Bis das Glück mich findet
sie wisse einfach, sie würde diese Arbeit gut machen. Sie sei schließlich kein oberflächliches, unerfahrenes junges Ding und würde wirklich gern wissen, ob er ernsthaft überlegte, ihr diese Stelle zu geben, oder nicht.
»Verzeihen Sie«, sagte Paul, »ich wollte Ihnen nicht den Eindruck vermitteln, dass ich Sie für unerfahren halte, oder gar dass ich nur in Ihrem Privatleben herumschnüffeln möchte.« Er erhob sich. »Kommen Sie. Ich zeige Ihnen das Clubhaus.«
Das Clubhaus war vom Hotel aus über einen schmalen überdachten Weg zu erreichen, eine Sache von fünf Minuten. Es war, im Gegensatz zu dem altehrwürdigen Hotel, ein modernes Gebäude, auch wenn der Architekt offenbar darauf geachtet hatte, es sowohl dem Hotel als auch der Landschaft anzupassen. Innen war es hell und zeitgemäß eingerichtet. Während des kurzen Spazierwegs beschrieb Paul die Aufgaben dieser Position – Vergabe von Platzreservierungen, Terminplanung der Turniere, Unterstützung bei der Organisation von Privatveranstaltungen (bei diesem letzten Punkt musste Dominique schmunzeln. Kinderspiel, dachte sie). Dennoch wurde sie unvermittelt wieder nervös, als Paul sie an die Empfangstheke aus Eichenholz führte und sie Agnes vorstellte, einer temperamentvollen Brünetten, die aussah, als würde sie jeden Moment ihr Baby zur Welt bringen.
»Der Termin ist erst in drei Wochen«, sagte Agnes munter. »Aber wie es aussieht, werde ich ein Monster auf die Welt bringen.«
Dominique erinnerte sich nur allzu gut, wie sie selbst sich in dieser Phase ihrer Schwangerschaft gefühlt hatte. Voller Angst und ständig erschöpft. So quietschvergnügt wie diese Agnes hier hatte sie garantiert nicht gewirkt.
»So«, sagte Paul, als sie nach der Besichtigungstour wieder zum Hotel zurückgekehrt waren, »der Job ist zeitlich begrenzt auf die Dauer von Agnes’ Mutterschaftsurlaub. Danach habe ich keine freie Stelle mehr zu vergeben.«
»Das ist in Ordnung.«
»Meine Frau war Gast bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung, die Sie organisiert haben«, fuhr er fort.
»Wirklich?«
»Sie hat gesagt, es war die am besten organisierte Veranstaltung, bei der sie je gewesen war.«
Ein sattes Gefühl der Befriedigung durchströmte Dominique. »Das freut mich.«
»Wir haben hier in Glenmallon eine ganze Reihe von Veranstaltungen«, fuhr er fort. »Und bei jeder wird streng darauf geachtet, dass das Budget eingehalten wird.«
»Ich verstehe mich sehr gut darauf, ein Budget einzuhalten«, versicherte sie ihm. »Besonders neuerdings.«
»Sie können morgen anfangen?«
»Ja.«
»Dann ist das also abgemacht.« Paul lächelte ihr zu. »Willkommen an Bord.«
Ein Gefühl von Stolz und Freude ergriff Dominique, wie sie es noch nie empfunden hatte. Sie konnte selbst nicht begreifen, wie sehr sie sich freute, sich die Stelle geangelt zu haben. Auch wenn es nur für die Dauer von Agnes’ Mutterschaftsurlaub war. Und es vielleicht nicht der glamouröseste Job der Welt war. Es war ihr Job, und sie hatte ihn sich selbst besorgt.
Dominique rief Kelly an, die sich mit ihr freute und sagte, wie gut, dass die Frauen aus dem Delahaye-Clan sich im Leben zu behaupten wussten. Dominique schlug ihr vor, demnächst mal nach Dublin zu kommen und sie zu besuchen. Sie vermisste sie bereits furchtbar, obwohl erst eine kurze Zeit vergangen war. Kelly beruhigte ihre Mum und versicherte ihr, wie froh sie sei, einen Platz zum Schlafen zu haben, immer wenn sie nach Dublin käme, und dass sie sie kommende Woche besuchen würde. Nach diesem Gespräch war Dominique in Hochstimmung. Und glücklich. So glücklich wie schon lange nicht mehr.
Sie war schrecklich nervös und steckte mit zitternden Fingern ihr Namensschild an die weiße Bluse. Die weiblichen Angestellten des Golfresorts trugen marineblaue Kostüme und weiße Blusen, und da Dominique in ihrem Kleiderschrank ein passendes Kostüm hängen hatte und jede Menge weiße Blusen, konnte sie auf Arbeitskleidung aus der Kleiderkammer verzichten. Ihr Louise-Kennedy-Kostüm war gut geschnitten und sehr schick, und sie wusste, dass sie sehr profimäßig darin aussah (wie Agnes ihr bei ihrem Eintreten versichert hatte), aber Dominique hatte wirklich schreckliche Angst, dass sie sich blamieren könnte und dass man sie als hoffnungslosen Fall bezeichnen und auslachen würde.
Gegen Mittag ihres ersten Arbeitstages jedoch fand sie sich schon ganz gut zurecht, und als am Abend ihre Schicht zu Ende war, konnte sie erleichtert aufatmen.
»Du machst
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