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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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bisschen mit Dope«, sagte Capaldi. »Sie mögen keine Fremden.«
    »O Scheiße.« Hoffer versuchte, Capaldi hochzuzerren. »Du kommst mit.«
    Aber Capaldi sträubte sich. Vor allem war er noch immer so verängstigt, dass ihm seine Beine nicht gehorchten, und Hoffer konnte ihn nicht tragen - nicht mit einer Bande von Dealern auf den Fersen.
    »Wir unterhalten uns später weiter«, versprach er und hastete dann zur Tür. Von oben waren laute Stimmen zu hören, und nicht bloß zwei, sondern drei, vier oder fünf. Er keuchte die Treppe hinunter in Richtung Haustür, hörte Schritte hinter sich herpoltern. Es jetzt hinter sich bringen oder weiterlaufen? Er fragte sich, ob sie draußen auf der Straße auf ihn feuern würden. Falls ja, wäre es wohl besser gewesen, sie schon hier zu stellen. Aber irgendein Instinkt riet ihm dringend, sich und seine sämtlichen Zentner schleunigst ins Freie zu schaffen. Die Straße war nur auf einer Seite von Häusern gesäumt, auf der anderen verlief die teilweise gemauerte Böschung eines Bahndamms. Er wusste nicht, wohin er sich wenden sollte. Keine der beiden Richtungen versprach, eher zu einer belebteren Straße zu führen. Also wandte er sich nach links und rannte los.
    Es kamen weitere Häuser, dann ein paar Garagen und ein kleiner Eckladen. Die Straße mündete dort in eine andere, und er erreichte die Ecke gerade, als vier Gestalten vorsichtig aus Capaldis Haus heraustraten. Einer der Männer zeigte auf ihn, und ein anderer hob eine Pistole. Es hätte sonst was sein können: eine Luftpistole, eine Start-, ja sogar eine Wasserpistole. Aber Hoffer wollte keine Risiken eingehen.
    Er zielte, soweit von Zielen die Rede sein konnte, über ihre Köpfe hinweg, aber nicht so weit darüber, dass sie hätten glauben können, er meinte es nicht ernst. Ein paar von ihnen spritzten wieder ins Haus, aber der mit der Pistole bewahrte die Ruhe und gab zwei Schüsse ab. Der erste ließ etwas Putz von der Wand des Eckladens abplatzen, während der zweite ein Loch in die Schaufensterscheibe stanzte, um das sich sofort ein sternförmiger Kranz langer Sprünge bildete.
    »Scheiße«, sagte Hoffer und feuerte noch ein paar Schüsse ab, diesmal ohne sich darum zu kümmern, wohin sie gingen. Er bog um die Ecke, ohne die Leute zu beachten, die an ihre Fenster und Türen kamen. Sie schienen es zwar verdammt eilig zu haben, die Köpfe wieder einzuziehen, aber zumindest hatten sie nachgesehen, was da draußen vor sich ging, und das war mehr, als in New York passiert wäre. Am Ende der Straße sah er eine weitere, große, belebte und gut beleuchtete Straße, auf der Busse fuhren. Er meinte, sie von der Taxifahrt her wiederzuerkennen. Er sah ständig über die Schulter, aber niemand schien ihm zu folgen. Wahrscheinlich würden sie sich erst ein Auto besorgen. Knarrenschwingende Dealer waren heutzutage ziemlich bequem.
    »Verdammt«, sagte er, »ich könnte jetzt selbst etwas Dope gebrauchen.« Vielleicht würden sie ihm etwas verkaufen, bevor sie ihm den Kopf wegpusteten. Er hatte von Dealern gehört, die ihre Opfer mit einer Überdosis aus dem Verkehr zogen. Na, sollten sie das bei ihm ruhig versuchen - eher würden sie pleitegehen, als dass er davon abkratzte.
    Er hatte sich die Pistole in den Hosenbund gesteckt und sein Jackett zugeknöpft. Jetzt rannte er nicht mehr, ging lediglich mit sehr raschem Schritt. Weiter vorn waren Sirenen zu hören. Richtig, er hatte auf dem Weg hierher eine Polizeiwache passiert. Als die Sirenen näher kamen, betrat er ein Pub und sah sich im Schankraum um, als suchte er nach jemandem; als die Sirenen vorbeigeheult waren, ging er wieder nach draußen. Ein Stück weiter entdeckte er ein indisches Restaurant. Die Fenster zur Straße waren verhängt, niemand konnte hinaus- oder hereinschauen.
    Wenn er weiterlief, würde ihn früher oder später jemand anhalten, sei es die Polizei oder die wütenden Dealer. Taxis waren weit und breit keine zu sehen, und die Busse fuhren nicht schnell genug, um ein sicherer Zufluchtsort zu sein. Er konnte weitergehen oder sich verstecken. Und wenn er sich schon versteckte, warum dann nicht gleich an einem Ort, an dem es etwas zu essen und zu trinken gab? Er drückte die Tür des Inders auf und sah sich einer weiteren Tür gegenüber, die er aufziehen musste. Im Restaurant war wenig los, und er bekam den gewünschten Tisch: hinten in einer Ecke, mit Blick auf die Tür. Wer immer ins Restaurant trat, musste die erste Tür schließen, bevor er die zweite

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