Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis das Blut gefriert

Bis das Blut gefriert

Titel: Bis das Blut gefriert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zu rechnen ist schon. Ich glaube auch, dass die nächste Nacht entscheidend sein wird.«
    »Wieso das?«
    »In der vergangenen hast du mit deinem Freund die Kultstätte besucht, Rosanna. Du hast dort zum erstenmal die Geister der Toten gesehen. Die Blutgeister. Sie sind dort am Brunnen geblieben, aber das muss nicht so bleiben.«
    »Nein? Sie meinen, dass sie hierher kommen werden?«
    Das wollte Bill nicht bestätigen und ließ das lieber einen anderen machen. Er schaute mich an. Ich drückte mich nicht vor einer Antwort. »Möglich ist alles, aber nicht sicher. Wir haben noch Zeit, bis die Nacht hereinbricht. Ich möchte die Stunden gern nutzen.«
    »Was wollen Sie denn tun?«
    »Zu dieser alten Ausgrabungsstätte fahren.«
    »Und... und... dann? Glauben Sie mir nicht?«
    »Das hat niemand gesagt. Es ist möglich, dass wir dort etwas finden. Du hast uns von dem Blutbrunnen erzählt. Ich denke, dass wir ihn uns näher anschauen sollten.«
    Rosanna schauderte es. »Das ist... gefährlich.«
    »Wir wissen uns schon zu wehren. Der Ort ist ja leicht zu finden.«
    »Heißt das, dass ich hier bleiben kann?«
    »Klar.«
    Sie war erleichtert und warf Ignatius einen fragenden und auch leicht ängstlichen Blick zu.
    Er verstand die Besorgnis darin und lächelte leicht. »Keine Sorge, ich werde hier im Ort bleiben und so etwas wie Stallwache halten. Einer muss ja hier die Augen offen halten.«
    »Dann kann ich in Ihrer Nähe bleiben?«
    »Ich denke schon.«
    Rosanna war erleichtert und bedankte sich. Zum ersten Mal sahen wir bei ihr wieder so etwas wie Lebensfreude.
    »Wann wollt ihr los?«, fragte Ignatius.
    »Sofort!«
    »Gut.« Er griff in die Tasche, holte den Zündschlüssel hervor und warf ihn mir zu.
    »Danke.«
    »Er brachte uns noch bis vor das Haus. Sein Gesicht zeigte große Sorge. »Das Unheil, John, bahnt sich nicht nur an, es ist schon da. Gebt Acht, passt um Himmels willen auf. Ich flehe euch an.«
    »Keine Sorge, wir kehren zurück.«
    »Das will ich auch hoffen...«
    ***
    Bill und ich waren sehr schweigsam, als wir mit dem Croma den Ort verlassen hatten. Wir fuhren nicht in Richtung der Ewigen Stadt, sondern entgegengesetzt.
    Wie ein Feuerball stand die Sonne am Himmel und brannte auf das Land nieder. Die Klimaanlage musste gegen die Hitze ankämpfen. Zudem schleuderte der vor uns fahrende Bus noch dicke Staubwolken in die Luft, die uns die Sicht nahmen.
    Ich schaffte es schließlich, den Bus mit einem schnellen Manöver zu überholen. So lag der normale Landstrich vor uns wie eine Kulisse, die in einen Western gepasst hätte.
    Viel Steine, viel Staub, wenig Grün. Die wenigen Sträucher, die ihre Wurzeln in den Boden gedrückt hatten, waren schon jetzt im Juni staubbedeckt und zeigten ein schmutziges Grün. Dafür gab es keine Wolken am Himmel.
    Das herrliche Blau, noch blass, gemacht durch die Strahlen der Sonne, schien aus der Unendlichkeit zu stammen.
    Wir hatten beide die Sonnenbrillen aufgesetzt, um uns etwas zu schützen. Zwei, drei Kilometer ungefähr mussten wir fahren, dann sollte an der linken Straßenseite die alte Ausgrabungsstätte liegen. So war es uns von Rosanna erzählt worden.
    »Glaubst du denn, dass sich das Blut auch am Tag zeigt?.«, fragte Bill.
    »Keine Ahnung. Es muss ja nicht so sein. Für mich ist auch der verdammte Brunnen wichtig. Ich gehe davon aus, dass er in der Zeit der Etrusker als Opferbrunnen gedient hat.«
    »Oder als Aufnahmegefäß für das Blut.«
    »Auch das ist möglich.«
    »Ich kann mir nicht helfen, John«, sagte der Reporter nicht eben mit fröhlicher Stimme. »Aber ich habe hin und wieder das Gefühl, zu spät zu kommen. Das ist so, daran kannst auch du nichts ändern. Wenn der Brunnen tatsächlich so etwas wie eine Blut-Zentrale ist, dann hat sich das Zeug verdammt weit ausgebreitet, denn es ist bis in die Stadt und in die Kirche gelangt. Deshalb könnte er leer sein.«
    »Werden wir alles in Erfahrung bringen.«
    »Mal schauen.« Er schlug sich kurz gegen die Stirn. »Wenn Sheila wüsste, was wir hier erleben, wäre sie völlig von der Rolle und hätte mit ihren Warnungen wieder einmal Recht behalten.«
    »Willst du ihr nicht Bescheid geben?«
    »Gott bewahre. Es ist früh genug, es ihr zu erzählen, wenn wir die Dinge überstanden haben.«
    Wir hörten ein lautes Geräusch hinter uns. Dann rasten zwei Motorräder vorbei. Die Fahrer saßen tiefgeduckt auf ihren Maschinen und wurden von wirbelnden Staubwolken begleitet.
    Als diese sich gesenkt hatten und wir

Weitere Kostenlose Bücher