Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Zielperson war.«
    »Aber damit würde ich verraten, wer meine wirkliche Zielperson war. Ich möchte die Polizei ganz gern weiter im Zweifel lassen.« Ich lächelte, Bel aber nicht.
    »Du könntest einen Krieg auslösen, Michael.«
    Ich hörte auf zu lächeln. »Du hast recht. Vielleicht könnte ich Draper die Exklusivrechte anbieten.«
    Sie schlug mit der Zeitschrift nach mir und versenkte sich dann wieder in ihre Lektüre. Der Teletext schaltete auf die Nachrichtenübersicht. Fast ganz unten kam eine Meldung über eine Schießerei auf einer Straße in Nordlondon. Unter derselben Überschrift war auch was über eine Rede des Innenministers zu lesen, die »null Toleranz gegen Drogen« forderte. Ich nahm nicht an, dass das etwas zu bedeuten hätte, stand aber trotzdem auf und ging zur Sekretärin. Sie hielt ihr Band an.
    »Ja?«
    »Haben Sie eine Fernbedienung für die TV-Geräte?« Sie sah mich missbilligend an. »Ich will nicht umschalten, da ist bloß eine Meldung im Teletext, die ich mir gern anschauen möchte.«
    Ohne etwas zu sagen, zog sie eine Schublade auf und holte ein paar Fernbedienungen heraus.
    »Eine davon hat Teletext«, erklärte sie und ließ ihr Band weiterlaufen.
    »Immerwährenden Dank«, murmelte ich. Ich richtete eine der Fernbedienungen auf den Bildschirm und drückte drei Zahlen. Und da kam auch schon die Story. Zuerst was über den Innenminister, dann ein kurzer Absatz über Schüsse, die auf einer Straße in Tottenham abgegeben worden waren. Es war die Straße, in der Harry die Kappe wohnte. Vielleicht gibt es Leute, die an Zufälle glauben. Ich gehöre nicht zu ihnen. Ich wusste, dass Hoffer mir allmählich zu dicht auf den Fersen war.
    Gerade in dem Moment öffnete sich Drapers Tür, und ein junger Mann und eine junge Frau kamen heraus. Sie waren wie Studenten angezogen, hielten aber Aktenkoffer in der Hand. Der Junge hatte einen Pferdeschwanz, dafür waren die blonden Haare des Mädchens militärisch kurz geschnitten und an den Spitzen rot gefärbt. Sie gaben Draper die Hand und wandten sich dann zum Ausgang. Draper sprach ein paar Worte mit der Sekretärin und kam dann auf uns zu.
    »Tut mir leid, dass Sie warten mussten, Inspector West.«
    »Keine Ursache, Sir, wir sind Ihnen dankbar, dass Sie Zeit für uns erübrigen konnten.«
    Er führte uns in sein Büro. »Die Handschuhe sind eine nette Idee«, sagte er. Ich verstand die Bemerkung nicht. »Ich habe früher mal die Krimiserie Shiner produziert, vielleicht kennen Sie sie...?«
    »Ich habe sie mir regelmäßig angesehen«, sagte Bel. Draper wirkte erfreut.
    »Na ja«, sagte er, »und der Serien-Inspector trug immer solche Handschuhe wie Sie.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. Draper erkannte, dass er damit keine Pluspunkte erzielt hatte, und rutschte ein bisschen auf seinem Schreibtischsessel herum.
    »Mir ist nicht ganz klar, was ich für Sie tun kann. Ich habe Ihren Kollegen schon alles gesagt, was ich weiß.«
    »Nur noch ein paar Fragen, Sir. Ein neuer Blickwinkel.«
    »Na dann, gut.« Er verschränkte die Hände vor sich auf dem Schreibtisch. »Tee, Kaffee?«
    »Nein, danke, Sir. Das ist übrigens DC Harris.«
    Draper hatte schon eine ganze Weile Bel angestarrt. »Wir spielen mit dem Gedanken, eine Polizei-Doku-Serie zu starten«, teilte er ihr mit. »Haben Sie niemals Lust gehabt, ins Fernsehen zu kommen?«
    Sie lächelte professionell. »Ich glaube nicht, Sir. Grelles Licht macht mich nervös.«
    Draper lachte. »Erinnert zu sehr an den Verhörraum, was?« Jetzt wandte er sich mir zu. »Schießen Sie los.«
    Er meinte vermutlich, ich könne anfangen, meine Fragen zu stellen.
    »Wir würden gern ein wenig mehr über Ms. Ricks erfahren - ihre Angehörigen, Kollegen, Feinde, die sie gehabt haben könnte.«
    »Also, unter ihren Kollegen hatte sie keine Feinde. Lainie verfügte über einen hervorragenden Ruf. Alle ihre Journalistenkollegen bewunderten sie. Ich könnte mir zwar durchaus vorstellen, dass beim Fernsehen ein paar Leute schon anfingen, die Messer zu wetzen, aber nur im metaphorischen Sinn.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Er breitete die Hände aus. »Sie wäre ein Star geworden. Sie war fürs Fernsehen wie geboren, ein Naturtalent.« Er sah wieder Bel an. »Und wissen Sie, warum? Weil sie dem Medium misstraute. Und das kam rüber, diese Aufrichtigkeit, diese Gewissheit, dass sie sich mit nichts, was irgendwie nicht sauber war, arrangieren würde.«
    »Aber sie hatte bislang noch gar keine Sendungen gemacht, oder?«
    »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher