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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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sich zu.
    Mrs. Parnell wischte sich den Mund ab, rote Lippenstiftflecken auf der Serviette. »Das ist die unangenehme Seite einer Scheidung.« Sie stieß einen langgezogenen, besorgten Seufzer aus. »Scott hatte früher nie solche Wutanfälle. Es könnte natürlich sein, dass er nach seinem Vater gerät. Nun ja. Das ist ein unangenehmes Thema und passt nicht zum Abendessen. Ringt Patch, Nora? Ich wette, Scott könnte ihm ein paar Sachen beibringen.«
    »Er spielt Pool«, sagte ich lahm; ich hatte nicht die geringste Lust, über Patch zu sprechen. Nicht hier, nicht jetzt. Nicht wenn das Nennen seines Namens einen Knoten in meiner Kehle hatte anschwellen lassen. Mehr denn je wünschte ich, mein Handy mit an den Tisch gebracht zu haben. Ich war nicht mehr halb so wütend, was bedeutete, dass Patch inzwischen wahrscheinlich auch abgekühlt war. Hatte er mir genug verziehen, um mir eine SMS zu schicken oder anzurufen? Das war alles ein wirres Durcheinander, aber es musste einen Ausweg geben. Wir würden eine Möglichkeit finden, unsere Probleme zu lösen.
    Mrs. Parnell nickte. »Polo. Das ist mal ein Sport, der zu Maine passt.«
    »Pool-Billard, in Billardhallen«, korrigierte Mom, wobei sie sich ein bisschen fahl anhörte.
    Mrs. Parnell legte den Kopf schief, als sei sie sich nicht sicher, ob sie sich nicht verhört hatte. »Brutstätten für Gangs«, sagte sie schließlich. »Wie war das noch in der Folge von Law & Order, die ich gesehen habe? Wohlhabende junge Männer aus der Oberschicht, die die Billardhallen in ihrer
Gegend wie Casinos in Las Vegas gemanagt haben. Du solltest deinen Patch genau im Auge behalten, Nora. Er könnte eine Seite haben, die er vor dir verheimlicht. Eine Seite, die er im Dunklen lässt.«
    »Er ist in keiner Gang«, wiederholte ich zum, wie es mir schien, millionsten Mal, und gab mir Mühe, meinen höflichen Ton beizubehalten.
    Aber sobald ich es ausgesprochen hatte, wurde mir klar, dass ich mir nicht sicher sein konnte, dass Patch nie in einer Gang gewesen war. Galt eine Gruppe von gefallenen Engeln schon als Gang? Ich wusste nicht viel über seine Vergangenheit, besonders nicht über den Teil, bevor er mich getroffen hatte …
    »Wir werden ja sehen«, sagte Mrs. Parnell zweifelnd. »Wir werden ja sehen.«
     
    Eine Stunde später war alles aufgegessen, der Abwasch erledigt, und Mrs. Parnell war endlich gegangen, um Scott zu suchen, und ich zog mich in mein Zimmer zurück. Mein Handy lag mit dem Display nach oben auf dem Boden und zeigte, dass ich keine neue SMS erhalten hatte, keine Nachrichten und keine Anrufe.
    Meine Lippen zitterten, und ich drückte die Handballen auf meine Augen, um die Tränen aufzuhalten, die anfingen, meinen Blick zu trüben. Um nicht über die schrecklichen Dinge nachzudenken, die ich zu Patch gesagt hatte, versuchte ich, in Gedanken einen Weg zu finden, alles wieder einzurenken. Die Erzengel konnten uns nicht verbieten, miteinander zu sprechen oder uns zu sehen – nicht, wenn Patch mein Schutzengel war. Er musste weiter ein Teil meines Lebens sein. Wir würden einfach weiterhin machen, was wir immer machten. In ein paar Tagen, wenn wir uns von unserem ersten richtigen Streit erholt hatten, würde alles wieder
sein wie sonst auch. Und meine Zukunft? Darüber konnte ich immer noch nachdenken. Es war ja schließlich nicht so, dass ich in diesem Augenblick mein ganzes Leben vorausplanen musste.
    Aber es gab da etwas, das einfach nicht passte. Patch und ich hatten in den letzten zwei Monaten einander unsere Zuneigung offen gezeigt. Warum also machte er sich erst jetzt wegen der Erzengel Sorgen?
    Meine Mom steckte den Kopf zur Tür herein. »Ich gehe noch ein paar Sachen aus der Drogerie für meine Reise morgen einkaufen. Bin bald zurück. Brauchst du irgendetwas?«
    Ich bemerkte, dass sie Scott nicht als möglichen Freund zur Sprache brachte. Es schien, als hätte seine zweifelhafte Vergangenheit ihren Drang abgeschwächt, mich zu verkuppeln. »Ich brauche nichts, aber trotzdem danke!«
    Sie fing an, die Türe zuzuziehen, hielt dann aber inne. »Wir haben da ein kleines Problem. Es ist mir Lynn gegenüber herausgerutscht, dass du kein Auto hast. Sie hat angeboten, dass Scott dich zum Ferienkurs fahren würde. Ich habe ihr gesagt, dass das nicht nötig sei, aber ich glaube, sie dachte, ich würde nur ablehnen, weil wir Scott nicht ausnutzen wollten. Sie sagte, du könntest ihm ja seine Zeit bezahlen, indem du mit ihm morgen eine Tour durch Coldwater machst.«
    »Vee

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