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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Nebenanschlusses über der Badewanne ab. Damals war es allen vollkommen absurd erschienen - ein Telefon im Bad! -, aber dann hatte es sich öfter als erwartet als sehr praktisch erwiesen.
    »Hallo?«
    »Eleanor?«
    »Geoffrey, sind Sie das?«
    »Wer sonst?«
    »Irgendwie erwischen Sie mich immer in der Badewanne.«
    »Ich Glücklicher. Können wir reden?«
    »Worüber?«
    »Ich glaube, Sie wissen es.«
    Geoffrey Johns war Eleanors Anwalt, und das schon seit fünfzehn Jahren. Ihre journalistische Tätigkeit hatte ihr die eine oder andere einstweilige Verfügung, Verleumdungsklage oder gerichtliche Vorladung beschert. Sie kannte Geoffrey sehr gut und konnte ihn sich bildlich vorstellen, wie er jetzt im Sessel seines Großvaters im Büro seines Großvaters (das später auch das Büro seines Vaters gewesen war) saß. Das Büro war stickig und düster, der Sessel unbequem, aber Geoffrey weigerte sich, irgendwelche Veränderungen vorzunehmen. Er benutzte sogar ein Bakelittelefon mit einer kleinen Schublade für einen Notizblock. Das Telefon war ein Replikat und hatte ihn ein kleines Vermögen gekostet.
    »Sagen Sie’s mir trotzdem«, meinte sie und ließ sich noch tiefer ins Wasser sinken. Ein Telefontechniker hatte ihr versichert, dass ihr nichts passieren konnte, selbst wenn der Hörer ins Wasser fiel. Nicht genügend Volt oder weiß der Himmel was. Sie würde lediglich ein Kribbeln verspüren. Er hatte anzüglich gegrinst, als er das gesagt hatte. Bloß ein Kribbeln.
    »Ich glaube, Sie wissen es«, wiederholte Geoffrey Johns und dehnte die Worte dabei weit über ihre naturgegebene Länge hinaus. Eleanor hatte den Verdacht, dass er nur deswegen so langsam redete, weil er seine Dienste nach Stunden abrechnete. Als sie nichts sagte, stieß er einen lauten Seufzer aus. »Haben Sie heute was vor?«
    »Nichts Besonderes. Am Nachmittag muss ich zu einem Interview.«
    »Ich dachte, wir könnten uns vielleicht treffen.«
    »Das halte ich nicht für notwendig.«
    »Nicht?« Wieder Schweigen, eine weitere Pause. »Schauen Sie, Eleanor -«
    »Geoffrey, haben Sie mir etwas zu sagen?«
    »Ich...nein, nein, nichts von Belang.«
    »Schauen Sie, Geoffrey, Sie sind mir lieb und teuer wie kaum ein anderer Mensch.« Sie verstummte. Das war seit langem ihr privater Running Gag.
    »Tatsächlich halten sich meine Gebühren sehr in Grenzen«, sagte er dann auch wie aufs Stichwort und klang besänftigt. »Wie wär’s mit nächste Woche? Ich lad Sie zum Lunch ein.«
    Sie fuhr sich mit dem Schwamm erst zwischen und dann über die Brüste. »Das klingt verführerisch.«
    »Sollen wir gleich einen Termin vereinbaren?«
    »Sie wissen, wie ich bin, Geoffrey. Das würde ja doch nur darauf rauslaufen, dass ich ihn wieder ändere. Warten wir lieber damit.«
    »Gut. Nun, wie die Amerikaner sagen, ›haben Sie einen schönen Tag‹.«
    »Es ist zwei durch, Geoffrey, das Beste des Tages ist schon vorbei.«
    »Erinnern Sie mich nicht daran«, entgegnete Geoffrey Johns.
    Sie reckte sich, um den Hörer wieder auf die Gabel zu legen, und fragte sich, ob Geoffrey versuchen würde, ihr den Anruf in Rechnung zu stellen. Zugetraut hätte sie es ihm durchaus. Sie blieb noch eine Weile in der Wanne, bis nur noch so viel warmes Wasser aus dem Hahn kam, um sich den Schaum abzuduschen. Sie fuhr sich mit den Fingern durch das Haar und kostete das Gefühl aus, trocknete sich dann rasch ab und ging nackt ins Wohnzimmer, um sich anzuziehen.
    Sie hatte ihr gelb-blaues Kleid eigens für heute in die Reinigung gegeben und war froh, dass es ein sonniger Tag war. Das Kleid wirkte am besten bei Sonnenlicht.

3
    Vom Hotel aus nahm ich ein Taxi.
    Mein Ziel war in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen, aber ich wusste, dass ich in einem Taxi weniger auffallen würde. Londoner Taxifahrer sind nach meiner Erfahrung keineswegs so allwissend und neugierig, wie sie oft dargestellt werden. Wenn man ihnen das Fahrtziel nennt, nicken sie einem zu, und das ist’s auch so ziemlich. Natürlich hatte meiner einen Kommentar parat, als ich in sein Taxi stieg.
    »Na, was haben wir denn da, eine Panzerfaust?«
    »Foto-Equipment«, antwortete ich, was ihn aber überhaupt nicht zu interessieren schien. Ich hatte den langen Metallkoffer in den Fond des Taxis manövriert, wo er, zwischen die obere Ecke des Heckfensters und die vordere untere Ecke der entgegengesetzten Tür geklemmt, nur noch wenig Platz für mich ließ. Er war länger, als für meine Zwecke erforderlich, andererseits aber der kürzeste

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