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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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wiederzufinden. Personen auch.«
    Wie Dominique wusste, gehörte der heilige Antonius zu den Lieblingsheiligen ihrer Mutter. Immer wenn Evelyn etwas verloren hatte, betete sie zu ihm. Ehrlich gesagt, machte Dominique das häufig auch. Sie glaubte nicht wirklich daran, und dennoch tauchte das Verlorene, was immer es war, nach einiger Zeit wieder auf, sobald sie ein kleines Bittgebet zu ihm in den Himmel schickte. Aber Dominique wandte sich an den heiligen Antonius, wenn sie Gegenstände verlegt hatte, einen Schlüssel oder dergleichen. Nicht wegen eines Menschen.
    »Glaube mir«, sagte Evelyn, »der heilige Antonius ist in so einem Fall der Richtige. Ich werde eine Novene beten.«
    »Ja.« Dominique hatte nicht die Kraft, mit ihr zu diskutieren. »Tu das.«
    »Kann ich sonst irgendetwas für dich tun?«, fragte Evelyn.
    Dominique schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Vielen Dank.«
    »Ruf mich an, wenn du was Neues hörst.«
    »Ja.«
    »Dominique?«
    »Ja?« Dieses Wort ging ihr noch am leichtesten über die Lippen.
    »Brendan ist ein guter Mann. Ich glaube kein Wort von all diesen Gerüchten.«
    »Ja«, flüsterte sie.
    Dann legte sie auf. Sie brachte kein Wort mehr heraus.
    Das Telefon klingelte den ganzen Tag über. Greg war es, der die Anrufe an ihrer Stelle entgegennahm. Manchmal waren es Journalisten, manchmal war es Barry oder Lily oder eine von Dominiques Freundinnen aus dem Charity-Zirkel. Stephanie Clooney, die Vorsitzende einer der Wohltätigkeitsorganisationen, teilte Greg mit, sie habe sich mit der Bank in Verbindung gesetzt und sie angewiesen, keine Schecks mehr zu Lasten des Vereinskontos auszuzahlen, die Dominiques Unterschrift trugen.
    Dominique war wie vom Donner gerührt. »Warum tut sie so etwas? Ja glaubt die denn, ich verwende das Geld für mich?« Dominique war außer sich und wollte Stephanie umgehend zurückrufen, aber Greg beschwichtigte sie, die Frau sei doch völlig unwichtig und sie solle sich wegen so einem dummen Weib nicht dermaßen aus der Fassung bringen lassen.
    »Sie ist kein dummes Weib!«, rief Domino. »Sie ist meine Freundin, dachte ich zumindest.« Sie drückte die Fingerspitzen auf die Augenlider. »Wie kommt sie auf die Idee, ich könnte …« Tränen quollen zwischen ihren Fingern hervor.
    »Nun komm schon, Domino.« Greg legte den Arm um ihre Schultern. »Weine doch nicht.«
    Sie ließ sich einen Moment lang von ihm halten. Es tat gut, seine starken Arme zu spüren, zu wissen, dass er – wie immer – für sie da war.
    Nach dem ungefähr hundertsten Anruf legte Greg den Hörer auf und schaute Dominique besorgt an.
    »Sie schicken Beamte vom Betrugsdezernat, um Brendans Finanzen zu überprüfen«, sagte er.
    Dominique, die sich müde geweint hatte, schaute ihn mit leerem Blick an.
    »Die finanzielle Situation ist äußerst kompliziert«, erklärte Greg. »Die Tatsache, dass Brendan nicht auffindbar ist, macht die Beamten natürlich unruhig.«
    »Daddy hat doch seine eigene Firma nicht bestohlen«, meinte Kelly trotzig. »Die Leute versuchen jetzt, ihn als eine Art Schwerverbrecher hinzustellen. Das trifft einfach nicht zu.«
    »Mir brauchst du das nicht zu sagen«, erwiderte Greg. »Aber du kannst nichts gegen diese Gerüchte und Spekulationen machen.«
    »Ich habe ihn darauf angesprochen«, sagte June erregt. »Ich habe ihn vor ein paar Monaten gefragt, wie es denn mit der Firma bestellt sei, weil ich in der Zeitung über die Finanzprobleme anderer Unternehmen gelesen hatte. Und wisst ihr, was er mir geantwortet hat? Alles läuft bestens, und Delahaye Developments steht gut da.«
    »Vielleicht war ja vor ein paar Monaten noch alles in Ordnung«, wandte Greg ein.
    »Das glaubst du doch selbst nicht!« Junes Miene spiegelte ihre Verachtung wider. »So schnell ändern sich solche Dinge nicht. Wenn etwas nicht in Ordnung war, dann war es das damals auch schon nicht, und er hat genau Bescheid gewusst, aber …«
    »Verlass auf der Stelle mein Haus«, sagte Dominique lauter als beabsichtigt und war selbst erschrocken über sich. »Geh, June. Emma hat recht. Du bist mir jetzt wirklich keine Hilfe, im Gegenteil, du machst alles nur noch schlimmer. Du denkst nur an dich und Barry. Brendan ist dir vollkommen egal.«
    »Ich denke an mich und Barry und meine drei Kinder«, gab June heftig zurück. »Ich habe nämlich eine Familie, um die ich mir Sorgen machen muss.«
    »Und ich etwa nicht?«
    »Ach, komm schon!«, schnaubte June verächtlich. »Es gibt doch niemanden außer dir und

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