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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Durchsuchung fragte sich Dominique, wie sie reagieren würde, wenn die Polizei Hinweise auf eine andere Frau fände. Sie wünschte jetzt, ihre eigene Suche nicht auf Brendans fast leeres Nachtkästchen beschränkt zu haben.
    »Irgendeine Chance auf eine Tasse Tee, Mrs Delahaye?«, fragte Peter Murphy, der im Wohnzimmer Platz genommen hatte, während die übrigen Beamten die Zimmer durchsuchten.
    Dominique hob überrascht den Kopf. Er war ein großer, schlaksiger Mann mit zerzaustem blondem Haar und wasserblauen Augen.
    »Du brauchst ihnen keinen Tee anzubieten, Domino«, sagte Greg.
    »Ich will aber«, erwiderte sie. »Dann habe ich wenigstens etwas zu tun.«
    Sie ging in die Küche. Einer der Beamten inspizierte gerade die Küchenschränke. Sie ignorierte ihn, während sie Wasser in den elektrischen Wasserkocher füllte und ihn einschaltete. Dann nahm sie die Becher von dem Ständer und stellte sie auf ein Tablett. Als sie es nahm, um es ins Wohnzimmer zu tragen, musste sie plötzlich an den Abend denken, an dem Brendan sie zu Hause bei ihren Eltern abgeholt hatte und mit ihr zu der Geburtstagsparty seines Freundes gegangen war. An jenem Abend hatte alles begonnen. In jener Nacht hatte sie mit Brendan auf dem Feld Sex gehabt und war prompt schwanger geworden. Alles, was ihr in ihrem Leben widerfahren war, war eine Folge jener einen Nacht. Auch das hier.
    »Hatte ihr Mann die Absicht geäußert zu verreisen, Mrs Delahaye?«, fragte Peter Murphy jetzt, nachdem einer der Beamten ins Wohnzimmer getreten war und seinem Chef etwas ins Ohr geflüstert hatte.
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt«, erwiderte sie. »Er war in Dublin. Bei einer Besprechung.«
    »Er hatte also nicht vorgehabt, weiter wegzufahren. Für längere Zeit zu verreisen?«
    »Nein!«, rief sie. »Natürlich nicht.«
    »Hat er noch andere Freunde, bei denen er sich aufhalten könnte?«
    »Freunde? Welche Art von Freunden meinen Sie?« Dominique schaute ihn mit großen Augen an, und Peter Murphy zuckte mit den Schultern.
    Meint er vielleicht Freundinnen?, überlegte Dominique. Andere Frauen? Waren das die Gedankengänge in den Köpfen der Beamten? Dass Brendan ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte? Dass er sein eigenes Unternehmen bestohlen hatte, weil er Geld dafür brauchte?
    »Würden Sie bitte mal mit uns nach oben kommen?« Peter Murphy stellte seinen Becher auf den Couchtisch.
    Dominique stand vor Brendans begehbarem Kleiderschrank, die Augen weit aufgerissen vor Bestürzung. Sie hatte zwar das Nachtkästchen durchsucht nach irgendeinem Hinweis auf seinen Verbleib, war aber nicht auf die Idee gekommen, einen Blick in seinen Kleiderschrank zu werfen, weil er in seinem Haus in Dublin ebenfalls eine vollständige Garderobe besaß und sie davon ausgegangen war, dass er vor seiner Fahrt in die Hauptstadt keine Reisetasche gepackt hatte. Doch jetzt musste sie feststellen, dass der Schrank fast leer war. Seine Louis-Copeland-Anzüge, die Thomas-Pink-Hemden und die Ferragamo-Seidenkrawatten waren allesamt verschwunden. Die Holzkleiderbügel und Krawattenbügel hingen verloren an der Chromkleiderstange. Dominique stürzte zu der Wäschekommode neben dem Schrank und zog hastig die Schubladen auf. Nicht alles war herausgenommen – ein paar T-Shirts und Pullover, alle ordentlich gefaltet, lagen noch darin –, aber sie sah auf den ersten Blick, dass der Großteil der Wäschestücke fehlte.
    »Das ist verrückt«, sagte sie. »Ich kann nicht glauben, dass er …« Dann ließ sie sich auf die Bettkante sinken und schlug die Hände vors Gesicht, außerstande zu begreifen, was dies alles möglicherweise bedeutete.
    Sie saß immer noch auf dem Bett, als sie Gregs Schritte auf der Treppe hörte. Er kam zu ihr ins Zimmer und blickte sich forschend um.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Nichts ist in Ordnung«, erwiderte Dominique.
    »Was ist los?«
    »Brendans Kleidung ist weg.«
    Greg schaute zu Peter Murphy hinüber. Der Beamte beobachtete Dominique mit ausdrucksloser Miene.
    »Wann hat er das gemacht?«, fragte Greg.
    »Ich … ich weiß es nicht.« Dominique erinnerte sich wieder, dass sie in der vergangenen Nacht Geräusche gehört und angenommen hatte, Brendan sei nach Hause gekommen. Seine Schritte auf der Treppe, das Öffnen und Schließen der Tür zu seinem zweiten Schlafzimmer auf der anderen Seite des Ganges. Sie hatte diese Geräusche nur dumpf wahrgenommen. Doch sie wäre bestimmt sofort aufgewacht, wenn er in ihr gemeinsames

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