir müssen uns alle alten Schecks einzeln ansehen. Wir bewahren sie ja nicht nach Ausstellern sortiert auf.«
    Hoffer griff nach den Ordnern. Da klopfte es an der Tür.
    »Ignorieren«, sagte Hoffer.
    »Das werde ich mit Sicherheit nicht tun.« Arthur ging mit forschem Schritt zur Tür und öffnete sie. »Das ist der Mann, Officers.«
    Hoffer drehte sich träge um. An der Tür standen zwei uniformierte Polizisten. Dann hatte Arthur also nicht nur die Akten herausgesucht. Hoffer warf trotzdem einen Blick hinein. Sie enthielten lediglich weißes Schreibpapier.
    »Du Hurensohn«, sagte er. Dann forderten ihn die Polizisten auf, sie hinauszubegleiten, und er stand auf. »Gern«, sagte er. »Gar kein Problem«, versicherte er ihnen.
    Aber währenddessen hatte er nur Augen für Mr. Arthur.
    »Nie wieder! Hören Sie?«
    Hoffer hörte. Es hing ihm schon zu den Ohren raus. Bob Broomes Wortschatz schien nur aus diesen paar Wörtern zu bestehen.
    »Könnten wir die Platte umdrehen, Bob?«
    Broome knallte mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Das ist nicht zum Lachen, Hoffer. Sie können nicht einfach so durch die Gegend ziehen und Banker bedrohen. Herrjesus, sie sind diejenigen, die in diesem Land das Sagen haben!«
    »Das ist ja dann Ihr Problem. Trotzdem, es könnte schlimmer sein.« Broome wartete auf eine Erklärung. »Zumindest sah Arthur nicht wie ein Jud aus.«
    Broome ließ sich auf seinen Stuhl fallen. »Hoffer, Sie sind Abschaum.«
    Das brauchte sich Hoffer nicht bieten zu lassen. »Ja, ich bin Abschaum, aber Abschaum, der zahlt . Was sind dann Sie?«
    »Moment mal, ja?«
    »Nein, Schnauze und zuhören. Vergessen Sie nicht, ich war selbst früher Bulle, ich weiß, wie das ist. Man versucht, wahnsinnig beschäftigt auszusehen, aber die meiste Zeit über tut man nichts anderes als Däumchen drehen und darauf warten, dass jemand kommt und einem verrät, wie der Täter heißt. Ich kann das nicht mehr machen. Den Luxus kann ich mir nicht leisten. Ich habe lediglich einen Kopf und zwei Fäuste, und wenn Ihnen das nicht passt, dann gehen Sie mir einfach aus dem Weg.«
    »Ich habe Sie gerade vor einer Karrenladung Mist bewahrt.«
    »Und dafür bin ich Ihnen dankbar, aber ich hab mich schon früher selbst aus der Scheiße gezogen, ohne eine Mistgabel im Arsch dazu zu benötigen.«
    Broome schüttelte traurig den Kopf. »Ich kann Sie hier nicht gebrauchen, Hoffer.«
    »So’n Pech aber auch.«
    »Das ist mein Ernst. Ich will Sie hier nicht mehr sehen.«
    »Damit komm ich klar, Chief Inspector.« Hoffer stand auf. »Aber vergessen Sie nicht, Sie sind derjenige, der mich gerufen hat, Sie sind derjenige, der Geld von mir genommen hat.« Hoffer verließ das Büro. Er sparte es sich, die Tür hinter sich zu schließen.
    Als er die Vine Street entlangging, sah er DI Dave Edmond um die Ecke kommen. Sie kannten sich durch Broome.
    »Hey... Dave, stimmt’s?«, sagte Hoffer, ganz der joviale, lächelnde Amerikaner.
    »Stimmt«, sagte Edmond.
    »Hätten Sie einen Moment Zeit?«
    »Na ja, ich war gerade...«
    »Ich dachte, ich könnte Ihnen vielleicht einen Drink spendieren.«
    Edmond leckte sich die Lippen. Es war geschlagene elf Stunden her, dass er zuletzt einen Tropfen angerührt hatte. »Tja also, das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Hoffer legte ihm eine Hand auf die Schulter.

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