Bis bald, Sharma!
lächelte. Mein Traumprinz umarmte mich und küsste mich innigli ch. Wie immer wurde mir schwindlig, wie wenn ich Karussell gefahren wäre. Er nahm mir meine große Reisetasche aus der Hand, schwang sie sich über die Schulter und mit seiner anderen Hand hielt er meine. Endlich hatten wir uns wieder.
Dieses Mal hatte ich mir etwas gang besonders Schönes für ihn ausgedacht, das er bestimmt noch nie in seinem Leben von einer Frau bekommen hatte. Ich wollte drei sei ner fünf Sinne betören. Hören, Riechen und Fühlen. Dazu hatte ich zuhause zwei Kassetten vorbereitet, die ich mit romantischer Musik, den schönsten Stücken, die ich kannte, bespielte. Dann ließ ich mir in der Apotheke ein herrlich duftendes Ayurveda-Öl zusammenmixen.
Es bestand aus Johanniskraut, Wacholder, Arnika und Laven delöl. Ich ordnete Sharma an, sich nur mit Unterhose aufs Bett zu legen und die Augen zu schließen. Dann setzte ich ihm die Kopfhörer auf, stellte die Musik an, die ich auf einem Walkman abspielte und fing an, ihn am ganzen Körper zart zu massieren, zu streicheln, vom Kopf angefangen bis zu den Zehenspitzen. Der Duft des herrlichen Öls breitete sich im ganzen Zimmer aus und ich sah, wie er sich entspannte, tief durchatmete und wie seiner Seele langsam Flügel wuchsen. Ich hielt meine ölgetränkten Hände über seinem Gesicht geschlossen und er konnte den Duft tief in seine Nase einziehen. Dabei stöhnte er tief und ich bemerkte, wie er langsam wegdriftete. Ich massierte ihn eineinhalb Stunden lang. Er schlug seine Augen auf und lächelte mich an, wie ein Neugeborenes.
„Oh , danke dir, Jasmin, unglaublich, was du mit mir machst. Bitte ziehe deine Bluse aus, dass auch meine Augen einen Genuss haben. Ich möchte deinen schönen Busen sehen.“
Aha, nun hatte ich auch seinen Gesichtssinn stimuliert. Fehlte nur noch der Geschmackssinn. Ich holte eine Schale mit kernlosen Weintrauben und fütterte ihn damit. Ich habe nie in meinem Leben je einen Menschen so glücklich gese hen wie ihn.
Wir kuschelten uns aneinander, umarmten und küssten uns und sogar im Bett wurde mir schwindelig von seinen Küssen. Er wollte mir eine Liebeserklärung machen, aber ihm fehlten die Worte und ich sah nur im entrückten Schim mer seiner Augen, wie sehr er mich liebte. Diesen unglaublichen Mann würde ich niemals in meinem Leben verlassen.
Hier in Salzburg war es heftig kalt geworden. Die bunten Blätter der Bäume wirbelten uns um die Köpfe und die Erde roch nach Pilzen und faulem Holz. Wir stapften in Winterschuhen den Kapuzinerberg hoch bis zur Spitze. Von oben hatten wir einen herrlichen Ausblick über die ganze Stadt. Er zeigte in eine Richtung und sagte „Schau, Jasmin, da ist Indien. Da sitzt jetzt meine Mutter unter einem schattigen Baum und kocht ihr Essen. Ich möchte auch eines Tages mit dir unter diesem Baum sitzen und dich mit gutem Essen verwöhnen. Hier bin ich dein Prinz, aber dort bist du meine Prinzessin, der ich die Füße küssen werde.“
Wir lachten und scherzten wie Kinder, steckten uns gegen seitig Weintrauben und Mandeln in den Mund und küssten uns immer wieder. Er erzählte mir eine Geschichte, über die ich wirklich lachen musste.
„Als ich nach Deutschland kam, wollte mir mein Bruder ein Geschenk zum Empfang machen. Er zeigte mir mehrere Dinge, die ich mir aussuchen konnte. Darunter gab es einen goldenen Armreif, ein paar schöne Schuhe, ein Hemd und... ein Kilo Mandeln, die mein Bruder von einem Bauern er worben hatte“. Er hatte sich die Mandeln ausgesucht und sein Bruder schüttelte nur mit dem Kopf. Die Mandeln steckte er sich immer in seine Hosentasche und knabberte ab und zu eine. Bis heute hatte er diese Angewohnheit beibehalten. Oh, mein süßer mandelknabbernder Traumprinz!
Als wir am Esstisch saßen, erzählte er mir, dass er viel leicht eines Tages Sikh werden würde. Das sei im Punjab eine Religion, der sein Vater und auch sein Großvater angehörten. Die Sikhs leben nach strengen Regeln. Sie lassen sich keine Haare am Körper schneiden, essen weder Fleisch noch Fisch noch Eier und sagen immer die Wahrheit. Sie essen nur reine Nahrung, wie Obst, Gemüse und Getreide und sie sind ihrer angetrauten Frau ein Leben lang treu. Ich machte große Augen, als ich das hörte. Der perfekte Mann für mich.
„Darf ich mit dir dann auch so viel Sex machen, wie ich will? Und wie ist es mit unseren Küssen? Sind die verbo ten?“ fragte ich in schüchtern.
„Nein, nein, mein Liebling“ , entrüstete
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