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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Mandanten für Sie oberste Priorität besitzen. Würden Sie mir darin recht geben, Mr. Johns?«
    »Natürlich.«
    »Nun, eine von ihnen ist ermordet worden. Und deren Angehörige haben Sie um Hilfe gebeten. Also ich sehe die Sache so: Die wollen, dass ihr Mörder gefasst wird, sie selbst würde wollen, dass ihr Mörder gefasst wird, und Sie wollen das wahrscheinlich auch.«
    »Natürlich will ich es«, ereiferte sich der Anwalt. »Da kann von ›wahrscheinlich‹ gar keine Rede sein. Ich bin der Meinung, dass man für Terroristen die Todesstrafe wieder einführen sollte.«
    »Terroristen? Wie kommen Sie denn darauf? «
    »Worauf?«
    »Dass der Mörder ein Terrorist war?«
    »Nun, wer war sein eigentlich beabsichtigtes Opfer?«
    »Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass es nicht Mrs. Ricks war.«
    »Wirklich? Aber die Ministerin und der Diplomat...?«
    Hoffer schüttelte den Kopf. »Der Demolition Man trifft in der Regel sein Ziel.«
    »Ja, aber in den Zeitungen steht, dass er einmal in New York die falsche Person erschoss. Und dass damit Ihre Geschichte angefangen hätte.«
    Hoffer nahm das huldvoll hin. Er war am Tag zuvor und am Vormittag von ein paar Zeitungsfritzen und einem Radiomenschen interviewt worden. Vom Fernsehen bislang noch nicht, was erstaunlich war. Die Story gewann durch die zwei osteuropäischen Länder, die ihre gemeinsame Grenze dichtmachten, eine neue Dimension. Der Demolition Man war noch immer eine Meldung wert, und Hoffer lieferte guten O-Ton.
    »Wie ich die Sache sehe, Mr. Hoffer«, fuhr Johns fort, »ist es meine Pflicht, die offiziellen polizeilichen Ermittlungen in jeder mir möglichen Weise zu unterstützen. Ich glaube nicht, dass Sie zum Ermittlungsteam gehören, deswegen bin ich nicht verpflichtet , mit Ihnen auch nur zu sprechen.«
    »Wenn Sie auch nur ein bisschen Grips im Kopf haben«, sagte Hoffer, »dann wissen Sie auch, dass wenn überhaupt, nur einer diesen Mann fassen wird, und der bin ich.«
    »Wirklich? Und wie lang sind Sie ihm schon auf der Spur? Seit einer ganzen Weile, wenn ich mich nicht irre.«
    Hoffer fand den Mann irgendwie immer sympathischer.
    »Haben Sie sich mit der Polizei unterhalten?«, fragte er.
    »Praktisch täglich, gestern sogar zweimal .« Johns schüttelte den Kopf. »Ich versuche zu helfen, wo immer ich kann, aber manche Fragen...«
    Ein Teetablett erschien. Hoffer sah sich die Sekretärin, während sie neben ihm stand und sich vorbeugte, um das Tablett auf den Schreibtisch zu stellen, gründlich an. Tolle Beine, hübscher Arsch, aber ein so scharfes und spitzes Gesicht, dass man damit hätte nähen können.
    »Danke, Monica«, sagte Johns. Sobald die Sekretärin den Raum verlassen hatte, schenkte er mit der Anmut einer Herzogin Milch und Tee ein.
    »Mit Zucker bedienen Sie sich bitte selbst.«
    Hoffer bediente sich. »Was für Fragen?«, erkundigte er sich beiläufig.
    »Nun, eine, die mich wirklich irritierte, lautete: Welche Farben trug sie gern? Inwiefern das von Bedeutung sein sollte, ging über mein Fassungsvermögen, aber der Officer sagte, er hätte seine Gründe, diese Frage zu stellen.«
    »Ohne aber zu verraten, was diese Gründe waren?«
    »Mit keinem Wort. Ein typischer Polizeibeamter, wie ich leider sagen muss.«
    »Ihre Lieblingsfarben, hm?« Hoffer dachte jetzt selbst über die Frage nach, suchte nach ihrem tieferen Sinn, während er in seiner Teetasse rührte. Es war eine dieser eleganten kleinen Porzellantassen mit einem so verschnörkelten und winzigen Henkel, dass Hoffer am Ende das ganze Ding mit der Hand umfasste und den Henkel Henkel sein ließ.
    Johns schien mit seinem eigenen Henkel keinerlei Schwierigkeiten zu haben. Wahrscheinlich lernten sie solche Kunststücke während des Jurastudiums.
    »Sie sollten wissen, Mr. Johns, dass ich ziemlich eng mit der Londoner Polizei zusammenarbeite. Sie weiß, dass ich auf der richtigen Seite stehe. Ich meine, wir haben doch alle dasselbe Ziel, richtig?«
    »Ja, ich verstehe.«
    »Missverstehen Sie mich also bitte nicht.« Hoffer lächelte bescheiden. »Die Medien stellen mich nicht immer richtig dar. Ich bin nicht auf Ruhm oder sonst was aus, ich bin kein besessener Irrer mit einem göttlichen Auftrag. Ich bin bloß ein Bulle, der seinen Job macht.« Aufrichtigkeit war ein Kinderspiel. »Und ich wäre Ihnen für Ihre Hilfe dankbar.«
    Johns stellte seine Tasse ab. »Und die sollen Sie auch haben, soweit dies in meiner Macht steht.«
    Das Telefon unterbrach ihn. Es mochte ein Replikat

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