Bis das Glück mich findet
Bekannte.«
»Das würde er, glaube ich, noch weniger gern sehen. Wenn ich hier im Golfclub mit einem Bekannten was trinken würde. Außerdem sind wir keine alten Bekannten, Mr O’Brien.«
»Ich habe aber das Gefühl, dass ich Sie kenne«, erwiderte er. »Schließlich wohne ich in Ihrem Haus.«
»Es gehört jetzt Ihnen.«
Paddy zuckte mit den Schultern. »Würden Sie mit mir was trinken gehen? Wenn Paul nichts dagegen hat?«
Dominique betrachtete Paddy mit skeptischem Blick. Ihr kleines Wortgeplänkel hatte sich spontan ergeben. Sie wollte nur nett sein und sich nicht von den Umständen ihrer ersten Begegnung beeinflussen lassen. Mit ihm was trinken zu gehen bedeutete, dass sie mit ihm befreundet wäre oder sonst was. Als sie das letzte Mal nach der Arbeit mit einem Kunden was trinken gegangen war, hatte sie ihn geheiratet! Sie schmunzelte in sich hinein. Ziemlich vermessen von ihr, der Gedanke, dass Paddy andere Absichten haben könnte, als einfach nur nett und freundlich zu der Frau sein zu wollen, deren Haus er gekauft hatte.
»Ich kann wirklich nicht mit Ihnen auf einen Drink gehen«, erwiderte sie. »Ich bin mit dem Auto da, und die Fahrt in die Stadt dauert gute vierzig Minuten. Danke, aber es geht nicht.«
»Und ich bin eigentlich mit meinen Freunden später zum Essen verabredet. Deshalb wäre es wahrscheinlich auch für mich nicht sehr sinnvoll. Wie sieht es denn morgen aus?«
»Ich …«
»In Dublin. Sie könnten ja ein Taxi nehmen.«
»Also …«
»Oder irgendwo in der Nähe, wo Sie wohnen«, schlug er vor. »Damit Sie zu Fuß hingehen können. Ich richte mich ganz nach Ihnen.«
»Morgen arbeite ich auch«, erwiderte sie. »Tut mir leid.«
»Ich fahre übermorgen zurück nach Cork«, sagte Paddy.
»Nun ja.«
»Ich wäre sehr gerne mit Ihnen auf diesen Drink gegangen.«
»Vielleicht ein andermal.«
»Unbedingt.«
Sie schenkte ihm zum Abschied ihr strahlendes Empfangsdamenlächeln und lächelte auch noch, als er ihr bereits den Rücken zukehrte und ging. Sogar wenn es möglich gewesen wäre, wäre sie nicht mit ihm auf einen Drink gegangen. Er war ein netter Typ, und sie hatte wirklich das Recht, mit ihm auszugehen, aber sie wollte es nicht. Nicht weil sie immer noch mit Brendan verheiratet war oder ihn immer noch liebte oder dergleichen, sondern weil sie sich generell nicht mit Männern einlassen wollte, und wenn sie noch so nett waren. Ihr ging es gut allein. Sie war dabei, sich ein neues Leben aufzubauen, und hatte das Gefühl, dass ein Mann dabei nur stören würde.
Kapitel 25
W enn er dich das nächste Mal fragt, solltest du seine Einladung annehmen, finde ich.«
Maeve saß mit Dominique im Wohnzimmer des Hauses in Fairview. Sie tranken heiße Schokolade und hatten sich gerade im Fernsehen den Tanzwettbewerb Let’s Dance angeschaut. Dominique liebte Let’s Dance . Diese Sendung tat ihrer Seele einfach gut.
»Mal abgesehen davon, dass ich mich mit überhaupt keinem Kerl einlassen will, werde ich mich ganz sicher nicht mit dem Mann einlassen, der mein Haus gekauft hat«, erklärte sie Maeve. »Wie schräg wäre das denn? Wo mein Leben auch so schon verrückt genug ist.«
Maeve grinste. »Zugegeben, etwas seltsam wäre es schon. Aber Kev sagt, dieser Paddy O’Brien ist ein wirklich netter Typ.«
»Und wenn schon.«
»Ach, komm, Domino.«
Dominique nahm sich ein Marshmallow aus der Tüte auf dem Couchtisch und versenkte es in ihrer heißen Schokolade.
»Im Grunde verlangst du von mir, Maeve, dass ich meine Vergangenheit hinter mir lasse. Aber das kann ich nicht.«
»Irgendwann muss es sein.«
»Mag schon sein. Aber an diesem Punkt bin ich noch lange nicht angelangt. Ich weiß nicht, wo Brendan sich aufhält. Aber ich weiß, dass er sich irgendwann wieder bei mir melden wird …« Sie rührte mit einem langstieligen Löffel in ihrer Tasse. »Jeden Morgen, wenn ich aufwache, denke ich, heute ist der Tag. Heute wird er anrufen. Oder mir eine SMS schicken. Eine E-Mail. Irgendein Lebenszeichen.«
»Und wenn er es nicht tut? Was machst du dann?«
»Er wird es tun«, erwiderte Dominique heftig.
»Aber du kannst nicht dein ganzes restliches Leben auf ihn warten«, versetzte Maeve. »Du musst …«
»Nach vorn blicken. Ich weiß, das tue ich ja auch. Aber eben nicht so, wie du dir das vorstellst.«
Maeve seufzte. »Okay. Einigen wir uns darauf, dass du das alles noch nicht aufgearbeitet hast und deshalb auch noch keinen Schlussstrich ziehen kannst. Aber trotzdem musst du dir
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