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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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oder Sie haben furchtbar Pech gehabt.«
    »Mein Mann hat immer behauptet, ich würde ihm Glück bringen. Aber anscheinend hat das doch nicht so gut funktioniert.«
    »Vermissen Sie ihn?«
    »Ich war über zwanzig Jahre lang mit ihm verheiratet«, sagte Dominique mit bebender Stimme. »Was glauben Sie denn?«
    Es erschien als Exklusivreportage in der Zeitung.
    »Der Domino-Effekt ist verebbt. Darling Domino Delahaye gesteht, ihrem vermissten Ehemann kein Glück gebracht zu haben.«
    Am nächsten Nachmittag lasen Dominique und Kelly gemeinsam den Artikel.
    »Hör mal, hast du dieses Zeug wirklich gesagt?«, fragte Kelly ungläubig.
    »Ja. Wenn auch nicht Wort für Wort.«
    »Oh, Mum. Du hättest dir doch denken können, was passiert, wenn man mit einem Reporter redet!«, entrüstete sich ihre Tochter. »Die drehen dir das Wort im Mund herum, und am Ende kommt ganz was anderes heraus, als du gemeint hast. Selbst ich bin bei meinem Radiointerview ins Schleudern gekommen, und ich habe Erfahrung mit so was.«
    »Es ist mir egal«, erwiderte Dominique, die zu ihrer Überraschung sogar ein wenig erheitert war, weil Kelly sich anscheinend bereits für eine erfahrene, ausgebuffte Reporterin hielt. »Am Anfang habe ich es nicht realisiert, und später, als ich darüber nachdachte, fand ich, dass es eigentlich keine Rolle spielt.«
    »Die elegante Mrs Delahaye wirkt um Jahre gealtert«, las Kelly laut vor. »Ihr Blick ist müde und ihr Gesicht gezeichnet von dem Schmerz dieser harten Prüfung, die sie derzeit durchmachen muss.«
    »Eigentlich besteht meine härteste Prüfung darin, dass ich jeden Tag an diesem Kerl vorbeifahren muss.«
    »Aber sie ist immer noch bildschön und sehr bemüht um das Wohl ihrer Mitmenschen, wie ihre Sorge um mein Wohlergehen beweist.«
    »Ich wollte nicht, dass er vor meiner Einfahrt verdurstet«, erklärte Dominique. »Das alles ist so schon schlimm genug für mich, ohne dass irgendwelche Zeitungsfritzen vor meinem Haus umkippen. Denn das würden sie mir garantiert auch noch in die Schuhe schieben.«
    Kelly musste grinsen.
    »Ach, Kelly.« Dominique brach unvermittelt in ein verzweifeltes Lachen aus. »Das Ganze ist so verrückt, nicht wahr? Als lebten wir plötzlich in einer seltsamen Parallelwelt. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was man von mir erwartet, was ich tun oder lassen soll.«
    »Du machst das alles ganz großartig.«
    »Wollen wir’s hoffen.« Dominique umarmte ihre Tochter.
    »Ich bin so froh, dass ich dich habe.«
    Es war früh am Abend, als Kelly die Treppe ins Erdgeschoss hinunterkam, in der Hand eine Grußkarte. Ihr Gesicht war leichenblass, und bei ihrem Anblick sprang Dominique besorgt auf.
    »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Die hier habe ich gefunden.« Kellys Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Sie hat in dem Buch gesteckt, das ich gerade lesen wollte. Ich hatte es in meine Stofftasche gelegt und nicht mehr in der Hand gehabt, seit … seit das Ganze angefangen hat.« Sie reichte die Karte ihrer Mutter. Es war eine Glückwunschkarte zum einundzwanzigsten Geburtstag, über und über mit rosa Blüten bedruckt und mit Glitter beklebt.
    Dominique klappte sie langsam auf.
    Hallo, Kelly ,hatte Brendan geschrieben. Ich hatte alles Mögliche geplant für Deinen einundzwanzigsten Geburtstag, aber es ist leider anders gekommen. Ich werde versuchen, das Ganze wieder in Ordnung zu bringen. Ich hoffe, Du wirst Deinen Geburtstag schön feiern, auch wenn ich an diesem Tag nicht hier sein sollte. In Liebe, Dein Daddy.
    Als sie fertig gelesen hatte, schaute Dominique ihre Tochter an.
    »Das ist alles?«, sagte sie verdutzt. »Für mich hat er nichts dagelassen?«
    Kelly gab ihr das Buch.
    »Hä?« In Dominiques Gesicht spiegelte sich höchste Verwirrung.
    »Blätter es mal durch«, sagte Kelly.
    Dominique tat, wie geheißen. Zwischen den Seiten steckten knisternde nagelneue Fünfzig-Euro-Scheine. Sie holte tief Luft.
    »Wie viel ist das insgesamt?«, fragte Kelly.
    Es dauerte seine Zeit, bis sie all die Scheine herausgeholt und gezählt hatten, aber als sie fertig waren, hatten sie einen Stapel im Wert von fünftausend Euro vor sich liegen.
    »Oh.« Kelly machte große Augen. »Er hatte immer Bargeld in der Tasche«, sagte Dominique nachdenklich. »So war das damals, als wir anfingen. Er bezahlte seine Rechnungen in bar und bekam auch bares Geld für seine Arbeit.«
    »Das hilft uns«, sagte Kelly. »Damit können wir unsere laufenden Rechnungen bezahlen.«
    Dominique verschwieg

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